Jeanette: 'Das Wichtigste ist die Fähigkeit Menschen zu lieben'

Für alle, die sich mit Ihrem Sat.1-Film noch nicht so intensiv beschäftigt haben: Sie spielen darin die Figur Lizzy - worum geht es in «Callgirl Undercover»?
Die Prostituierte Lizzy wird unfreiwillig Zeugin eines Mordes durch den stadtbekannten Zuhälter Kante, der sie daraufhin verfolgen lässt. Sie flüchtet sich ins LKA in der Hoffnung, da selbst am Sichersten vor Kantes Chargen zu sein und wird nolens volens in die Ermittlungen verwickelt...

Wie viel Lizzy steckt denn in Jeanette, oder anders herum?
Ich habe bei den Dreharbeiten sehr eng mit dem Regisseur Ulli Baumann gearbeitet. Er hat mir sehr viele Freiheiten gelassen, diese Figur mit besonderen Facetten zu füllen. Ich würde sagen, dass die situationskomischen Elemente des Films sicher auch ein Teil von mir sind.

Sie haben den Film ja ziemlich bald nach ihrem Ausstieg bei «Anna und die Liebe» gedreht - nun sind Anna und Lizzy doch sehr unterschiedliche Figuren. Bestand darin auch der große Reiz?
Absolut. Das ist doch das Schöne an der Schauspielerei. Sie ermöglicht mir, in unterschiedlichste Rollen zu schlüpfen. Das war für mich auch eine der besonderen Herausforderungen, im Anschluss an die Dreharbeiten zu "Anna" eine Prostituierte zu spielen.

Die vergangenen Monate waren sicherlich nicht leicht für Sie: Sie wollten auf Tour gehen, mussten dies dann aber wegen der Krankheit Ihres Vaters absagen. Haben Sie sich durch diese Ereignisse verändert?
Natürlich hat sich in meinem Leben eine Menge verändert. Ich habe gespürt, wie unwichtig doch viele Dinge sind, auf die man sonst so viel Wert gelegt hat, wenn ein geliebter Mensch krank wird. So abgedroschen es klingen mag, aber ich spüre deutlicher als je zuvor: Das wichtigste im Leben ist die Fähigkeit, Menschen zu lieben und gerade in schweren Situationen gemeinsam zueinander zu stehen.

Nun folgt die Rückkehr zu «Anna und die Liebe»: Ist das, angesichts dessen was passiert, auch eine Art Zurückgehen dahin, wo man sich stets wohlgefühlt hat?
Die Produktion von «Anna und die Liebe» ist sicher ein Ort, an dem ich mich sehr wohl gefühlt habe, aber ausschlaggebend für meinen Wieder-Einstieg war die Geschichte, die kommen wird.

Sie hatten während der ersten Staffel ja ein extrem hohes Drehpensum; nun hört man, dass zumindest anfangs auch Josephine Schmidt weiterhin eine tragende Rolle bei «Anna» spielen wird. Geht es bei Ihnen also wenigstens etwas lockerer zu als bisher?
Nein, leider nicht, dafür sorgt schon der Produzent (lacht)

Die Fans der Serie raten schon seit einigen Wochen. Wenn Anna zurückkommt, dann soll das Schicksal dafür sorgen, dass sie das Liebste verliert. Bedeutet dies den Tod von Serienehemann Jonas und wie verändert dieser Schicksalsschlag die Figur Anna allgemein?
Ja, Sie haben recht. Jonas wird sterben. Damit wird die Figur in einer sehr starken Form verändert, da Anna durch Jonas‘ Tod in eine Ausnahmesituation gerät. Das ist ja unter anderem gerade die Herausforderung für die nächste Zeit bei «Anna».

Für Ihre musikalischen Fans noch kurze eine letzte Frage: Gibt es schon nähere Planungen, wann Ihre Tournee stattfinden soll?
Im Moment konzentriere ich mich auf «Anna». Darüberhinaus habe ich in den letzten Wochen gemeinsam mit meinem Partner Jörg Weisselberg viele neue Songs geschrieben. Ich lass' das alles auf mich zukommen.

Wir wünschen alles Gute und ganz viel Spaß bei den Dreharbeiten zu den neuen «Anna und die Liebe»-Folgen.
14.09.2010 12:02 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/44530