Die Synchron-Brüder

Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Kennen Sie die Gebrüder Schmidt-Foß? Vielleicht nicht, aber Sie kennen garantiert ihre Stimmen. Die drei Männer gehören nämlich zu den fleißigsten Synchronsprechern in Deutschland. Plus: Die Endabrechnung des Blockbuster Battles 2.0.



Die Synchron-Brüder

Kennen Sie die Gebrüder Schmidt-Foß? Vielleicht nicht, aber Sie kennen garantiert ihre Stimmen. Die drei Männer gehören nämlich zu den vielbeschäftigsten Synchronsprechern in Deutschland.

Dennis Schmidt-Foß, der älteste von ihnen, begann seine Synchronkarriere wie oft üblich bereits in seiner Kindheit. Er ist unter anderem in der deutschen Version von Astrid Lindgrens «Ronja Räubertochter» zu hören. Es schloss sich eine eindrucksvolle Synchronkarriere an, denn die Liste der Serien und Filmen, an denen er mitgewirkt hat, ist sehr lang. So ist er unter anderem der Stammsprecher von Freddie Prinze jr. («Eine wie keine»), Ryan Reynolds («Green Lantern»), Chris Evans («Captain America - The First Avenger»), Simon Pegg («Hot Fuzz»), Josh Duhamel («Transformers 1 – 3») und Eddie Murphy («Mensch, Dave!»), seit dessen ursprünglicher Sprecher verstorben ist. Zudem ist er als Dr. Alexander Karev in «Grey’s Anatomy», Julio Sanchez in «The Closer», Danny Taylor in «Without a Trace – Spurlos verschwunden», Scotty Wandell in «Brothers & Sisters», Dr. Gregory Pratt in «Emergency Room», Ty Davis in «Third Watch - Einsatz am Limit» und Pete Dunville in «Ein Trio zum Anbeißen» zu hören. Dabei handelt es sich jedoch nur um seine Hauptrollen. Hinzu kommen unzählige Neben- und Episodenfiguren. Besonders bekannt ist er außerdem für die Synchronisation von Michael C. Hall in der gelobten Serie «Six Feet Under» sowie aktuell in der Ausnahmeserie «Dexter».

Gerrit Schmidt-Foß, der mittlere Bruder, kam eher über die Schauspielerei zur Synchronisation. So war er unter anderem als Sohn Dieter in Loriots Film «Pappa ante Portas» zu sehen. Er ist mittlerweile die deutsche Stimme von Leonardo DiCaprio («Inception») und Scott Caan («Ocean’s 11 – 13»). Auch er hat darüber hinaus unzählige Serienhauptrollen gesprochen. Die bekanntesten unter ihnen sind sicher Logan Echolls in «Veronica Mars», Josef Kostan in «Moonlight», Ando Masahashi in «Heroes», Xander in «Buffy - Im Bann der Dämonen», Michael Scofield in «Prison Break», Hurley Reyes in «Lost», Kirk in «Gilmore Girls» und Arthur in «Merlin - Die neuen Abenteuer». Aktuell ist er als Danno Williams in «Hawaii Five-0», Chad Decker in «V - Die Besucher», Jason Stackhouse in «True Blood» und Sheldon Cooper in «The Big Bang Theory» zu hören.

Der jüngste Bruder Florian ist derweil etwas weniger präsent im Synchronisationsgeschäft, doch auch er hat einige Filme und Serien gesprochen.

Immer wieder kreuzen sich die Wege der Brüder bei ihrer Arbeit. Die Serie «Dawson’s Creek» vereinte damals alle drei Schmidt-Foß-Brüder, die sogar die drei männlichen Hauptrollen – und damit die Rollen der drei besten Freunde Dawson (gespielt von James van der Beek, gesprochen von Gerrit), Pacey (gespielt von Joshua Jackson, gesprochen von Dennis) und Jack (gespielt von Kerr Smith, gesprochen von Florian) – synchronisierten. Auch nach dem Ende der Serie haben die Brüder ihre „Stamm“-Schauspieler mehrfach vertont. Daher ist Dennis Schmidt-Foß aktuell auch als Peter Bishop in «Fringe – Grenzfälle des FBI» zu hören, in der Joshua Jackson eine Hauptrolle übernommen hat.

Doch nicht nur in «Dawson’s Creek» waren Gerrit und Dennis gemeinsam zu hören. Ein akustisches Aufeinandertreffen gab es unter anderem auch in Dennis’ Stammserien «Without A Trace», «Six Feet Under» und «Fringe». Zudem waren beide Brüder auch parallel in den ersten Folgen von «Heroes» zu hören, weil Gerrit in der ersten Staffel die Rolle von Ted Sprague übernahm. Im Kino waren beide jüngst in «Paul – Ein Alien auf der Flucht» zu holen, in dem Dennis wie gewohnt Simon Pegg und Gerrit die kleinere Rolle von O'Reilly sprach. Kurioserweise teilen sich die beiden den Schauspieler Jason Behr, denn während Gerrit ihn in der Serie «Roswell» sprach, übernahm Dennis diese Aufgabe öfters in Spielfilmen. Obwohl Florian als Stimme von Kerr Smith bekannt wurde, übernahm Gerrit im Jahr 2008 die Synchronisation seiner Auftritte in «Eli Stone».

Neben der Zusammenarbeit mit seinen Brüdern hat die Arbeit an «Dawson’s Creek» für Dennis eine weitere tragende Rolle in seinem Leben gespielt. Dort traf er auch auf die Sprecherin Dascha Lehmann, welche Katie Holmes ihre Stimme lieh. Wie auch in der Serie, die sie synchronisierten, verliebten sie sich ineinander. Mittlerweile sind sie verheiratet und Dascha Lehmann ist damit gleichzeitig die Schwägerin von Florian und Gerrit. Abseits von Katie Holmes verfügt Lehmann übrigens über eine nicht minder eindrucksvolle Liste ihrer gesprochenen Produktionen. Darunter befinden sich Hauptrollen in «The L-Word» (als Jenny Schecter), «Psych» (als Juliet O'Hara), «Charmed – Zauberhafte Hexen» (als Phoebe), «Gossip Girl» (als Serena van der Woodsen) und «Emergency Room» (als Samantha „Sam“ Taggart). Im Rahmen von «Emergency Room», «Charmed» und «The L-Word», «Harper’s Island» traf sie unter anderem auch auf ihren Mann, der einigen Haupt- und Nebenrollen seine Stimme lieh. In «Harper’s Island» war zudem auch kurz ihr Schwager Gerrit zu hören.

Auf der nächsten Seite gibt es den „Nachrichtenfriedhof“ und das Blockbuster Batttle.

Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Kennen Sie die Gebrüder Schmidt-Foß? Vielleicht nicht, aber Sie kennen garantiert ihre Stimmen. Die drei Männer gehören nämlich zu den fleißigsten Synchronsprechern in Deutschland. Plus: Die Endabrechnung des Blockbuster Battles 2.0.



Was geschah vor genau fünf Jahren?

Am 04. August 2006 strahlte der Sender Sat.1 die erste von zwei Testausgaben der «Hella-von-Sinnen-Show» aus. Nach dem Misserfolg von «Anke Late Night» versuchte sich der Kanal damit erneut an einer Late-Night-Show mit weiblicher Moderatorin. Versprochen wurde vorab ein einstündiger Talk mit Spaß, unterhaltsamen Einspielern, zwei prominenten Gästen und Spielen. Zudem gab es statt einem „Stand Up“ ein „Sit Down“ an der Studiobar und die rosafarbene Plüschpuppe namens Clara Sil kommentierte das Geschehen. Die Quoten konnten am Freitagabend um 23.15 Uhr allerdings nicht überzeugen. Insgesamt verfolgten 1,01 Millionen Zuschauer die erste Folge mit den Gästen Julia Stinshoff, Michael Kessler und Dirk Bach. Beim "jungen" Publikum konnte die Personality-Show nur einen Marktanteil von 10,2 Prozent erzielen. Die zweite Ausgabe eine Woche später lief mit 0,70 Millionen Zuschauern insgesamt und einem Marktanteil von 7,6 Prozent in der Zielgruppe noch schlechter. Es war daher nicht verwunderlich, dass bereits am 14. August 2006 bekannt wurde, dass die Test-Produktion nicht in Serie gehen werde.

Ermutigt durch den Erfolg der Stefan-Raab-Sportevents verkündete der Sender ProSieben am 07. August 2006 das «Große ProSieben-Ochsenrennen» Anfang September austragen zu wollen. Darin sollten Prominente wie Julia Stinshoff, Miriam Pielhau, Alida Kurras, Charlotte Karlinder, Ingo Naujoks, Martin Semmelrogge, Claude-Oliver Rudolph und Giovanni Zarrella entweder als Ochsengespann-Fahrer oder als Ochsenreiter am schnellsten durchs Ziel der 100 Meter langen Strecke kommen. Der bayerische Traditions-Wettkampf, der von Matthias Opdenhövel und Charlotte Engelhardt moderiert wurde, entwickelte sich jedoch zum Mega-Flop. Mit 0,71 Millionen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren holte die Übertragung aus Baiernrein bei Dietramszell nur einen äußerst schlechten Marktanteil von 7,3 Prozent in der Zielgruppe.



«The Weather Man»
(Mittwoch, 10. August, 20.15 Uhr, sixx)

Regisseur Gore Verbinski zählt zu den vielseitigsten Talenten Hollywoods, war er doch mit «Mäusejagd», «The Mexican», «The Ring» und der «Fluch der Karibik»-Reihe für die unterschiedlichsten Genres verantwortlich und konnte trotz der verschiedensten Anforderungen diese handwerklich hervorragend umsetzen. Dass er auch im Dramabereich überzeugen kann, bewies er im Jahr 2004:
Nichts läuft im Leben von Dave Spritz rund. Zwar hat er einen gut bezahlten Job beim Fernsehen, doch ist er auch nur der Wettermann, vor dem niemand Respekt zu haben scheint. Zudem ist sein Vater schwer krank, die Ehe kaputt und seine Kinder bereiten ihm Sorgen. Allen voran seine Tochter, die in der Schule wegen ihrer zu engen Hosen gehänselt wird. Der einzige Lichtblick in seinem Leben ist eine mögliche Beförderung. Nicolas Cage brilliert als gebrochener Mann, dessen Resignation zu jeder Sekunde in seinem Gesicht zu erkennen ist. Ein ruhiger und rührender Film, der jedoch nicht zu schwerfällig ist und mit dezentem Humor daherkommt.



In den vergangenen Monaten kämpften an jedem Sonntagabend zwei Blockbuster um die Gunst der Zuschauer. Quotenmeter.de stellte die Kontrahenten Woche für Woche vor und gab eine Empfehlung ab, wo sich das Einschalten mehr lohnt. Nach rund einem halben Jahr wird es Zeit für eine Endabrechnung und die Klärung, welcher Sender die beste Aufstellung hatte.

Bevor diese jedoch vorgenommen werden kann, müssen noch die Quoten der Vorwoche ausgewertet werden. Vor sieben Tagen duellierten sich «Nie wieder Sex mit der Ex» (RTL) und «Spider-Man 2» (ProSieben). Während ProSieben damit einen werberelevanten Marktanteil von 15,0 Prozent erreichte, gewann RTL mit einem Wert von 19,9 Prozent. Der Quotenpunkt geht daher ein letztes Mal an RTL.

Die Abrechnung
Insgesamt wurden seit Anfang des Jahres 22 Duelle ausgetragen. Am Ende geht ProSieben eindeutig als großer Gewinner aus der Schlacht hervor. Von allen Wettbewerben konnte der Münchner Sender insgesamt 14 Zweikämpfe nach Empfehlung sowie 15 nach Quoten für sich entscheiden und darf sich damit für eine solide, absolute Mehrheit feiern lassen. Die Siegerquote liegt damit nach Empfehlungen bei rund 64 Prozent. Nach Quoten erreicht sie sogar einen Wert von rund 68 Prozent.

Nach Empfehlungen:
RTL : ProSieben = 8 : 14

Nach Quoten:
RTL : ProSieben = 7 : 15

Auffällig ist, wie ähnlich sich die Verteilung der Punkte nach Empfehlungen zu den Quotenpunkten verhält. Offenbar ist Qualität (zumindest statistisch) doch noch ein Kriterium für Erfolg.

Mit dieser Erkenntnis verabschiedet sich das Blockbuster Battle 2.0 von seinen Lesern.

QamS - Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin erscheint jeden Samstag und bietet die ideale Mischung an unterhaltsamen Themen für ein perfektes Wochenende an.
06.08.2011 10:33 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/51265