Primetime-Report: Showgigant & Fußball vorn

Das Pfingstwochenende gehörte der Sommerausgabe von «Wetten, dass…?» und dem Champions League-Finale, das «ran» auf Sat.1 übertrug.


Wie am Montagabend üblich hatte «Wer wird Millionär?» auch diesmal die Nase vorn. 6,71 Millionen Zuschauer begrüßte Günther Jauch ab 20.15 Uhr. Die Sendung «Vermisst» bei RTL kam im Anschluss auf 5,68 Millionen Zuschauer. Der Kölner Sender in der Primetime also mit der größten Reichweite und auch in der Zielgruppe lag man mit dem Marktwerten weit vorn: 18,0 Prozent Marktanteil hatte Jauchs Quizshow eingebracht, 18,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen verzeichnete «Vermisst». Auch die Sat.1-Formate «Der letzte Bulle» und «Danni Lowinski» hielten weiterhin gut mit: 1,72 bzw. 2,04 Millionen junge Zuschauer fanden die deutschen Serie, die bei den Werberelevanten auf 14,3 und 15,7 Prozent Marktanteil kamen. Eher schwach war die Reichweite der «Sportschau extra» zum WM-Aus von Michael Ballack. Nur 2,97 Millionen Bundesbürger interessierte das Thema am Abend. Interessanterweise folgten im Anschluss bei der ARD «Die Knochen Docs», die 3,03 Millionen Zuschauer hatten. Weiter im Sinkflug bei ProSieben war «Flash Forward», das nur 9,4 Prozent Marktanteil der jungen Zielgruppe verbuchte und damit weiterhin eine Baustelle für den Unterföhringer Sender darstellt.

Eine Doppelfolge von «CSI: Miami» war am Dienstag das Maß aller Dinge – zumindest in der wichtigen Zielgruppe. Da «Dr. House» eine Sommerpause eingelegt hat durften Horatio Caine & Co. gleich zweimal ran, was 4,43 bzw. 4,37 Millionen Zuschauer insgesamt angelockt hatte. Darunter waren 2,76 und 2,74 Millionen Junge, die RTL gute 22,6 und 20,9 Prozent Marktanteil der Werberelevanten bescherten. Eine höhere Reichweite hatten auch nur die ARD-Serien «In aller Freundschaft» und «Mord mit Aussicht», die auf 6,17 und 5,83 Millionen Zuschauer kamen und im Gesamtpublikum 19,8 und 19,3 Prozent Marktanteil verbuchten. Einen Spitzenwert konnte auch die zweite Folge an diesem Abend von «Two and a half Men» verzeichnen, die um 21.40 Uhr auf Sendung ging. 17,4 Prozent Marktanteil der Werberelevanten waren seit langer Zeit wieder ein herausragender Wert der Sitcom mit Charlie Sheen.

Wieder erstarkt ist am Mittwoch «Raus aus den Schulden». Peter Zwegats Fälle interessierten insgesamt 4,25 Millionen Zuschauer. 14,0 Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums bedeuteten jedoch nur Rang drei, doch in der Zielgruppe lag das Doku-Format vorne. 19,4 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen waren zudem eine Steigerung zu den vergangenen eher mauen Wochen. 2,49 Millionen Junge schauten Peter Zwegat zu. «Aktenzeichen XY…ungelöst» war bei allen Zuschauer mit 20,8 Prozent Marktanteil an der Spitze. 6,46 Millionen Menschen sahen die Sendung. Weiterhin in der Krise steckt jedoch noch «Die Supernanny», die bei den Werberelevanten nur auf 16,8 Prozent Marktanteil kam. Nur 2,08 Millionen der 14- bis 49-Jährigen interessierten sich für die fünfte Folge der Doku-Serie. «Lie to Me» auf VOX hält sich auch mit der elften Folge konstant. 11,4 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe sind für den kleinen Sender weiterhin ein Quoten-Erfolg. 1,46 Millionen Zuschauer fand die Psychologen-Serie.

Seinen zweiten Auftritt als Pilawa-Nachfolger hatte Eckart von Hirschhausen am Donnerstag. 5,20 Millionen Bundesbürger sahen «Deutschlands größter Gedächtnistest», was dem komödiantischen Moderator, der auch als Arzt praktiziert, 16,8 Prozent Marktanteil aller Zuschauer einbrachte. Das waren deutlich mehr Menschen als jene, die sich für das Champions League-Endspiel der Frauen begeisterten. Das waren nämlich nur 3,97 Millionen Zuschauer gewesen, die «ZDF Sportextra» mobilisieren konnte und damit nur auf 14,2 Prozent Marktanteil der Zuseher ab 3 Jahren kam. Einen leichten Rückschlag erlitt auch «Germany’s next Topmodel», die sich im Vergleich zur Vorwoche auf 17,8 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe verschlechterte. 2,25 Millionen Junge sahen die Castingshow von Heidi Klum. Ein Problemkind für RTL ist auch weiterhin «CSI» am Donnerstag. Die US-Serie fand diesmal nur 1,98 Millionen jungen Zuschauer und kam über 14,8 Prozent Marktanteil nicht hinaus.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, welche Sendungen die Gewinner und Verlierer der Woche waren.

Das Pfingstwochenende gehörte der Sommerausgabe von «Wetten, dass…?» und dem Champions League-Finale, das «ran» auf Sat.1 übertrug.

Der Freitagabend gehörte aber wieder RTL, das mit «Wer wird Millionär?» und «Let’s Dance» vollkommen zu überzeugen wusste. 5,08 und 4,11 Millionen Zuschauer bedeuteten nicht nur die größte Reichweite am Freitag, sondern auch konstant gute Werte in der wichtigen Zielgruppe. Hier wurden 18,7 und 18,6 Prozent Marktanteil gemessen. 1,70 und 1,82 Millionen junge Zuschauer verfolgten die beiden Sendungen der Kölner. «Die perfekte Minute» auf Sat.1 konnte da nicht mithalten, blieb aber immerhin über dem eigenen Senderschnitt. 12,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen wurden gemessen. Insgesamt hatten 2,14 Millionen Menschen zugesehen. Mit Spielfilmen ging ProSieben aber komplett unter. «Sie waren Helden» rutschte mit nur 9,8 Prozent Marktanteil unter den Schnitt des Senders. Insgesamt wollten auch nur 1,24 Millionen Bundesbürger den Blockbuster sehen.

Aufgrund der vielen Werbung im Vorfeld und der Attraktivität des Fußballspiels hatte Sat.1 am Samstagabend dank des Champions-League-Finales ein leichtes Spiel. Mit 8,81 Millionen Zuschauern war die «ran»-Fußballübertragung das Non-Plus-Ultra. 32,5 Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums waren ebenso eine Traumquote wie die 35,8 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen, wovon übrigens 3,80 Millionen zugeschaut hatten. Am ehesten mithalten konnten noch die ZDF-Serien, die zumindest bei allen Zuschauern noch gute Werte einfuhren. «Der Alte» und «Stubbe» erzielten zwischen 10,2 und 14,0 Prozent Marktanteil der Zuschauer ab 3 Jahren. Die ProSieben-Eigenproduktion «Supervulkan» ging mit nur 9,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe unter. Insgesamt fand der Film 1,66 Millionen Zuschauer.

Der Sonntag gehörte dem Sommer-Spezial von «Wetten, dass…?». 8,65 Millionen Zuschauer hatte das ZDF mit der Sommerausgabe anlocken können. 32,3 Prozent Marktanteil waren im Gesamtpublikum sicher. Knapp die Hälfte der Reichweite, genau 4,72 Millionen Zuschauer, hatte auch der «Tatort: Spätschicht» erreicht. Die ARD-Reihe kam auf 17,4 Prozent Marktanteil aller Zuschauer. In der wichtigen Zielgruppe hatte Thomas Gottschalk ebenfalls wenig Konkurrenz. 27,1 Prozent Marktanteil standen hier zu Buche. Selbst «Sex and the City – Der Film» auf ProSieben konnte dem nicht gefährlich werden. Der Kino-Blockbuster verzeichnete aber gute 15,7 Prozent Marktanteil und hatte 1,70 Millionen Junge begeistert. Der Michael-Jackson-Abend bei RTL II geriet jedoch zum Flop. Denn 5,4 und 4,5 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen waren für beide gezeigte Dokumentationen zu wenig. 0,54 und 0,51 Millionen jungen Zuschauer verfolgten die Sendungen.


… ist «ran». Die Traumquote vom Samstag spricht Bände und ist ein neuer Rekordwert der aktuellen Saison, die nun zu Ende gegangen ist. Nur ein Bayern-Sieg im Finale hätte dies wohl noch toppen können.


… ist «Supervulkan». ProSieben wagte sich an ein aktuelles Thema und ließ zusammen mit dem BBC einen Film über den Vulkan-Ausbruch drehen. Der interessierte aber leider nur wenige Menschen.


«Sportschau extra». Die Sondersendung am Montag thematisierte das WM-Aus von Michael Ballack, doch trotz des Medienspektakels interessierte dies nur 2,97 Millionen Bundesbürger.


… ist 35,8 Prozent Marktanteil. Dieser Spitzenwert stand für die Champions-League-Finalübertragung von «ran» auf Sat.1 zu Buche.


«Wetten, dass…?» und «ran» gehörten definitiv zu den großen Gewinner am Wochenende und konnte ihre Positionen verbessern, zudem der Konkurrenz gegenüber absichern. Denn in der Woche hatten RTL-Formate wie «Die Supernanny» vor allem in der Zielgruppe Federn gelassen. Auch schadeten «Wetten, dass…?» und «ran» beispielsweise «Die 25…» oder den Sonntagsfilmen bei RTL und auch ProSieben.
25.05.2010 14:53 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/42187