Die Show aus Düsseldorf holte starke Quoten: Aber es sahen rund eine Million Menschen weniger zu als vor einem Jahr, als Lena den Song Contest gewann.
Am Ende wurde sie Zehnte und mit Ell & Nikki setzten sich zwei Außenseiter auf den ersten Platz des diesjährigen
«Eurovision Song Contests». Dass es für Lena nicht zu einer Platzierung unter den ersten drei reichen würde, war schon kurz nach Beginn der Stimmenbekanntgabe klar. Schon im Vorfeld hatten internationale Journalisten gesagt, dass sie mit Lenas neuem Lied eher weniger anfangen können.
Die Tatsache, dass Lena ihren großen Erfolg nicht wiederholen konnte, schlug sich letztlich auch auf die Zuschauerzahlen nieder. Die waren nämlich um eine Million niedriger als im Vorjahr. Die Live-Übertragung aus Düsseldorf kam im Schnitt auf 13,83 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – ein richtig starker Wert für den «ESC»: Bei allen lag die Quote bei 49,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Schnitt 59,1 Prozent ein. Hier fiel das Ergebnis nur leicht schlechter aus als im Vorjahr: Die Show aus Oslo kam auf 61,6 Prozent. 7,34 Millionen Menschen zwischen 14 und 49 Jahren verfolgten das von Stefan Raab, Anke Engelke und Judith Rakers moderierte Spektakel.
Die Werte zeigen aber auch: Es saßen am Samstag insgesamt weniger Menschen vor den TV-Geräten als an dem Tag, an dem Lena in Oslo gewann. Dies spricht dafür, dass der sich anbahnende Sieg von Lena damals viele Zuschauer speziell vor die Flimmerkisten gelockt hatte. Die größten Quotenprobleme hat der Song Contest hierzulande inzwischen überwunden. 2009 – als Deutschland richtig schlecht abschnitt – verfolgten beispielsweise nur 6,13 Millionen Menschen ab drei Jahren die Show. 28,5 Prozent wurden damals bei allen gemessen, 31,9 Prozent bei den Umworbenen. Sicherlich: Von schlechten Werten ist nicht zu sprechen, jedoch sah man sich 2009 durchaus in einem massiven Abwärtstrend, den es zu stoppen galt – zumindest vorerst.
2008 kam die Show im Schnitt auf 6,38 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – 2007 schalteten 7,38 Millionen Menschen ein. Und 2012? Da wird es mit den Quoten mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein bisschen bergab gehen. Starke Quoten erzielte Das Erste übrigens auch mit ihren Nachberichten, die von der Hamburger Reeperbahn kamen. 4,90 Millionen sahen diese ab 00.30 Uhr – gemessen wurden genau 41 Prozent Marktanteil beim Publikum ab drei Jahren. Bei den jungen Leuten kam man gar auf 44,1 Prozent.
Dementsprechend sensationell fielen auch die Tagesmarktanteile des Ersten Deutschen Fernsehens aus. Neben dem «Song Contest» sorgte auch der letzte Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison für Spitzenquoten. 28,6 Prozent Marktanteil fuhr der öffentlich-rechtliche Sender am Samstag insgesamt ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam Das Erste gar auf 31,4 Prozent – fast drei Mal so viel wie RTL auf Platz zwei (11,2 %).