Die «heute-show» wird ausgezeichnet

Das Team der ZDF-Nachrichtensatire erhält den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus. Die Show sei ein intelligentes Fernsehformat, so die Jury.

Große Ehre für Oliver Welke und sein Team der «heute-show»: Die Macher der ZDF-Nachrichtensatire erhalten in diesem Jahr den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus. Ihnen sei ein "intelligentes, eigenständiges und qualitätsorientiertes Fernsehformat" gelungen, so die Begründung der Jury. Besonders den Moderationsstil von Oliver Welke hob man hervor: "Nie platt, verblüffen Wortspiel, Körpersprache und Mimik und verführen zu humoriger Erkenntnis: Aufklärung mit Genuss in Zeiten des Politikverdrusses und des Misstrauens gegenüber herkömmlicher Berichterstattung."

Oliver Welke: "Das Team und ich empfinden die Auszeichnung als Ritterschlag und sind wahnsinnig stolz. Die Ahnenreihe der bisherigen Gewinner ist absolut Ehrfurcht gebietend. Sind wir eigentlich ab jetzt Journalisten?"

Dass eine Comedysendung mit dem Fernsehjournalismus-Preis geehrt wird, ist ungewöhnlich – aber laut Jury in der Tradition von Hanns-Joachim Friedrichs, dessen Moderationen auch als Sportchef des ZDF stets durch Sprachwitz gekennzeichnet gewesen seien. Gewöhnlich erhalten Reporter und Moderatoren von Talk- und Nachrichtensendungen den Preis, so beispielsweise 2010 Claus Kleber oder 2007 Anne Will. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung unter anderem an den ZDF-Korrespondent Johannes Hano.

Neben dem Team der «heute-show» wird auch Denis Scheck ausgezeichnet, der im Ersten die Literatursendung «druckfrisch» präsentiert. Er bekommt den Sonderpreis 2012 als "Moderator der lebendigsten Büchersendung im deutschen Fernsehen", so die Jury. Scheck sei ein sprachmächtiger Literaturkritiker und ein feinsinniger Interviewer. "Seine Fernsehsendung «druckfrisch» ist mehr Reportage als Büchermagazin: beobachtungsscharf, wirklichkeitsnah und eindrucksoffen. In seiner monatlichen Sendung zeigt Denis Scheck, dass Literatur mehr ist als Buchdruck und näher ist am Leben als manche Dokumentation. Denis Scheck mischt nicht nur mit, er mischt sich ein."
04.05.2012 10:41 Uhr  •  Jan Schlüter Kurz-URL: qmde.de/56505