ZDFneo zeigt Eigensatire in der Nacht

Die so genannten «ZDF Mashups» nehmen diverse Serien des Mainzer Kanals aufs Korn. Der Digitalsender ZDFneo sendet sie Samstagnacht.

Im Nachtprogramm zeigt der Digitalsender ZDFneo am kommenden Wochenende die satirischen «ZDF Mashups». Auf seinem Spartenkanal, der vor allem das jüngere Publikum anspricht, strahlt der Mainzer Sender in der Samstagnacht vom 19. März 2011 die Eigensatire aus. Dabei werden Sendungen wie «Derrick», die «Schwarzwaldklinik», «Ein Fall für Zwei» oder das «Traumschiff» auf die Schippe genommen. Der öffentlich-rechtliche Sender zeigt mehr als zwölf Spots, bei denen die Serien auf humoristische Weise neu vertont wurden.

Die Spots haben jeweils eine Länge von zwei bis fünf Minuten und waren bereits in der ZDF-Mediathek sowie auf YouTube zu sehen. Nun schaffen sie auch den Sprung ins Fernsehen, denn ZDFneo scheut sich nicht die Clips um 1.40 Uhr und 4.35 Uhr in der Nacht vom Samstag auf Sonntag in sein Programm aufzunehmen. In dem jüngsten Satire-Spot wird die Krimi-Serie «Der Alte» veralbert, in dem sie zu «Der neue Alte» umbenannt wird und die Assistenten von Kommissar Kress sich ungewohnt wie moderne «CSI»-Kriminalisten benehmen. Insgesamt fielen die Reaktionen auf die «ZDF Mashups» positiv aus, wie ein Sendersprecher bestätigt. „Aber natürlich meldeten sich auch vereinzelt kritische Stimmen, die wir ernst nehmen. Wer Satire anbietet, muss sich auch Kritik gefallen lassen“, heißt es aus Mainz.

Dennoch gab es heftige Kritik von der Kirche, die sich mit der Aufmachung eines «WISO Spezial»-Clips, bei dem der Papst als von der Finanzkrise betroffener Manager dargestellt wurde, nicht anfreunden konnte. Doch ist Papst Ratzinger nicht das einzige „Opfer“. Die Spots beinhalten unter anderem einen schwulen Oberinspektor Derrick, der seinen Harry heiraten will («Derrick - Wege zum Glück»), einen «Schwarzwaldklinik»-Professor Brinkmann («Schwarzgeldklinik»), der seine Patienten erpresst oder einem Traumschiff, das Hartz-IV-Empfänger auf einer einsamen Insel aussetzt («Traumaschiff»). Die «ZDF-Mashups» entstanden in Zusammenarbeit mit Raketenfilm (Frankfurt), Autorenkombinat (Mainz), UFA Lab (Berlin) sowie mit dem freien Kölner Autoren Michael Heinze.
17.03.2011 12:47 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/48407