Susanne Wagner: ‚Immer Angst, dass es nicht funktioniert‘

Die Executive Producerin von «Countdown» sprach mit Quotenmeter.de über die zweite Staffel der Krimiserie, eine mögliche Staffel und über die Lage der deutschen Fiktion ganz allgemein.

Die erste Staffel «Countdown» war für RTL ein voller Erfolg – wie zufrieden waren Sie damals?
Es war zu der Zeit der beste Start einer deutschen Serie und wir haben uns natürlich riesig gefreut, dass die Zuschauer so positiv auf «Countdown» reagiert haben. Es ist doch die größte Belohnung, wenn ein neues Format von den Zuschauern so angenommen wird und wenn dann auch noch der Sender zufrieden ist....

Es ging zum Ende der Staffel dann quotentechnisch ein bisschen nach unten; war das ein kleiner Warnschuss oder waren die Werte eher durch starkes Gegenprogramm beeinflusst?
Wir wussten, dass wir bei den letzten Folgen mit den Olympischen Spielen ein sehr hartes Gegenprogramm hatten und dann fuhr auch noch Maria Riesch... da wäre ich fast selbst der Versuchung erlegen... Aber wir haben die Quotenentwicklung trotzdem sehr ernst genommen und sie in unser Résumé einfließen lassen.

Welche Lehren haben Sie allgemein aus Staffel eins gezogen, was haben Sie bei Staffel zwei anders gemacht?
Es war einfach ganz deutlich, dass wir Leo und Brenner und ihre Beziehung zueinander durch noch mehr Humor und Emotionen verstärken konnten. Wir haben versucht die Gewichtung zwischen Spannung, Action, Emotionen und Humor noch weiter zu optimieren.

Ihre Hauptfiguren Brenner und Bongartz haben ein ganz spezielles Verhältnis zueinander – Sie haben es gerade angesprochen. Viele Fans wünschen sich ja, dass Brenner vielleicht mal etwas Gefühl zeigt in diesem Punkt: Können Sie da leise Hoffnungen wecken?
Brenner hat doch ganz viel Gefühl(e) - das wird ihm ja auch immer wieder zum Verhängnis…(grinst). Aber Leo und Brenner sind immer für eine Überraschung gut....

Welche Rolle spielt für Sie der eigentliche «Countdown» - löst das Herunterticken der Uhr, die bei Ihnen immer wieder eingeblendet wird, Spannung aus oder dient sie eher nur der zeitlichen Orientierung?
Mit dem Countdown versuchen wir natürlich unser Erzählprinzip zu manifestieren. Dem Zuschauer eine zeitliche Orientierung zu geben und last but not least die Spannung zu steigern.

In wie weit beschäftigen Sie sich jetzt schon mit einer möglichen dritten Staffel – gibt es da irgendwelche Signale von RTL?
Wir haben die Freude von RTL den Auftrag für eine weitere Buchentwicklung bekommen zu haben. Das heißt natürlich nicht, dass es ein "Go" für die Serie gibt, denn diese Entscheidung steht und fällt natürlich mit der weiteren Quotenentwicklung - also: bitte einschalten...

Der Start von «Countdown» verlief aus Quotensicht nicht unbedingt ganz optimal. Inzwischen bewegen sich die Quoten auf einem ordentlichen Niveau. Hatten Sie vor Staffel zwei Mal Bedenken?
Natürlich hat man immer Angst, dass es nicht funktioniert - und diese Sorge wird zu einem ständigen Begleiter von Woche zu Woche - egal in welcher Staffel - aber der Kurvenverlauf ist ganz positiv, wer kommt und schaut, der bleibt... und ich hoffe es werden immer mehr, denen «Countdown» gefällt...

Zumindest zuletzt war es ja so, dass es immer mehr wurden. Neben «Countdown» wurden im Privat-TV im vergangenen Jahr noch weitere deutsche Serien etabliert, «Lasko» lief in Staffel eins ordentlich – Sat.1 hatte zwei große Erfolge. Haben Sie da Lieblinge?
Da bin ich natürlich ein bisschen befangen, da ich an «Lasko» ebenfalls mitarbeiten durfte, aber ich finde es einfach toll, dass die totgesagte deutsche Fiction wieder so lebendig ist und sich ihren berechtigten Platz wieder zurückerobert hat.

Ich wünsche viel Spaß beim Entwickeln der neuen «Countdown»-Bücher.
09.02.2011 08:45 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/47606