‚Wir müssen das Vollprogramm schrittweise verjüngen‘

BR-Intendant Ulrich Wilhelm spricht sich dafür aus, das Angebot der öffentlich-rechtlichen Sender stärker nach den jungen Zuschauern auszurichten.

Um dieses Ziel zu erreichen, befürwortet Wilhelm im Gespräch mit dem BJV-Report, der Mitgliederzeitschrift des Bayerischen-Journalisten-Verbands, einen gemeinsamen, an Jugendliche gerichteten Digitalkanal von ARD und ZDF: „Meine persönliche Auffassung ist, dass wir durch eine Bündelung von Digitalkanälen innerhalb der ARD, noch besser mit Unterstützung des ZDF, ein attraktives Angebot auch für jüngere Zuschauer machen können und machen sollten.“

Generell sei es für die öffentlich-rechtlichen Sender entscheidend, „das Vollprogramm schrittweise [zu] verjüngen und zusätzliche, junge Angebote“ zu schaffen. Wilhelm zeigt sich optimistisch, trotz des im Vergleich zu den Privatsendern schlechten Stands des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bei den jungen Zuschauern, wieder den Anschluss zu finden. Man verfüge dort „selbstverständlich über das kreative Potenzial, es besser zu machen“ als derzeit.

Der Intendant des Bayerischen Rundfunks will selbst mit gutem Beispiel vorangehen und die eigenen Programminhalte für das junge Publikum verbessern: „Wir sind dabei, unsere jungen Angebote auf neue Füße zu stellen: Nächstes Jahr gibt es einen Neustart unter neuem Namen und mit einem veränderten Konzept.“ Dazu werde man seine Lehren aus der «Rundshow» ziehen, die zwar nicht fortgesetzt wird, aber die er als „interaktives Fernsehen auf der Höhe der Zeit“ bezeichnet, mit dem der Sender redaktionelle und technische Erfahrungen sammeln konnte. „Das «Rundshow»-Konzept ist ganz sicher nicht auf jede andere TV-Sendung übertragbar, aber interaktive Elemente machen an vielen Stellen Sinn. Welche Elemente wir aus der «Rundshow» einsetzen, werden unsere Programm-Macher entscheiden.“
21.08.2012 15:10 Uhr  •  Sidney Schering  •  Quelle: BJV-Report Kurz-URL: qmde.de/58650