Primetime-Check: Freitag, 22. Oktober 2010

Konnte Jauchs neue Show an den Erfolg von «Wer wird Millionär?» anknüpfen? Überzeugte Sat.1 erneut mit einem Spielfilm? Wie schnitten die kleineren Sender ab?

Die Quizshow «Wer wird Millionär?» pausierte in dieser Woche, um dem neuen Jauch-Projekt «Alt gegen Jung» Platz zu machen. Das Generationenduell schnitt in allen Altersklassen letztendlich richtig gut ab, insgesamt sahen 6,54 Millionen Menschen zu, was tollen 21,1 Prozent Marktanteil zur besten Sendezeit entsprach. Etwas beliebter als die meisten «Wer wird Millionär?»-Folgen war man beim jungen Publikum, denn im Alter zwischen 14 und 49 Jahren sahen immerhin 2,75 Millionen zu. Mit 22,9 Prozent aller zu dieser Zeit fernsehenden Bundesbürgern lag man klar oberhalb des aktuellen Senderschnitts. Bülent Ceylan konnte sich im Anschluss mit seinem Liveprogramm «Ganz schön turbülent!» sogar noch auf 23,3 Prozent in der so genannten werberelevanten Zielgruppe steigern, insgesamt gab er hingegen mit 3,73 Millionen Interessierten und den daraus resultierenden 17,2 Prozent Marktanteil ab.

Direkt hinter Jauch positionierte sich einmal mehr das ZDF, welches auf gewohnte Kost setzte. «Der Kriminalist» überzeugte insgesamt 4,72 Millionen Zuschauer, was zu guten 15,2 Prozent langte, bevor «SOKO Leipzig» eine Stunde später immerhin noch 4,44 Millionen berührte. Dies waren immerhin 14,0 Prozent aller zu dieser Zeit fernsehenden Deutschen. In der jungen Zuschauergruppe konnte man ebenfalls mit der Performance der beiden Krimiserien zufrieden sein, zunächst sahen 1,02 Millionen junge Menschen zu und führten den Sender zu 8,8 Prozent, später steigerte sich die Zuschauerschaft auf 1,04 Millionen, während der Marktanteil auf 8,2 abfiel. Nicht ganz so gut lief es für Das Erste, welches ein weiteres Mal auf den «Schwarzwaldhof» setzte und nur 3,95 Millionen und 12,6 Prozent generierte. Das deutsche TV-Drama schnitt aber vor allem bei den Jüngeren richtig enttäuschend ab, denn dort wohnten gerade einmal 0,55 Millionen Menschen dem Fernsehfilm bei, was zu furchtbaren 4,6 Prozent führte.

Sein Glück gefunden haben dürfte Sat.1, welches nun bereits seit einigen Wochen am Freitagabend auf Spielfilme setzt. In dieser Woche musste man zwar wieder kleinere Brötchen backen, aber immerhin kam auch «Der Sternenwanderer» auf solide Werte. Der Fantasystreifen mit Michelle Pfeiffer und Robert de Niro konnte zwar insgesamt nur auf unterdurchschnittliche 7,8 Prozent verweisen, die aus 2,35 Millionen Schaulustigen resultierten, aber in der wichtigen Zielgruppe lief es gut. Im Durchschnitt sahen hier 1,37 Millionen zu, was soliden 11,5 Prozent entsprach. Ebenfalls solide Werte fuhr ProSieben ein, der Münchener Sender setzte auf «Superman Returns» und konnte 1,88 Millionen von der Qualität dieses Streifens überzeugen. Während es beim Gesamtpublikum mit 6,5 Prozent traditionell eher dünn aussah, rettete sich die Co-Produktion australischer und US-amerikanischer Verantwortliche auf 1,42 Millionen, was 12,2 Prozent aller Fernsehenden waren. Richtig gut lief es hingegen im Anschluss für «Starship Troopers», für den sich insgesamt noch 1,50 Millionen Bundesbürger begeistern konnten. Die Marktanteile waren mit 11,2 Prozent bei allen sowie 16,8 Prozent bei den jüngeren Zusehern sehr deutlich im grünen Bereich.

Der wahre Sieger unter den kleineren Sendern hieß in dieser Woche RTL II. Mit dem Film «Sister Act - Eine himmlische Karriere» war ein erneuter Quotenerfolg vorprogrammiert, diesmal sahen 1,46 Millionen Menschen den Kultfilm mit Whoopi Goldberg. Mit 4,8 Prozent lief es beim Gesamtpublikum richtig gut, noch besser schnitt man jedoch in der jungen Zielgruppe ab, wo bereits 0,95 Millionen Menschen zu 7,9 Prozent Marktanteil langten. Das Erotikdrama «Showgirls» kam danach nicht ganz an diese Werte heran, mit 0,78 Millionen Zuschauern und den daraus resultierenden 4,5 Prozent bzw. 6,0 Prozent bei den Umworbenen lief es dennoch solide. Unter den Senderschnitt rutschte «CSI: New York», das mit einer weiteren Wiederholung nur noch 1,57 Millionen Serienfans zum Einschalten bewegte. 5,0 Prozent des Gesamtpublikums sowie schwache 7,0 Prozent der 14- bis 49-Jährigen waren die Folge, aus letztgenannter Gruppe war lediglich auf 0,82 Millionen Menschen Verlass. Nicht einmal auf diese Zuschauerzahl konnte kabel eins bauen, welches einmal mehr mit «Castle» das Schlusslicht bildete. Nur noch 0,91 Millionen Menschen interessierte die Serie, der Marktanteil war mit 2,9 Prozent alles andere als gut. Vor allem das Abschneiden in der werberelevanten Zielgruppe wird dem Sender schmerzen, denn auch dort lief es mit 0,47 Millionen Zuschauern und 4,9 Prozent absolut unbefriedigend. Auch in der Folge konnte sich die Sendeanstalt nur geringfügig steigern, zwei Folgen von «Cold Case» kamen auf 0,97 bzw. 1,05 Millionen Zuschauer, der Zielgruppenwert stieg maximal auf durchschnittliche 6,1 Prozent.
23.10.2010 09:11 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/45371