Neu im Kino: Beißerei, Gemetzel und Kreuzigung

Quotenmeter.de stellt die Kinoneustarts der Woche vor. Diesmal unter anderem: Den neuen Polanski-Film und den vierten Teil der «Twilight»-Saga.

«Twilight 4: Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)»
Nachdem es bei «Harry Potter» sowohl kommerziell als auch qualitativ sehr gut funktionierte, wird nun also auch der letzte Film der «Twilight»-Saga zweigeteilt. Ob dies eine gute Idee war und Regisseur Bill Condon den Grundstein für einen packenden Showdown abliefern konnte, verrät die Quotenmeter.de-Kritik.

OT: «The Twilight Saga: Breaking Dawn - Part 1» von Bill Condon; mit Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Ashley Greene, Jackson Rathbone, Peter Facinelli, Billy Burke und Elizabeth Reaser

«Der Gott des Gemetzels»
Kennern des internationalen Theaters der jüngeren Vergangenheit dürfte «Der Gott des Gemetzels» mehr als nur ein Begriff sein. Kaum ein zeitgenössisches Stück konnte zuletzt größere Erfolge generieren als das Werk der französischen Schauspielerin und Schriftstellerin Yasmina Reza, welche bereits mit «Kunst» und «Drei Mal Leben» zur populärsten Dramatikerin in diesem Jahrtausend avancierte. Ihre neueste Kreation wurde bereits im Dezember 2006 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und seitdem vielfach prämiert, sodass es 2009 sogar seine Premiere am Broadway feierte. Die Verfilmung inszeniert mit Roman Polanski einer der ganz großen Regisseure Hollywoods, der in den Vereinigten Staaten jedoch noch immer eine strafrechtliche Verfolgung befürchten muss. Deshalb wurde der Drehort nach Paris verlagert, obgleich der Film in Brooklyn spielt. Mit Jodie Foster, Kate Winslet und dem derzeit sehr gefragten Österreicher Christoph Waltz fällt der Cast ebenso namhaft aus wie die Besetzung des Regiestuhls. Die Produktionskosten beliefen sich auf recht moderate 25 Millionen US-Dollar, sowohl in Frankreich als auch in den USA startet der Film erst im Dezember.

Im Brooklyn Bridge Park in New York prügeln sich elfjährige Schüler auf einem Spielplatz. Als einer der Jungen zu einem Stock greift und damit ins Gesicht seines Kontrahenten schlägt, fallen diesem zwei Zähne aus. Um den Vorfall vernünftig zu klären, laden die Eltern des Verletzten, Penelope (Jodie Foster) und Michael (John C. Reilly), die Eltern des anderen Jungen, Nancy (Kate Winslet) und Alan (Christoph Waltz), in ihre Wohnung ein. Sie können sich schnell darauf verständigen, den Streit beizulegen und künftig wieder getrennte Wege zu gehen. Doch die Eintracht ist nur von kurzer Dauer, denn bereits beim anschließenden Kaffee kommen die beiden Paare wieder auf das Thema zurück und verzetteln sich in ein weiteres Streitgespräch. Und schon bald bröckelt die Fassade der spießbürgerlichen Kultiviertheit, die zahlreichen Vorurteile beider Paare kommen ans Licht und unter fleißiger Mithilfe eines ausgezeichneten Rums entflammt ein verbitterter Streit... Lesen Sie hierzu auch die umfangreiche Quotenmeter.de-Kritik.

OT: «Carnage» von Roman Polanski; mit Jodie Foster, Christoph Waltz, John C. Reilly und Kate Winslet

Auf der nächsten Seite: Alles über den Neustart «30 Minuten oder weniger».

Quotenmeter.de stellt die Kinoneustarts der Woche vor. Diesmal unter anderem: Den neuen Polanski-Film und den vierten Teil der «Twilight»-Saga.

«30 Minuten oder weniger»
Noch gar nicht allzu lange ist es her, dass Ruben Fleischer seinen ersten internationalen Kinoerfolg feiern konnte: Die Horrorkomödie «Zombieland» verschaffte dem US-Amerikaner im Jahr 2009 nicht nur eine große Aufmerksamkeit, sondern spülte mit einem Einspielergebnis von über 100 Millionen US-Dollar bei einem Budget von 23,6 Millionen auch eine üppige Geldsumme in seine Tasche. Der zuvor nur in zwei Kurzfilmen sowie in Musikvideos bekannter Künstler involvierte Fleischer konnte sich dadurch für den Regie-Job im 2013 erscheinenden «Gangster Squad» empfehlen, ein Großprojekt, an dem auch Hollywood-Star Sean Penn mitwirken wird. Doch zunächst erscheint mit der Action-Komödie «30 Minuten oder weniger» noch ein Film, der alleine schon aufgrund des Inhalts und des Hauptdarstellers an seinen ersten großen Hit erinnert. Die Hauptrolle übernimmt auch diesmal wieder Jesse Eisenberg, der zuletzt in «The Social Network» als Facebook-Gründer Mark Zuckerberg überzeugte. In den USA knüpfte das Team Fleischer/Eisenberg jedoch nicht an ihren ersten Erfolg an, nur die Hälfte des Einspielergebnisses von «Zombieland» wurde seit August dieses Jahres generiert.

Nick (Jesse Eisenberg) arbeitet bei einer Pizzeria. Mit dem Slogan "30 Minuten oder weniger" verspricht der Pizzabote eine besonders schnelle Lieferung, die er auch stets einzuhalten bemüht ist. Denn schafft er es nicht, innerhalb dieser Zeit das Essen zum Kunden zu chauffieren, geht das Essen aufs Haus. Diese besondere Fähigkeit wird ihm eines Tages zum Verhängnis, als ihn zwei Kriminelle im Affenkostüm (Danny McBride, Nick Swardson) überfallen und in eine Weste voller Sprengstoff stecken. Nick soll für sie eine Bank überfallen - innerhalb von nur neun Stunden, denn dann explodiert der Sprengstoff. Da er noch keine allzu überwältigende Todessehnsucht verspürt, plant der Pizzafahrer mit seinem ehemals besten Freund Chet (Aziz Ansari), der inzwischen Lehrer ist, den geforderten Banküberfall...

OT: «30 Minutes or Less» von Ruben Fleischer; mit Jesse Eisenberg, Aziz Ansari, Danny R. McBride, Michael Pena, Nick Swardson und Bianca Kajlich


«Die Mühle und das Kreuz»
Um den Hintergrund dieses historischen Streifens zu ergründen, muss man mindestens bis ins Jahr 1564 zurückgehen. Der Maler Pieter Bruegel der Ältere schuf damals das Gemälde "Die Kreuztragung Christi", das im Kunsthistorischen Museum Wien ausgestellte Gemälde stellt den unter den Lasten seines Kreuzes zusammengebrochenen Jesus Christus dar - wobei Jerusalem aufgrund einiger zeitgenössischer Merkmale als flämische Stadt erscheint. Der polnische Film- und Theaterregisseur Lech Majewski («Basquiat») betrachtet Entstehung und Hintergrund des Gemäldes. Zudem versucht sich der ehemalige Student der Warschauer Kunstakademie an eigenen Interpretationsansätzen. Mit erst rund 236.000 US-Dollar Einnahmen nach gut zwei Monaten Laufzeit in den US-Kinos steht dieser Streifen weit hinter den zuvor vorgestellten Filmen und sollte daher als eher spezielles Werk für eine sehr kleine, kunstinteressierte Zielgruppe verstanden werden.

Im Jahr 1564 erhält Pieter Bruegel der Ältere (Rutger Hauer) von einem reichen Kaufmann und Kunstsammler (Michael York) den Auftrag, die Passion Christi zu malen. Der Künstler der Niederländischen Renaissance aber möchte nicht einfach ein weiteres beliebiges Abbild des Leidensweges schaffen, sondern malt ein Bild, bei dem der Fokus nicht einzig und alleine auf Jesus Christus liegt. Auch verlegt er den Schauplatz auf das zeitgenössische Flandern, das seit einiger Zeit unter der Tyrannei spanischer Herrscher leidet. Er geht zu seinen Landsmännern auf den Höfen, um möglichst viele verschiedene Geschichten zu sammeln, die er dann in einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen kann. Episoden vieler verschiedener Schicksale vom Leben Christi bis hin zum 16. Jahrhundert werden dabei nacherzählt...

OT: «The Mill and the Cross» von Lech Majewski; mit Rutger Hauer, Charlotte Rampling, Michael York, Oskar Huliczka und Joanna Litwin

23.11.2011 14:15 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/53407