Hausfrauen trotzen dem DFB-Pokal

Die weibliche Zielgruppe setzte sich mit «Desperate Housewives» gegen den Fußball zur Wehr. Danach wurde das Eis dünner.

Nicht nur die Hauptdarsteller in «Desperate Housewives» dürften am Mittwochabend verzweifelt gewesen sein, auch Millionen überwiegend weibliche Zuschauer überkam dieses Gefühl beim Begriff "Fußball", welcher zur besten Sendezeit auf dem Zweiten Deutschen Fernsehen lief. Die Zielgruppe der ProSieben-Vorzeigeserie konnte man damit jedoch kaum tangieren, wie die guten Marktanteile von 6,3 Prozent beim Gesamtpublikum und 13,7 Prozent in der wichtigen werberelevanten Zielgruppe offenbarten. Diese lagen nämlich weiterhin klar über dem Senderschnitt. Auch die Gesamtreichweite von 2,13 Millionen war mehr als respektabel. Bereits in der vergangenen Woche gelang es dem Ensemble um Marcia Cross, einem großen Fußballspiel geballte Frauenpower entgegenzuhalten: Mit 2,37 Millionen Menschen versammelten sich 6,9 aller und sehr starke 15,0 Prozent der jüngeren Menschen vor dem Bildschirm, um den Münchener Sender zu verfolgen.

Anschließend war die Überscheidung jedoch offenbar deutlicher, denn «How I met your mother» konnte diese Werte in einer Vierfachdosis bei Weitem nicht halten. Die erste Folge sahen nur noch 1,40 Millionen Menschen, anschließend ging abwärts auf 1,31 und 1,22 Millionen, sich die letzte Episode leicht auf 1,23 Millionen steigerte. Schlecht sah es vor allem beim Gesamtpublikum aus, wo der Tiefpunkt hinsichtlich des Anteils am Gesamtmarkt mit der dritten und der Rekordwert des Abend mit der vierten Episode erreicht wurden. Aber sowohl 4,1, als auch 5,8 Prozent bedeuteten wenig mitreißende Werte. Beim jungen Publikum reichte die Spanne von schwachen 9,3 Prozent bis zu starken 13,7 Prozent.

Am späteren Abend ging auch Stefan Raab noch auf Sendung, sein «TV Total» setzte zuvor einen Tag aufgrund seiner Poker-Nacht aus. Die Sehnsucht nach der Sendung war allerdings nicht allzu groß, beim Gesamtpublikum sahen 0,76 Millionen Menschen zu und brachten 5,5 Prozent aller Fernsehenden ein. In der werberelevanten Zielgruppe wollten die Show des deutschen Entertainers immerhin 11,4 Prozent aller zu dieser Zeit vor dem Fernseher versammelten Menschen sehen, die Reichweite lag bei 0,66 Millionen.
03.03.2011 09:06 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/48107