‚Viel Spaß, Spannung und gute Laune’ – Elton im Interview

Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch sprach mit Stefan Raabs Showpraktikant Elton über «1, 2 oder 3», das er ab Oktober im ZDF übernimmt. Auch die Zukunft von «Elton vs. Simon» & seine Aktivitäten bei ProSieben waren ein Thema.

Elton, ich beginne mal wie Beckmann…
… eigentlich sitze ich ja hier wie Beckmann (lacht)

Das ist richtig, jedenfalls frage ich mal wie er: Wie fühlst du dich als neuer «1, 2 oder 3»-Moderator?
Eigentlich ganz gut. Es ist meine erste eigene Sendung. Ich hatte zwar schon «elton.tv», das eineinhalb Jahre lief. Aber es ist meine erste TV-Show im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dazu noch eine Kultsendung. Das fühlt sich gut an. Es ist sicherlich keine leichte Aufgabe, aber momentan ist alles gut.

Wie stellst du dir denn die Aufgabe vor? Wie schwer wird sie?
Interessant wird es sein, die Fragen und Antworten zu verbinden. Bei «1, 2 oder 3» gibt es eben zu allem eine Antwort, die zu finden nicht immer leicht ist. Außerdem gibt es ein neues Studio, ein neues Konzept. All dem begegne ich schon mit Respekt. Beim Casting haben wir ja bereits eine reale Show durchgespielt. Das hat gut funktioniert und hat mir auch viel Spaß gemacht. Trotzdem ist das nicht falsch, wenn ich respektvoll an die neue Aufgabe heran gehe. Sie ist teilweise wie Weihnachten für mich. Wie als würde ich unter dem Weihnachtsbaum sitzen, Geschenkpakete auspacken und schauen, was drin ist. Ich lasse mich da gerne auch überraschen.

Was meinst du, steckt in deinem Geschenkpaket?
Viel Spaß, Spannung und gute Laune. Das ist erstmal das Wichtigste. Und es ist etwas Eigenes dabei.

Worauf freust du dich denn am meisten?
Auf die Zusammenarbeit mit den Kindern freue ich mich besonders. Denn die sind ehrlich, wie ich gerne sage. Wenn ein Witz nicht gut war, dann lachen sie eben auch nicht. Auch nicht aus Höflichkeit, was wir Erwachsenen gerne mal tun. Bei Kindern merkt man sofort, wenn etwas nicht ankommt oder wenn etwas nicht stimmt. Und das ist eine Herausforderung für mich, auch mal eine neue Art von Humor zu versuchen. Die Arbeit mit Kindern macht mir Spaß und deshalb freue ich mich besonders darauf.

Es war also dann auch dein Wunsch diese Sendung zu übernehmen?
Nun. Über mein Management hatte das ZDF angefragt. Dann bin ich zum Casting gefahren. Ich bin ja eher ein Typ, der lieber irgendwo in einer Fernsehsendung als Gast auf der Couch sitzt, da ich es schwerer finde durch eine Sendung zu führen. Und ich bezeichne mich auch selbst nicht als guten Moderator. Ich bin kein guter Moderator. Deshalb bin ich eher scheu und gehe nicht zu Castings dieser Art. Aber «1, 2 oder 3» hatte mich dann doch gereizt, weil es eben eine Kultsendung ist, so dass ich es doch gemacht habe. Ich habe es einfach mal probiert, denn ich hatte ja nichts zu verlieren. Meinen Job bei Brainpool und ProSieben hatte ich ja bei einem Scheitern trotzdem sicher. Also bin ich zum Casting gefahren, ja auch mit dem Wunsch diese Sendung zu moderieren, und es hat gut funktioniert.

Du sagtest im Pressegespräch, du warst beim Casting aufgeregt und hattest schwitzige Hände. Hast du auch bei der «1, 2 oder 3»-Show Angst, dass vielleicht etwas nicht funktionieren könnte?
Eigentlich kann nichts schief gehen. Für die Eltern wird die Sendung interessanter, die kennen mich ja schon von ProSieben. Für Kinder kommt mehr Humor in die Sendung, die lernen mich dann auch kennen. (lacht) Natürlich wird es viele Kritiker geben, denen das gar nicht passt, dass ich, als jemand vom Privatfernsehen, das jetzt mache. Aber solange die Kinder Spaß haben, habe ich keine Angst, dass etwas nicht funktionieren könnte. Ich mache die Sendung ja schließlich für die Kinder. Nicht fürs Feuilleton (überlegt) - oder Euch (lacht).

Also ich finde das eine gute Sache. Aber könntest du dir auch vorstellen nochmal eine eigene Show im Comedy-Bereich zu machen? Du sprachst eingangs «elton.tv» an…
Es gab in der Tat Überlegungen zu «elton.tv 2.0» – auch in Verbindung mit dem Internet. Web-Show und Internetfernsehen. Das sind ja große Themen. Nicht solche Clipshows, die öfters irgendwo laufen. Das will keiner mehr sehen. Es gibt im Internet interessante Homepages und interessante Berufe. Ich schaue da gerne rein und verfolge das mit Interesse. Vom Konzept her könnte ich mir das also schon vorstellen mit «elton.tv 2.0» nochmal eine Comedy-Sendung zu moderieren – ich mein, ich bin ja damals beim Radio und in der Show dann als Moderator und Gastgeber gewachsen. Das ging ja damals rasend schnell…Es gibt auch noch eine Sendung mit mir, die bei ProSieben laufen wird.

Wie wird die denn heißen? Und worum geht es da?
«Elton reist» heißt sie, das ist beim Programmscreening von ProSiebenSat.1 in München etwas untergegangen. Das wird so eine Art «Travel Sick». Ich reise durch Länder und mache da verschiedene Aktionen mit. Zum Beispiel waren wir neulich in Finnland und ich habe so etwas wie „Rentierski“ versucht, was ich überhaupt nicht konnte. Aber darum geht es, Dinge auszuprobieren. Wir produzieren derzeit noch, vermutlich wird das erst nächstes Jahr laufen.

Also ähnliche Aktionen wie in den Einspielern, die du für «TV total Oslo Spezial» mit Charlotte Engelhardt in Norwegen gedreht hast?
Ja, so ähnlich kann man sich das vorstellen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite unter anderem, was Elton über die Zukunft von «Elton vs. Simon» bei ProSieben sagt.

Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch sprach mit Stefan Raabs Showpraktikant Elton über «1, 2 oder 3», das er ab Oktober im ZDF übernimmt. Auch die Zukunft von «Elton vs. Simon» & seine Aktivitäten bei ProSieben waren ein Thema.

Momentan sieht man dich bei «Elton vs. Simon – Die Show» am Samstagabend. Haben dich die sehr guten Einschaltquoten eigentlich überrascht?
Auf jeden Fall war ich sehr überrascht. Eben weil es Samstagsausgaben waren. Vorher liefen wir immer donnerstags. Und dann noch in der Ferienzeit. ProSieben hat die Folgen ja lange zurückgehalten. Man ist bei ProSieben ja mit einer Zielgruppen-Quote um die 12 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen zufrieden. Wenn man sich das dann mal auf der Zunge zergehen lässt, wie wir da mit den ersten Sendungen 18, dann 16 Prozent Marktanteil erreicht hatten. Da dachte ich mir auch: Wahnsinn! Das war schon sensationell. Damit haben wir auch nicht wirklich gerechnet. Momentan haben wir wieder ein paar Einbußen wegen «X-Factor» hinnehmen müssen und waren letztens auch ganz knapp unter Senderschnitt. Aber es ist, glaube ich, auch die erfolgreichste Staffel bisher.

Allerdings. Das waren schon beachtliche Werte, auch wenn es zuletzt auch mal leicht unter den Senderschnitt ging…
… es wird aber vermutlich die letzte Staffel sein.

Gibt es dafür Gründe?
Gründe, ja. Ich bin es eigentlich. Weil ich schon länger auf die Bremse trete. Der Sender will gerne noch eine weitere Staffel drehen. Aber ich bin es, der bremst. Das liegt daran, dass ich auch nicht mehr der Jüngste bin. Das klingt zwar komisch nach all dem, was wir bei «Elton vs. Simon» so gemacht haben. Aber man merkt das schon, dass man kürzer treten muss. Jetzt nicht wegen «1, 2 oder 3», sondern einfach, weil manche Sachen da einfach länger weh tun. Es schmerzt bei manchen Sachen mehr als früher, wo man das noch leichter wegstecken konnte. Es ist auch nicht einfach weitere neue Spiele zu finden. Dann es ist umso schwieriger, etwas zu finden, was man noch verkraften kann. Denn zumindest etwas Anspruch wollen wir in der Sendung schon wahren. (grinst) Wir haben ja jetzt die tolle Quote. Das ist auch der richtige Zeitpunkt aufzuhören. Denn warum soll man das „tot senden“ bis es keiner mehr sehen will. Das schadet doch dann nicht nur der Sendung. So hört man mit dem größten Erfolg auf und der bleibt dann auch.

Es gibt ja viele Sendungen, die immer weiter fortgesetzt wurden und mittlerweile nichts Neues hervorbringen und einen Abnutzungseffekt vorweisen.
Eben. Und das kann ja nicht unser Ziel sein.

Da gebe ich dir sogar Recht, Elton.
Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine Live-Show «Elton vs. Simon». Samstagabend, mit spannenden Spielen und dann rockt das. Das würde mich wirklich noch reizen. Oder eben ein anderes Format mit Simon, das vielleicht in eine andere Richtung geht, was ja nicht ausgeschlossen ist. Bei «Comedystreet» hatte ich ja auch schon einen Gastauftritt. Das kann aber auch ganz was anderes sein.

Bei «Elton vs. Simon» kommt es ja viel auf Spontaneität und Echtheit an. Ich erinnere mich an eine Folge, wo ihr im Rollstuhl Basketball gespielt habt. Da warst du ja sehr emotional bei der Sache. Inwiefern überträgst du denn diese Spontaneität und den Wettkampfgedanken zu «1, 2 oder 3»?
Ich bin eben sehr ehrgeizig und wenn man dann vom Schiedsrichter regelrecht verpfiffen wird, kann man schon mal emotional werden. Hinterher natürlich immer mit einem Augenzwinkern, aber in der Situation bin ich voll bei der Sache und will auch gewinnen. Das ist ja bei «1, 2 oder 3» nicht der Fall. Da bin ich auch nicht in der Rolle gewinnen zu müssen, sondern die Kinder. Viel Spontaneität wird bei den Fragen und Antworten auch nicht aufkommen müssen. Da wird man nicht groß witzig sein wollen, denn das würde an der Stelle nur verwirren. Man muss hier halt sehr gut erklären können. Da wird sehr wenig spontan kommen. Nur bei den Einspielern vielleicht das eine oder andere mit Piet Flosse. Da kann schon mal spontan etwas mal einfallen und dann auch aufgenommen werden, da passt das dann auch viel besser, wenn die Einspieler mit etwas Humor gestaltet sind.

Wird denn die Musik eine Rolle spielen? Du hat ja einen WM-Song mit „Peilomat“ gemacht oder zuletzt bei «Just the Best» auf RTL II Rock-Fragen (ganz gut) beantwortet.
Also ich kann etwas Schlagzeug spielen. Mit meinen Leuten zusammen habe ich eine Rock-Band bei „GuitarHero“ auf der Konsole, wo wir gelegentlich zusammen spielen. Aber ich bin auch kein guter Sänger, das sag ich ganz offen. Im Studio, da kann man sehr viel machen. Aber gut, wenn es eine neue Titelmelodie für «1, 2 oder 3«» geben soll, warum nicht (lacht) Da wäre ich dann auch nicht abgeneigt mitzuwirken. An Musik bin ich generell schon immer interessiert gewesen und habe mich früher mehr als heute (aus Zeitgründen) allgemein damit beschäftigt.

Gibt es auch – außer «1, 2 oder 3» - eine Fernsehsendung, die du schon immer mal gerne übernehmen wolltest?
Das werde ich oft gefragt, aber viele glauben das nicht, wenn ich antworte: Die Ziehung der Lottozahlen. Am besten groß als Samstagabend-Unterhaltung. Wirklich, ich glaube, das gäbe eine Mörderquote. Jede Woche sind da Millionen Euro im Jackpot. Dafür interessieren sich doch die Leute, die würden natürlich auch einschalten. Ich würde das sogar gerne moderieren. Oder auch im «Tatort» wollte ich auch schon immer mal mitspielen. Nicht grad als Leiche (grinst), sondern schon mindestens eine sprechende Nebenrolle. Ansonsten bin ich da lieber irgendwo Gast als Showmaster.

Den roten Quizmaster-Anzug aus «TV total» ziehst du bei «1, 2 oder 3» also eher nicht an und stellst den Kindern Fragen?
Nein, ich werde ganz natürlich in Jeans und T-Shirt wie jetzt auch durch die Sendung führen. Natürlich muss man da jetzt mehr auf den Aufdruck aufpassen, ich sage mal ganz salopp «Spongebob» [Anm. d. Red.: läuft bei nickelodeon] auf dem T-Shirt käme beim ZDF und Ki.Ka nicht besonders gut an. (lacht) Auch das Thema Werbung spielt da eine große Rolle, man muss da schon vermehrt aufpassen als im Privatfernsehen.

Lesen Sie auch der nächsten Seite noch, was Elton auf der gamescom erlebt hat & von seinen Antworten auf Leserfragen.

Quotenmeter.de-Redakteur Jürgen Kirsch sprach mit Stefan Raabs Showpraktikant Elton über «1, 2 oder 3», das er ab Oktober im ZDF übernimmt. Auch die Zukunft von «Elton vs. Simon» & seine Aktivitäten bei ProSieben waren ein Thema.

Elton, du warst auch bei der gamescom am „Nintendo“-Stand. Wie war dein Eindruck der Spielemesse?
Ich muss sagen, ich bin eigentlich jedes Jahr dort. Ich war auch in Leipzig, als sie dort war. Habe dabei für sevengames, dem Spiele-Portal von ProSiebenSat.1, unter anderem auch mit Gina-Lisa Lohfink berichtet. Dieses Jahr war ich ehrlich gesagt nur kurz da. Es gab auch nicht viel Neues für mich zu entdecken. Mit „Nintendo“ verbindet mich unter anderem eine Aktion damals zur «WOK-WM», das sind nette Typen da. Allgemein habe ich den Eindruck, dass die gamescom immer lauter und bunter wird. Ich gehe aber trotzdem hin. Bin eben ein „Zocker“ und ich habe mehrere Konsolen zu Hause. Das «Schlag den Raab»-Spiel für Wii erscheint auch demnächst, das kann ich nur empfehlen, das ist super.

Gutes Stichwort. Hast du dort auch etwas für Stefan Raabs «TV total» gedreht?
Nein. Aber für «taff» haben wir einen Beitrag gemacht.

Zum Schluss habe ich noch drei Leser-Fragen. Möchtest du diese auch noch beantworten?
Ja, sehr gerne.

Und zwar fragt man, ob Elton auf gesundes Essen achtet?
Da müsste man wissen, was gesundes Essen ist. Speziell achte ich nicht drauf. Auf Cola und Chips verzichte ich vor dem Fernseher ungern. Aber ich esse auch gerne mal einen Salat, wenn die Kinder Pizza bestellen (lacht).

Außerdem fragt man sich, warum du nicht bei Twitter bist?
Ich habe meinen Facebook-Account damit verlinkt, frag mich nicht wie, aber das geht. Dann noch extra zu twittern, macht für mich eher keinen Sinn.

Und wo hat Elton den roten Anzug von «Blamieren oder Kassieren» her?
Der wurde mir aufgezwungen. Von der Kostümabteilung von «TV total». Den habe ich mir nicht ausgesucht. Aber er passt. Wenn ich mal nicht da bin und Leute aus dem Publikum mich vertreten müssen, sieht das immer lustig aus. (lacht)

Vielen Dank für das nette Gespräch.

Das Interview führte Jürgen Kirsch.
31.08.2010 08:30 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/44210