Primetime-Check: Donnerstag, 5. April 2012

Wie schlug sich eine weitere Folge des zuletzt schwächelnden «Germanys next Topmodel» bei ProSieben? Konnte kabel eins mit der Europa League neue Quotenrekorde verzeichnen?

Tagessieger beim jungen Publikum wurde am Donnerstagabend hauchdünn RTL mit seiner altbewährten Actionserie «Alarm für Cobra 11» (Foto), die insgesamt 4,10 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegte. Das führte sowohl bei allen als auch bei den 14- bis 49-Jährigen zu Marktanteilen auf Höhe des Senderschnitts (13,6 beim Gesamtpublikum und 18,6 Prozent in der Zielgruppe). Danach ging es deutlich bergab. Bevor «Bones» mit den erzielten 2,62 Millionen Zuschauern und 8,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum in den tiefroten Bereich fiel, konnte im Anschluss eine Doppelfolge von «CSI: Den Tätern auf der Spur» die Marktanteile auf zunächst schwache 9,3 Prozent, später auf überzeugende 15,2 Prozent beim Gesamtpublikum steigern. Beide Male zu schwach lief es beim werberelevanten Publikum: Mehr als 11,1 und 16,4 Prozent waren für die Krimiserie nicht zu holen.

Den zweiten Platz bei den Werberelevanten und sogar den ersten beim Gesamtpublikum sicherte sich ein auf dieser Spitzenposition unbekanntes Gesicht: kabel eins und die «Europa League». Bereits ab 20.50 Uhr – 15 Minuten vor Anpfiff des Spiels – versammelten sich 1,88 Millionen Zuschauer vor den heimischen TV-Geräten. Zum eigentlichen Spiel wuchs das Interesse nochmals stark: Aus 3,79 Millionen Fußballfans resultierte ein Marktanteil von 11,9 Prozent insgesamt sowie hervorragenden 12,6 Prozent bei den Werberelevanten. Bevor die Reichweiten zur Halbzeitanalyse leicht zurückgingen, startete man zur zweiten Halbzeit richtig durch: 4,44 Millionen Zuschauer sowie 15,5 Prozent bei den Bundesbürgern ab drei Jahren und 16,6 Prozent insgesamt wurden nach 22 Uhr ermittelt. Das bedeutete den Tagessieg. Noch bis spät in den Abend hinein führten zahlreiche Zuschauer, die die Highlights verfolgten, zu überdurchschnittlichen Marktanteilen.

Platz drei beim Gesamtpublikum holte sich in der Zwischenzeit Frank Plasberg mit seinem «Schlau wie die tagesschau». Die fast dreistündige Quizshow unterhielt 3,86 Millionen Menschen ab drei Jahren, von denen 0,86 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Mit Marktanteilen von 12,9 und 5,8 Prozent dürften die Verantwortlichen zufrieden sein. Für den dritten Platz beim jungen Publikum reichte das aber natürlich nicht; den holte sich in der Zwischenzeit ProSieben mit «Germanys next Topmodel – by Heidi Klum». Das Castingformat kam auf insgesamt 2,48 Millionen Interessenten bei einem Marktanteil von überdurchschnittlichen 14,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Trotzdem werden die Münchener damit nicht zufrieden sein können, erzielte das Format vor Jahren stets bessere Quoten. Über 0,60 Millionen Zuschauer abgeben musste im Anschluss das Magazin «red! Stars, Lifestyle & More», das schließlich bei 12,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe landete.

Schwestersender Sat.1 versuchte sich indes an Krimiserien, scheiterte aber auf ganzer Linie. Zunächst ging eine Doppelfolge «Criminal Minds» mit nur 8,3 bzw. 7,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gnadenlos unter; insgesamt kam man nicht über 2,21 bzw. 2,22 Millionen Zuschauer hinaus. Endgültig versagte zum Abschluss des Abends «Navy CIS: LA». Nur 1,98 Millionen Zuschauer führten zu inakzeptablen 6,8 Prozent beim jungen Publikum der 14- bis 49-Jährigen sowie leicht besseren 7,2 Prozent beim Gesamtpublikum.

Mäßig bis gut: So lässt sich der Donnerstagabend bei RTL II zusammenfassen. Bevor sich nämlich der «Frauentausch» im hauseigenen Ranking mit 1,41 Millionen Zuschauern sowie einem Marktanteil von acht Prozent bei den jungen Zuschauern locker auf Platz eins positionierte, fuhren «Die Kochprofis – Einsatz am Herd» einen leicht unterdurchschnittlichen Zielgruppenmarktanteil von 5,7 Prozent ein. Sehr stark verlief der ganze Abend indes für VOX, das auf einen Klassiker setzte. Mit «Der Herr der Ringe – Die zwei Türme», das erst vor kurzem beim großen Bruder RTL für schwache 11,5 Prozent in der Zielgruppe sorgte, konnte die kleinere TV-Station 9,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sowie 1,60 Millionen Fantasyfans erzielen. Für VOX sind diese Werte vollkommen zufriedenstellend.

Von einem höchstens sehr mäßigen Abend kann man beim ZDF reden. Zunächst erzielte der Familienfilm «Engel der Gerechtigkeit» 3,75 Millionen Zuschauer und einen guten Marktanteil von 12,2 Prozent beim Gesamtpublikum. Bevor die Mainzer die Erstausstrahlung von «Komm, schöner Tod» programmierten und damit wegen der gemessenen 1,39 Millionen Zuschauer nicht zufrieden sein können, lief im Sandwich zwischen den beiden Filmen auch das «heute-journal» schwach, das exakt 2,83 Millionen Menschen sowie 9,3 Prozent der Konsumenten am Abschalten hinderte.
06.04.2012 10:11 Uhr  •  David Grzeschik Kurz-URL: qmde.de/55977