Bericht: Kabel BW darf übernommen werden

Das „Manager Magazin“ will erfahren haben, dass einer Übernahme des Kabelnetzbetreibers durch Liberty Global wohl nichts mehr im Wege steht.

Offiziell schweigt das Kartellamt noch – doch Ende der Woche wird damit gerechnet, dass die Kartellis der Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel BW durch die Liberty Global-Tochter Unitymedia zustimmen werden. Das Manager Magazin berichtet, dass frühere Zweifel inzwischen ausgeräumt seien und beruft sich auf ein Schreiben, das an Unitymedia ging. Unitymedia hatte jüngst in strittigen Fragen Kompromissbereitschaft signalisiert – möglicherweise hat dies das Kartellamt milde gestimmt.

Große Bedenken bei einer Übernahme hatten jüngst ProSiebenSat.1, die Telekom und auch Sky Deutschland geäußert. Unitymedia blockiert seit geraumer Zeit Angebote wie Sky Anytime, Sky Go oder eine Vielzahl an HD-Kanälen des Bezahlsenders.

Die Deutsche Telekom soll zudem mitgeteilt haben, dass die nun eingeräumten Zugeständnisse „absolut nicht ausreichen“ um für mehr Wettbewerb zu sorgen. Bis vor kurzem war auch das Kartellamt noch der Meinung, dass ein Zukauf von Kabel BW zu einem "marktbeherrschenden Oligopol" führen würde. Derzeit beherrschen Kabel Deutschland, Unitymedia und Kabel BW den Großteil des deutschen Kabelnetzes.

Unitymedia-Chef Lutz Schlüter hatte kürzlich unter anderem angeboten, digitale Free-TV-Kanäle künftig unverschlüsselt zu übertragen. So wären Telekom-Anbieter und kleinere Kabel TV-Firmen in der Lage auf diese freien Signale zuzugreifen. Im Falle der Deutschen Telekom könnte so das Angebot Entertain mit einem Kabelempfänger ausgestattet werden.
13.12.2011 12:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/53783