TV und so: Wie stirbt Charlie Harper?

Die Macher von «Two and a Half Men» haben eine Antwort darauf gefunden. Aber ist sie auch die beste?

Bald zieht Ashton Kutcher in Charlie Harpers Haus ein, wenn die neue Staffel der Erfolgs-Sitcom «Two and a Half Men» in diesem Jahr beginnt. Nicht nur ein einschneidendes Ereignis für die Serienwelt, sondern auch ein mediales Spektakel, das nur selten zelebriert wird. Umso reißerischer muss natürlich auch der Abgang von Charlie in der Serie inszeniert sein – und wer noch nicht wissen will, was sich die Autoren für seinen Tod ausgedacht haben, der liest nun bitte nicht mehr weiter.

Charlie Harper stirbt extravagant, so wie man es vom nymphomanischen Jingle-Komponisten nicht anders erwarten könnte: Sitcom-Produzent will Charlie in der Pariser U-Bahn von einem Zug überrollen lassen. Wie kommt er nach Paris? Weil seine vermeintliche Geliebte Rose dorthin ausgewandert war. Und warum wird er überrollt? Weil er vom Gleis abrutscht. Das Harper-Finale soll beim Überfahren in einer – so wird es beschrieben – „brachialen Fleischexplosion“ gipfeln, die die Serienfigur in Stücke reißt. Ein interessanter, wenn auch weit hergeholter Ansatz, der wohl insbesondere visuell beeindrucken soll. Storytechnisch wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber bei «Two and a Half Men» wird ja generell und schon immer das Visuelle dem Inhalt übergestellt.

Nett wäre es vielleicht gewesen, wenn Charlie Harper seiner Rose den finalen Heiratsantrag auf einem Schiff der Seine macht – und just in diesem Moment in eben jene hineinfällt und von der Schiffsschraube zerrissen wird. Noch naheliegender: Ein Ausflug auf den Eiffelturm, dessen oberste Spitze Charlie eigenhändig erklimmen will, dabei die Spitze abbricht und er mit ihr in die Tiefe sinkt – so ähnlich, wie es Obelix einst mit der Nase der Sphinx vollbracht hatte.

Zu ordinär wäre es, wenn der Alkohol Charlie dahinraffen würde. Oder eine seltene Geschlechtskrankheit. Vielleicht aber eine Verbindung aus beidem? In der Stadt der Liebe? Es ist schwer, eine wirklich starke Lösung für den Serientod des Charlie Harper zu finden. Besonders auch deswegen, weil man immer im Hinterkopf behalten muss, dass der Schauspieler Sheen selbst nicht mehr als Harper auftreten wird, also ein Double oder eine Puppe herhalten muss. Es wird spannend, wenn sich am 19. September 2011 eine der erfolgreichsten Serienikonen von den Zuschauern verabschiedet. Und im Grunde gibt es ja nur eine Bedingung für Harpers Serientod: Er muss lustig sein.
17.08.2011 00:00 Uhr  •  Quotenmeter.de-Praktikant Kurz-URL: qmde.de/51473