Gottschalk erhält keinen Sidekick

Der «Gottschalk live»-Redaktionsleiter erklärt, dass ein Sidekick am Vorabend nicht funktionieren kann. Man arbeite jedoch weiter sorgsam am Format.

Lange wurde um den Relaunch von «Gottschalk live» spekuliert, häufig wurde in den Medien auch davon gesprochen, dass Thomas Gottschalk in seiner Vorabendsendung ein Sidekick zur Seite gestellt wird. Auch der Moderator selbst äußerte sich zu diesem Thema und gab bekannt, am liebsten eine unbekannte, junge und freche Frau als Stichwortgeberin und Gesprächspartnerin zu erhalten. In einer «Gottschalk live»-Ausgabe der vergangenen Woche brachte sich derweil Oliver Pocher selbst ins Gespräch um diese Rolle. All diese Mutmaßungen und Wunschäußerungen erweisen sich jetzt allerdings als vergebens.

Im radioeins-Medienmagazin verkündet der Redaktionsleiter von «Gottschalk live»: „Wir sind bei den Piloten, die wir gemacht haben, [...] zu der Überzeugung gekommen, dass ein Sidekick für diese Sendung nicht richtig wäre.“ Peichl erklärt weiter, dass neben den Live-Sendungen der vergangenen Tage insgesamt fünf Zwischenpiloten gedreht wurden, anhand derer sich die Redaktion „an das Format rantasten“ sollte, um zu sehen, welche der Ideen und Ansätze funktionieren.

Eines der Argumente, das gegen die Einführung eines Sidekicks spricht, ist Peichls Einschätzung, dass es „nicht einfach funktioniert, am Vorabend eine Late-Night-Show zu imitieren.“ Stattdessen bräuchte «Gottschalk live», dessen Relaunch zum 2. April beendet sein soll, ein Alleinstellungsmerkmal mit einer eigenen Wirkung. Die Suche danach ginge sorgsam vonstatten und in der Redaktion herrsche die Überzeugung, dass aus «Gottschalk live» ein gutes Produkt werden kann: „Wir sind nicht demotiviert!“, fasst Peichl bestimmt und überzeugt die redaktionsinterne Stimmung zusammen.

Die zeitweise kursierenden Medienberichte, nur die WDR-Intendantin stünde hinter dem Format, weist Peichl zurück, auch der NDR-Intendant Lutz Marmor und Michael Loeb von der WDR mediagroup würden der Redaktion von «Gottschalk live» „den Rücken stützen.“ Den Kritikern, deren Meinung Peichl respektiert, empfiehlt er, der Sendung weiterhin Zeit zu geben, damit sie ihre Marke finden und durchsetzen kann. Dass bis zum 20. April der Marktanteil auf zehn Prozent gestiegen sein muss, kann Peichl nicht bestätigen. Von solchen Vorgaben erfahre er nur über die Presse. Es existiere zwar eine Ausstiegsklausel, allerdings herrsche sogar innerhalb der ARD Unklarheit, ab wann sie greift.
27.03.2012 16:19 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/55780