Starker Start ins Jahr für ProSiebenSat.1

Nicht nur ein Umsatzanstieg wurde publik, gesteigert wurde in Q1 auch der Gewinn. Deshalb ist man in Unterföhring optimistisch, was das Gesamtjahr angeht.

So stellt ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling sich das vor. Das Ergebnis des ersten Quartals kann sich durchaus sehen lassen: Der Konzernumsatz wurde um 6,8 Prozent auf 634,8 Millionen Euro gesteigert werden. Weil die Sender auf der anderen Seite aber weiterhin sparen, legte der der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen sogar auf 8,9 Prozent zu. Er beträgt nun 141,6 Millionen Euro. Der Nettogewinn liegt bei 50,8 Millionen Euro – in etwa doppelt so viel wie noch Anfang 2011.

"Unsere Wachstumsstrategie ist auch im neuen Jahr aufgegangen. Wir haben heute bereits über 30 Prozent des zusätzlichen Umsatzpotenzials, das wir bis 2015 erreichen wollen, realisiert. Alle unsere Segmente haben dazu beigetragen“, erklärte Chief Executive Officer (CEO) Thomas Ebeling. Der Umsatz aus dem Verkauf von Programmvermögenswerten ging im ersten Quartal 2012 zurück. Insgesamt erhöhten sich die Erlöse im Segment "Broadcasting German-speaking" im ersten Quartal 2012 dennoch um 1,8 Prozent – und weil man am Programm weiter und weiter spart, kann den Investoren in diesem Bereich ein Gewinn von 108,6 Millionen Euro präsentiert werden. Der Gewinn stieg somit um rund elf Prozent.

International profitierte der Medienkonzern unter anderem von Nordeuropa – und vor allem von Norwegen. Mit 135,4 Millionen Euro lag der Umsatz 6,3 Prozent (8 Millionen Euro) über dem Vorjahresniveau. In Norwegen baute der Konzern den Zuschauermarktanteil seiner Senderfamilie um 2,4 Prozentpunkte auf 18,6 Prozent aus. Neben der erfolgreichen Entwicklung des Männersenders MAX resultiert das Wachstum auch aus der Neueinführung des Senders VOX Ende Januar 2012.

Schwieriger gestaltet sich die Lage in Osteuropa - hier erklärte ProSiebenSat.1 kurz und knapp in einer Mitteilung: Die Werbeerlöse seien „in Osteuropa konjunkturbedingt unter dem Vorjahreswert“ geblieben. Trotz der positiven Ergebnisse – verschuldet ist das Unternehmen noch immer. Die Netto-Finanzverschuldung belief sich zum 31. März 2012 auf 1,923 Milliarden Euro. Dies entspricht aber einem deutlichen Rückgang um 39,0 Prozent beziehungsweise 1,229 Milliarden Euro gegenüber dem 31. März 2011. Auch deshalb sind die Manager von ProSiebenSat.1 sehr optimistisch, was das Gesamtjahr 2012 angeht – angestrebt wird nicht weniger als eine Reihe von neuen Rekorden.

So soll der Konzernumsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen, Rekordniveau erreichen soll vor allem das bereinigte Jahresergebnis. Basis hierfür seien neben höheren Umsätzen geringere Zins- und Finanzierungsaufwendungen von voraussichtlich mehr als 50 Millionen Euro, heißt es. „Die ProSiebenSat.1 Group hat eine hohe Ertragskraft und steht auf einem soliden Fundament - operativ und bilanziell“, erklärte Finanzchef Axel Salzmann.
10.05.2012 10:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/56627