Erneute Kritik am Fußball-Shopping von ARD und ZDF

Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien, warnte vor einem gebührenfinanzierten Monopol bei der Fußball-Berichterstattung.

Am vergangenen Wochenende wurde bekannt, dass ARD und ZDF die Rechte für Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bis 2016 erworben haben. Darin nicht enthalten sind allerdings Qualifikationsspiele ab 2014, da diese Rechte künftig zentral von der UEFA ausgeschrieben werden. Auch angesichts des ZDF-Einkaufs der Champions League findet Jürgen Doetz, Präsident des VPRT, klare Worte für diese Politik.

"Offensichtlich haben ARD und ZDF bei ihrer Shoppingtour die medienpolitische Vernunft und ein dem Gebührenzahler geschuldetes finanzielles Augenmaß völlig ausgeblendet", so Doetz. Er warnte vor einem "gebührenfinanzierten Fußball-Monopol" und forderte die öffentlich-rechtlichen Anstaltsgremien auf, ihre Strategie zu korrigieren. Auch drohte Doetz mit der Prüfung juristischer Schritte.

Die ARD verteidigte indes ihre Politik und wies die Vorwürfe als "haltlos" zurück. ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky dazu: "ARD und ZDF haben den DFB-Pokal, aber auch den Frauen-Fußball und die 3. Liga mit zu dem gemacht, was sie heute darstellen. Von einem Interesse der Privatsender insbesondere an diesen Rechten kann bislang keine Rede sein. Auch ein Interesse an der Frauen-WM hat beispielsweise kein Privatsender gezeigt." Das ZDF hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.
25.05.2011 10:36 Uhr  •  Jan Schlüter Kurz-URL: qmde.de/49845