«Without a Trace»: Jacks letzter Gang

Wie gut waren die beiden letzten Episoden der Krimi-Serie bei kabel eins? Fabian Riedner sah sich alle 160 Folgen an.

160 Episoden von «Without a Trace» produzierte das US-Studio Warner Bros. im Auftrag des Fernsehsenders CBS. Insgesamt agierten Anthony LaPaglia, Poppy Montgomery, Marianne Jean-Baptiste, Enrique Muriciano und Eric Close 106 Stunden vor der Kamera. Die Einschaltquoten des Ensemble-Dramas waren bis zur letzten Episode gut, jedoch entschied sich die amerikanische TV-Station den Stecker zu ziehen – die Umsetzung der Drehbücher wurde nach sieben Jahren schlichtweg zu teuer.

Die letzten beiden Episoden „Spätes Geständnis“ und „Unter Wasser“ präsentierte kabel eins hierzulande als Doppelpack. Die Quoten waren erneut schlecht, dies dürfte an der verkorksten Programmplanung liegen. Innerhalb der sieben Jahre hatte die Serie fünf unterschiedliche Sendeplätze, «Without a Trace» wurde auf drei verschiedenen Sendern ausgestrahlt und lief an vier unterschiedlichen Tagen. Das unter solchen Umständen die Zuschauer keine Lust mehr haben, dürfte jedem logisch denkenden Menschen klar sein – die Verantwortlichen der ProSiebenSat.1 Media AG kann man schon seit langer Zeit von dieser Gruppe ausgliedern.

Nichtsdestotrotz verfolgten knapp über eine Million Menschen die zwei Fälle, wovon die erste Folge sich um den Freund von Jacks Tochter drehte. Dieser kam aus Chicago und verschwand in New York City spurlos. Sofort kommt es zum Streit zwischen Jack und seiner Tochter Hanna. Diese verbringt ihre Zeit nicht etwa in der Schule, sondern telefoniert ihrem Traummann hinterher – jedoch völlig erfolglos. Da Jack seine Tochter nicht beruhigen kann, lässt er sein Team ermitteln. Es kommt zu weiteren Streitigkeiten, da die beiden aufgrund der Nähe nicht wirklich gut zusammen arbeiten können. Die von Alicia Kirk bringt endlich einmal wieder Spannung in die Serie. Nur die Auflösung wirkte zufällig und gezwungen, letztendlich hatte man sich von der vorletzten Folge mehr erwartet.

Der letzte Fall glich anderen 40 Episoden, denn es verschwand ein Geschäftsmann, der nur eine Cousine hat und seiner Freundin wenig über die Vergangenheit erzählte. Er geriet an alte Freunde, die nun schmutzige Geschäfte machen. Aufgrund einer Behinderung muss der vermisste Derek nun im Meer nach Drogen tauchen, ansonsten wird seine Lebensgefährtin Kelly umgebracht. Doch das Team des New Yorker FBI-Büros kommt rechtzeitig und verhindert Schlimmeres – wie vorhersehbar. Währenddessen beendet Samantha ihre Beziehung mit Jack, da das Timing der beiden derzeit suboptimal ist. Jack möchte weiterhin mit seiner Tochter leben, weshalb er – nicht nachvollziehbar – ebenfalls Schluss machen möchte.

In den letzten Szenen sind Danny Taylor und Elena Delgado nicht zu sehen, was daran liegt, dass sie sich auf ihre Hochzeit vorbereiten. Die übrigen Darsteller brechen deshalb auf und verlassen ihr großes Büro, welches nun noch einmal kurz ohne Darsteller gezeigt wird. Es folgt ein Blick auf die Tafel, an der sieben Jahre lang die vermissten Gesichter gezeigt wurden. Die Produzenten ließen noch einmal einige dutzende markante Gesichter einblenden, ehe das Bild ausblendete. «Without a Trace» endete nach vielen Jahren auch in der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl die Serie nach schon an Zugkraft verloren hatte, haben die Verantwortlichen stets das Beste herrausgeholt.
01.02.2010 12:53 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/39951