Kein Interesse am Kanzler der Einheit

Kürzlich floppte eine Dokumentation über Helmut Kohl im Ersten, nun holte sich auch das ZDF damit ein blaues Auge.

Nicht immer sind Einschaltquoten für das Zweite Deutsche Fernsehen wichtig: Wegen des Auftrags zur Grundversorgung der Bürger, müssen die Programmverantwortlichen hin und wieder auch Dokumentationen und poltische Inhalte zeigen, die nicht den Geschmack der Masse treffen und am nächsten Tag deshalb mit schlechten Marktanteilen bestraft werden. So lief es auch in dieser Woche: Dienstags zur besten Sendezeit setzte die öffentlich-rechtliche Fernsehanstalt auf ein Portrait von Bundeskanzler a.D. Helmut Kohl, das aber nur 1,83 Millionen Menschen ab drei Jahren interessierte. Erst kürzlich fiel auch Das Erste mit einem längeren Beitrag über den Alt-Kanzler auf die Nase.

1,83 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – eine extrem niedrige Reichweite. Sogar «leute heute», das um 17.50 Uhr auf Sendung ging, hatte mehr Zuschauer (2,46 Millionen). Insgesamt kam «Helmut Kohl – Kanzler der Einheit» auf gerade einmal 5,5 Prozent Marktanteil, bei den 14- bis 49-Jährigen fiel das Interesse noch ein deutliches Stück geringer aus. Hier reichten 0,43 Millionen Zuseher gerade einmal zu 3,3 Prozent.

Noch schlechter lief es beim jungen Publikum, als um 21.00 Uhr «Frontal» auf Sendung ging: Das Magazin kam nicht über 2,8 Prozent Marktanteil bei den Jungen hinaus. Auch insgesamt lief es mit nur 2,05 Millionen Zuschauern und einer Einschaltquote von sechs Prozent nicht wirklich berauschend. Die schwache Primetime hatte enorme Auswirkungen auf den Senderschnitt des ZDF: 9,3 Prozent wurden im Schnitt bei allen gemessen, bei den 14- bis 49-Jährigen kam die Mainzer Anstalt gar nur auf 3,9 Prozent (aktueller Schnitt im März: 6,1 %) und holte somit deutlich schwächere Werte als beispielsweise RTL II oder kabel eins.
31.03.2010 09:20 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/41067