«Slumdog Millionaire»-Star ist obdachlos

Rubina Ali hat bei einem Brand in einem indischen Elendsviertel ihr Haus verloren. 2008 spielte sie in dem mit acht Oscars ausgezeichneten Spielfilm «Slumdog Millionaire» mit.

Bei einem Großbrand in einem Slum in Mumbai ist die Hütte von «Slumdog Millionaire»-Kinderstar Rubina Ali und ihrer Familie vollständig zerstört worden. Dies berichten indische Medien. "Ich habe alles verloren, Bücher und wichtige Dinge wie Fotos, Zeitungsausschnitte und Andenken an den Film", sagte die Zwölfjährige. Auch viele der Auszeichnungen die sie erhalten habe, seien zerstört worden. Bei der Oscar-Verleihung 2009 ist «Slumdog Millionaire» mit acht Trophäen ausgezeichnet worden.

Bei dem Brand am Freitagabend soll es laut Feuerwehrangaben mehr als 20 Verletzte gegeben haben. Mindestens 2000 Menschen haben ihre Wohnungen verloren. Nach ersten Einschätzungen gab es keine Toten. Laut verschiedenen Medienangaben tobte das Feuer drei Stunden lang. "Wir haben gerade ferngesehen, als ein Nachbar uns wegen des Feuers alarmierte", erklärte Rubina Ali.

Die Familie des Mädchens war im Jahr 2009 schon einmal in die Schlagzeilen geraten, als ihre Hütte abgerissen werden sollte. Die Macher des Films boten Rubina Ali und ihrem Schauspielkollegen Azharuddin Ismail daraufhin eine neue Wohnung an. Der Vater von Rubina Ali hatte damals eine teurere Wohnung verlangt, dies lehnte der Regisseur Danny Boyle ab. Dieser ließ nun aber versichern, dass die Familie schon bald eine neue Bleibe erhalten werde. Das Geld kommt dabei aus der Boyle-Stiftung, die der Regisseur nach dem Film einrichtete. Die Stiftung soll Rubina Ali und Azharuddin Ismail bis zu ihrem 18. Lebensjahr finanziell unterstützen.

In «Slumdog Millionaire» geht es um den Straßenjungen Jamal, der bei einer Quiz-Show kurz davor steht, den Hauptgewinn zu ergattern. Der Film sorgte 2008 für viel Aufsehen, weil er auf bekannte Hollywood-Stars verzichtete und die indischen Hauptdarsteller zum Teil wirklich in Elendsvierteln lebten. Der Streifen ergatterte nicht nur acht Oscars, sondern auch vier Golden Globes und etliche weitere Auszeichnungen. Das Einspielergebnis lag weltweit bei etwa 377 Millionen Dollar, die Produktionskosten betrugen lediglich 15 Millionen Dollar.
05.03.2011 19:11 Uhr  •  Timo Niemeier Kurz-URL: qmde.de/48170