Primetime-Report: «Brennpunkt» überzeugt an fußballfreiem Tag

Die Fußball-WM in Südafrika bestimmt weiterhin das Geschehen auch im Fernsehen. Am spielfreien Mittwoch interessierte die Bundespräsidentenwahl.


Zu Beginn der Woche hatte vor allem das ZDF allen Grund zur Freude. In der Primetime am Montag konnte der Mainzer Sender die Achtelfinal-Partie zwischen Brasilien und Chile übertragen. 11,28 Millionen Zuschauer sahen die WM-Begegnung ab 20.30 Uhr. Satte 39,4 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum sowie ebenfalls starke 39,0 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen bescherten dem ZDF zu Wochenbeginn des Tagessieg in beiden Zuschauergruppen. Ingesamt hatten 4,78 Millionen junge Zuschauer das Fußball-Spiel verfolgt. Auch das «heute-journal» hatte in der Halbzeitpause eine hohe Reichweite von 10,39 Millionen Bundesbürger, die für 35,1 Prozent Marktanteil der Zuseher ab 3 Jahren sorgten. 4,22 Millionen Werberelevante blieben am Ball, was den Mainzer zu 33,3 Prozent Marktanteil verhalf. Nur die ARD-Dokumentation «Expedition Neuguinea» konnte akzeptable Werte einfahren und kam mit 2,81 Millionen Zuschauern auf 10,6 Prozent Marktanteil bei allen. Um 21.05 Uhr überzeugte «Criminal Intent» bei VOX, das mit 8,7 Prozent Marktanteil des jungen Publikums gut abschnitt. 2,11 Millionen Deutsche sahen die US-Serie. Auch die dritte Folge von «Einsatz in vier Wänden – Spezial» hatte das Nachsehen und kam mit insgesamt 2,10 Millionen Zuschauern in der wichtigen Zielgruppe nur auf 8,6 Prozent Marktanteil. «CSI: New York» kam bei VOX sogar auf 9,1 Prozent Marktanteil um 20.15 Uhr. Hier hatten allerdings insgesamt nur 1,96 Millionen Menschen zugesehen.

Am Dienstagabend hatte das ZDF ein weiteres Fußballspiel, die letzte Achtelfinalbegegnung zwischen Spanien und Portugal übertragen, die die Werte vom Vortag noch mal verbessern konnten. Das Spiel sahen 13,12 Millionen Zuschauer, die den Mainzern tolle 43,9 Prozent Marktanteil einbrachten. 5,53 Millionen junge Menschen interessierten sich indes für das iberische Duell, das die Spanier für sich entschieden. 44,0 Prozent Marktanteil wurden in der wichtigen Zielgruppe gemessen. RTL hatte «CSI: Miami» ins Rennen geschickt, das mit einer Doppelfolge zunächst 13,0, dann 12,9 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen verzeichnen konnte. Insgesamt konnte die US-Serie 2,66 und 2,98 Millionen Deutsche vor den Fernseher mobilisieren. Beide Folgen hatte im Gesamtpublikum 9,6 Prozent Marktanteil erreicht. Zumindest bei allen Zuschauern waren auch die ARD-Serien «Mord mit Aussicht» und «In aller Freundschaft» gefragt, die eine Reichweite von 4,06 beziehungsweise 3,57 Millionen Zuschauern vorzuweisen hatten. Ingesamt wurden 14,7 und 11,5 Prozent Marktanteil der Zuseher ab 3 Jahren gemessen, was trotz WM-Konkurrenz für das Erste ebenfalls ordentliche Werte darstellen. Bei ProSieben schnitt die erste «Simpsons»-Folge an diesem Dienstag am Besten ab: 11,4 Prozent Marktanteil der Begehrten wurden verbucht, insgesamt schauten 1,46 Millionen Bundesbürger zu. Die zweite Folge von «Two and a Half Men» um 21.40 hatte zwar 1,61 Millionen Menschen insgesamt erreicht, in der Zielgruppe kamen Charlie Sheen & Co. Jedoch nur auf 10,3 Prozent Marktanteil als Bestwert des Abends.

Am Mittwoch hatte das runde Leder dann erstmals Pause. Den Stein ins Rollen brachte für die ARD dann aber die Wahl des Bundespräsidenten, die der öffentlich-rechtliche Sender mit einem «ARD-Brennpunkt – Denkzettel für Merkel» genauer unter die Lupe nahm. 5,83 Millionen Bundesbürger hatten Interesse an der Sondersendung gezeigt und brachten dem Ersten zur Primetime 22,3 Prozent Marktanteil aller Zuschauer ein. Auch das junge Publikum konnte teilweise gewonnen werden, denn immerhin 1,19 Millionen der 14- bis 49-Jährigen hatten eingeschaltet. 11,7 Prozent Marktanteil der Jungen standen zu Buche. Die anschließenden «Tagesthemen» sahen 4,68 Millionen Zuschauer, 18,4 Prozent Marktanteil hatte die Nachrichtensendung im Gesamtpublikum erreicht. Dagegen gingen die Doku-Serien bei RTL unter: «Die Ausreißer – Der Weg zurück» kamen nur auf 12,0 Prozent Marktanteil der Werberelevanten, von denen 1,30 Millionen zugeschaut hatten. Zuvor lief «Helfer mit Herz» nur minimal besser. Die Sendung mit Vera int-Veen kam nur auf 12,8 Prozent, obgleich nur 1,26 Millionen junge Menschen dabei waren. Insgesamt kamen die RTL-Serien auf 2,56 und 2,68 Millionen Zuschauer. Ähnlich viele Zuseher gewann auch das ZDF mit seinem Spezial zur Bundespräsidentenwahl, 2,48 Millionen Bundesbürger informierten sich hier. Dies reichte allerdings nur für 9,2 Prozent Marktanteil im Gesamtpublikum. Der Tagessieg in der Zielgruppe ging an Sat.1, das mit «Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia» 2,51 Millionen Deutsche in seinen Bann zog und 15,4 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen verbuchen konnte.

Auch am Donnerstag ruhte der Ball noch in Südafrika. Abermals hatte die ARD die höchste Reichweite. «Die große Show der Naturwunder» mit Frank Elstner und Ranga Yogeshwar hatten 3,93 Millionen Zuschauer geschaut. Gute 16,1 Prozent Marktanteil aller Zuschauer wurden an diesem Abend erzielt. Im ZDF lief derweil «Der Bergdoktor», für den sich insgesamt 2,88 Millionen Bundesbürger interessierten. 11,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum war hier ebenfalls ein ordentlicher Wert. Einer Wiederholung von «Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei» auf RTL, die 2,93 Millionen Deutsche erreichte und mit 15,8 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen vorne lag, war VOX mit dem Film «Zurück in die Zukunft» gefährlich nahe gekommen. Der kleine Sender konnte sich über gute 15,2 Prozent Marktanteil der Werberelevanten freuen. Das Nachsehen hatte das seit Wochen schwache «CSI: Den Tätern auf der Spur» bei RTL. Trotz der höheren Reichweite von insgesamt 3,14 Millionen Zuschauern wurden in der wichtigen Zielgruppe nur 14,9 Prozent Marktanteil gemessen. Besser als erwartet lief die «Crazy Competition» bei ProSieben an. 1,73 Millionen Bundesbürger wollten sich die Sommer-Gameshow, in der zwei Dörfer gegeneinander kämpften, sehen. 12,8 Prozent Marktanteil des jungen Publikums waren sicher.

Mit dem Viertelfinalspiel Uruguay gegen Ghana, das erst dramatisch im Elfmeterschießen entschieden wurde, kam die ARD am Freitagabend auf 12,91 Millionen Zuschauer insgesamt. Jeder Zweite Fernsehzuschauer ließ sich von der Spannung des WM-Fußballspiels anstecken. 50,5 Prozent Marktanteil konnte die ARD verbuchen, 52,8 Prozent Marktanteil waren es bei den jungen Zuschauern, von denen genau 5,38 Millionen mitfieberten. Im Gegenprogramm konnte der Serienabend des ZDF überzeugen: «Ein Fall für zwei» kam mit 3,72 Millionen Zusehern auf beachtliche 15,6 Prozent Marktanteil bei allen. Auch eine Doppelfolge von «SOKO Leipzig» schlug sich mit 3,01 Millionen bzw. 2,51 Millionen Interessierten noch ordentlich. ProSieben trumpfte indes mit «Godzilla» auf, das zwar nur 810.000 Werberelevanten sahen, doch die 8,3 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen stellten selbst «Die ultimative Chartshow: Flower Power Hits» auf RTL in den Schatten. Die Sendung mit Oliver Geißen kam nur auf 7,0 Prozent Marktanteil der Begehrten, von denen 690.000 im Schnitt dabei waren. Desaströs endete der Comedy-Marathon von Sat.1, das den ganzen Abend über Wiederholungen von «Mensch Markus» versendete. Dabei schnitt die erste Folge, die noch vor der WM-Übertragung lief, noch mit 6,5 Prozent Marktanteil der wichtigen Zuschauergruppe am Besten ab, lag aber schon weit unter den erhofften Werten, geschweige denn dem Senderschnitt. Die höchste Reichweite aller an diesem Abend gezeigten Episoden war mit der dritten Folge und 950.000 Zuschauer zur Halbzeitpause auch schnell erreicht.

Auf der nächsten Seite finden Sie die Gewinner und Verlierer der Woche.

Die Fußball-WM in Südafrika bestimmt weiterhin das Geschehen auch im Fernsehen. Am spielfreien Mittwoch interessierte die Bundespräsidentenwahl.

Nachdem die deutsche Nationalmannschaft bereits am Samstagnachmittag grandios gegen Argentinien mit 4:0 gewonnen hatte, mussten die Spanier gegen Paraguay nachziehen und erreichten ebenfalls das Halbfinale. RTL übertrug und erreichte ebenfalls jeden zweiten Fernsehzuschauer. Im Schnitt sahen 11,79 Millionen Bundesbürger die RTL-Übertragung des WM-Spiels. Der durchschnittliche Marktanteil bei allen Zuschauern lag bei 45,6 Prozent. Auch in der werberelevanten Zielgruppe hatte der Kölner Sender die Nase vorn: Die Viertelfinal-Begegnung hatte 53,55 Prozent Marktanteil erreichen. Durchschnittlich 5,30 Millionen junge Menschen konnte RTL begrüßen. Das ZDF profitierte bereits am Nachmittag von der Übertragung des grandiosen Deutschland-Spiels gegen Argentinien. Am Abend hatten die Mainzer Stubbe - Von Fall zu Fall» im Programm, der 4,05 Millionen Zuschauer erreichte und beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von 16,5 Prozent erzielte. Anschließend kam «Der Alte» noch auf 2,81 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 10,8 Prozent der Zuseher ab 3 Jahren. Sat.1 schlug sich mit der Musicalkomödie «Hairspray» ordentlich, die noch 1,33 Millionen Zuschauer ansprechen konnte. In der wichtigen Zielgruppe kam der Bällchensender aber nur auf 7,7 Prozent Marktanteil.

Eine Pause legte König Fußball auch am Sonntag ein und überlies das Feld den Krimis im Ersten. Dabei hatte der ORF-«Tatort: Operation Hiob» 5,94 Millionen Zuschauer erreicht und trat gegen «Inga Lindström Sommer der Entscheidung» im ZDF an, das 4,94 Millionen Zuschauer anlockte und somit mithalten konnte. «Mankells Wallander: Eifersucht» hatte später in der ARD noch 3,52 Millionen Zuschauer, während das «heute-journal» genau 5,00 Millionen Bundesbürger informierte. Den Tagessieg beim Gesamtpublikum sicherte sich also der «Tatort» mit 20,7 Prozent Marktanteil, dahinter folgten die ZDF-Nachrichtensendung mit 17,7 Prozent Marktanteil und «Inga Lindström» mit 17,2 Prozent Marktanteil. Den Tagessieg in der Zielgruppe machten RTL und ProSieben indes unter sich aus. Die Kölner hatten den Spielfilm «In 80 Tagen um die Welt» auf Sendung geschickt, der beim jungen Publikum nicht so gut abschnitt wie die Klamauk-Filme «Date Movie» und «Fantastic Movie». Letztere verbuchten 18,7 und 22,0 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen, wovon jeweils 2,25 beziehungsweise 2,22 Millionen zugeschaut hatten. Den RTL-Film sahen indes nur 1,95 Millionen Werberelevante, der Marktanteil bei den Jungen lag hier bei 16,3 Prozent.


… ist die Fußball-Weltmeisterschaft. In den Abendstunden gaben die Fußballspiele weiterhin den Ton an, die Viertelfinalpartien erreichten zur besten Sendezeit sogar teils mehr als jeden zweiten Fernsehzuschauer.


…ist «Die ultimative Chartshow». Auch wenn die Fußball-Konkurrenz groß war, mit 7,0 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen Zuschauer hatte Oliver Geissens Show deutliche Verluste zu verkraften.


… ist «Crazy Competition». Der neuen Spielshow von ProSieben wurde im „Sommerloch“ nicht allzu viel zugetraut. Trotzdem holte sie vom Fleck weg Einschaltquoten im grünen Bereich.


13,60 Millionen Zuschauer. So viele Fußball-Fans hatten am Samstag die zweite Hälfte der Begegnung zwischen Paraguay und Spanien auf RTL gesehen. Der Marktanteil lag bei 50,8 Prozent bei allen Zusehern.


Die Fußball-Weltmeisterschaft, die noch diese Woche andauert, gibt weiter den Ton an. Der «Tatort» kehre am Sonntagabend mit einer frischen Folge zurück, doch fiel die erzielte Reichweite geringer aus als gewohnt. Bei den 14- bis 49-Jährigen bleiben die ProSieben-Blockbuster am Sonntag eine Hausnummer.
06.07.2010 08:00 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/43044