Bis 2015: Quotenmessung am PC und mobil

Auch in Deutschland soll die Messung von Einschaltquoten der veränderten Nutzung angepasst werden: Bis 2015 will die AGF auch mobile und PC-Abrufe erfassen.

Bereits im nächsten Jahr können TV-Sender die Einschaltquoten ihrer Programme im Internet messen lassen: "Für 2013 sollen erstmalig auch da Zahlen ausgewiesen werden," so der Sprecher der Technischen Kommission der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF), Matthias Wagner, gegenüber dem "Hamburger Abendblatt". Dann will man einheitlich erfassen, wie viele Menschen wann und wie lange bestimmte Sendungen im Internet schauen – beispielsweise durch den nachträglichen Abruf in einer Mediathek oder per Live-Stream.

Für das neue Online-Messverfahren sei man derzeit mit verschiedenen Dienstleistern im Gespräch, so Wagner. Bis zum Sommer solle eine Entscheidung fallen. Ein neues, gesondertes Zuschauerpanel bildet dann die veränderten Nutzungsgewohnheiten ab und erfasst zunächst die Internet-Abrufe systematisch. Bis 2015 will man auch mobile TV-Nutzung in die Quotenmessung einfließen lassen. Das neue Panel soll größer sein als das bisherige für die TV-Quotenmessung (circa 5.100 erfasste repräsentative Zuschauer); auf lange Sicht möchte die AGF beide Panels verschmelzen.

Gesellschafter der AGF sind die öffentlich-rechtlichen Anstalten der ARD und des ZDF sowie die Privatsendergruppen ProSiebenSat.1 und RTL Group. Seit 1988 misst die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der AGF die Einschaltquoten von TV-Sendungen. Neueste Entwicklung: Ab 1. Juli 2012 werden auch IPTV-Anschlüsse in die Messung einbezogen.
16.05.2012 09:43 Uhr  •  Jan Schlüter  •  Quelle: Hamburger Abendblatt Kurz-URL: qmde.de/56755