Ersatz für Monk?!

Internet-Star Rob Vegas hat den Ausweg für Anke Schäferkordt.

Für mich persönlich hat es schon einen gewissen Humor, wenn ein Ostwestfale mit miesem DVB-T-Empfang eine Kolumne über das Thema Fernsehen schreibt. Während Sie daheim wahrscheinlich 500 Sender über Kabel, Sattelit, Pay-TV und Internet empfangen, so freue ich mich über jeden Western im Nachtprogramm der ARD. Der Grund? Die privaten Sender empfängt man hier am Teutoburger Wald nicht wirklich.

Und dennoch bekommt auch ein Kolumnenschreiber die Nöte eines Privatsenders wie RTL mit und sucht natürlich auch bei Freunden öfter die Gelegenheit sich Serien und Filme mit Werbeunterbrechnungen anzuschauen. Den Rest findet man natürlich auch auf irgendwo.to und den einschlägig bekannten Orten des Internets. Doch genug von meinem Problem mit der Medienversorgung. RTL sucht neuerdings einen adäquaten Ersatz für «Monk». Für mich immer noch eine der besten Serien der letzten Jahre und nun ist die letzte Folge ausgestrahlt worden. Was also senden? «Psych» hatte nie den wirklichen Erfolg und konnte schon gar nicht mit dem Detektiv aus San Francisco konkurrieren. Ich empfehle hier nur einmal die "Müllfolge" von «Monk». Da falle ich allein schon bei dem Gedanken an «Monk» gerne nochmal vom Stuhl vor Lachen.

Es gäbe aber Ersatz. Kein CSI:Detroit oder Pathologinnen im engen Höschen, sondern eine neue Serie, welche bei einem falschen Sender zerstückelt in der Primetime ausgestrahlt wurde. «Castle» heißt die Serie aus den USA und behandelt einen Krimiautor mit Vorliebe für eine Ermittlerin in Mordfällen. Kurzerhand nutzt Richard Castle also seine Freundschaft zum Bürgermeister und darf fortan Polizistin Kate Beckett bei allen Ermittlungen begleiten. Diese macht er auch gleich zur Hauptfigur in seinem neuen Roman und bringt so Zündstoff in jeden Dialog mit Kate. Es hat fast ein wenig etwas vom Charme von Mulder und Scully aus den alten Tagen, doch ist der leicht überhebliche Castle natürlich im Duo mit der unnahbaren Kate um Welten lustiger. Heimlich ist Kate obendrein ein großer Fan seiner Romane und so knistert es stets im Leichenschauhaus.

Allein vom einfachen Aufbau der Serie gibt es hier sogar Parallelen zu «Monk». Richard ist wie «Monk» ein wenig unbeholfen und hilft Kate durch seine Krimierfahrung immer wieder zur Lösung des Falles. In ihrem Plot dagegen wurde ihre Mutter ermordet und über die ganze Serie taucht dieser Fall wie bei «Monk» immer wieder als Ansporn für die Ermittlungen auf. Natürlich ist «Castle» keine plumpe Monk-Kopie mit anderen Figuren, doch sie könnte für hartgesottene Monk-Fans durchaus der passende Ersatz sein. Nur warum hat die Serie dann auf Kabel1 nicht funktioniert und brachte oft nur Quoten unterhalb des Senderschnitts?

Weil von uns kaum einer mehr zur Primetime vor die Glotze kommt. Die Zielgruppe für solche Krimiserien kommt eher um 22 Uhr vor den Fernseher und zappt sich durch die Krimisender. Zuerst RTL, dann Sat.1, dann Vox und wenn dort keine der bekannten Serien läuft, so schaut man noch was Kabel1 und RTL2 an B-Ware aus Hollywood zu bieten haben. Mein Plan für Frau Schäferkordt? Kaufen Sie Kabel1 die Rechte von Castle ab, packen sie die Serie auf den Monk-Sendeplatz und bewahren Sie die Ruhe. Die Serie ist der einzige Ersatz für meinen Liebling aus San Francisco. Immerhin kaufe ich mittlerweile nur wegen Monk Kernseife im Dreierpack!

Ihr

Rob Vegas



Mehr Informationen zu Rob Vegas finden Sie auf seiner Webseite .



28.11.2010 14:05 Uhr  •  Rob Vegas Kurz-URL: qmde.de/46102