Terrorgefahr bewegt die Zuschauer wenig

Vor der Sondersendung mit Innenminister Thomas de Maizière zur Terrorgefahr in Deutschland schalteten viele «heute»-Zuschauer ab. Alle Nachrichten liefen normal.

Terrorgefahr in Deutschland: Nach Paketbomben und explosiver Fracht auf Flughäfen und in Flugzeugen dominiert das Thema wieder die Schlagzeilen, insbesondere nachdem das Innenministerium die Terrorgefahr zur Zeit als besonders hoch einstufte. Von "konkreten Ermittlungsansätzen" ist bei Innenminister de Maizère die Rede, die auf einen islamistischen Anschlag noch vor Weihnachten hinweisen. Um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, ihre Fragen und Sorgen zur Sicherheit in Deutschland direkt an den Bundesinnenminister zu richten, nahm das ZDF kurzfristig um 19.20 Uhr «Was nun, Herr de Maizière?» ins Programm.

Darin sprachen Peter Frey und Bettina Schausten mit ihm über die aktuelle Situation, doch das Interesse der Zuschauer hielt sich offensichtlich in Grenzen. Von den 4,56 Millionen Zuschauern, die direkt zuvor «heute» gesehen hatten, blieben nur 3,58 Millionen für die Sondersendung dran. Der Marktanteil fiel von 17,9 Prozent auf 13,3 Prozent. Bei den jungen Zuschauern ging es hingegen nicht so stark abwärts: Von den 490.000 Zuschauern von «heute» blieben 460.000 für die Fragen an den Innenminister dran, der Marktanteil war mit 4,9 Prozent aber dennoch schwach.

Überhaupt zeigten die Nachrichtensendungen des Tages kein wesentlich gesteigertes Interesse. Die «Tagesschau» im Ersten kam als zentrales Nachrichtenformat am Donnerstagabend auf 4,76 Millionen Zuschauer und blieb damit hinter den Werten vom Montag und Mittwoch zurück. Von den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 waren 1,16 Millionen dabei. Das «heute-journal» im ZDF kam mit einem Marktanteil von 8,9 Prozent sogar auf den zweitschwächsten Wert in den vergangenen vier Wochen. 2,72 Millionen Zuschauer sahen das Nachrichtenmagazin.
19.11.2010 10:04 Uhr  •  Stefan Tewes Kurz-URL: qmde.de/45919