Die Experten: 21. Dezember 2009

Warum klang «Dr. House» plötzlich anders? Was verdienen US-Moderatoren? Wann kehren die «Desperate Housewives» zurück?

Jon: Nachdem Ihr letzte Woche die Gehälter der US-Serienstars aufgezählt habt, würde ich gern wissen, was die Moderatoren dort verdienen.

Christian Richter:
Zwar zahlen die Sender ihren Seriendarstellen zum Teil enorme Gagen. Die Top-Verdiener im US-Fernsehen kommen jedoch aus dem Showbereich. Ganz vorn steht dabei Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey, die je nach Quelle 225 bis 385 Millionen Dollar pro Jahr verdienen soll. Mit einem großen Abstand folgt ihr der Fernsehpsychologe Phil McGraw mit einem Jahresverdienst von 45 Millionen Dollar für seine Sendung «Dr. Phil». David Letterman wird pro Jahr mit 40 Millionen Dollar für seine tägliche Late-Night-Show belohnt. Der «American Idol»-Juror Simon Cowell bekommt pro Staffel zwischen 36 und 50 Millionen Dollar. Mit 30 Millionen Dollar im Jahr ist Fernsehrichterin Judith Sheindlin («Judge Judy») ihm dicht auf. Es folgen Barbara Walters («The View») mit 13 Millionen Dollar, Maury Povich («Maury») mit rund 7 Millionen Dollar und Jerry Springer mit bis zu vier Millionen Dollar. Bestbezahlte Nachrichtensprecher ist mit einem Jahreseinkommen von 15 Millionen Dollar Katie Couric für die «CBS Evening News».

Zum Thema der vergangenen Woche („Was verdienen US-Serienstars?“) fand Marco noch erwähnenswert, dass Jerry Seinfeld im Jahr 2004 – also sechs Jahre nach dem Ende seiner Sitcom – fünf Millionen Dollar pro Folge für eine neue Staffel angeboten bekommen haben soll, was er jedoch ablehnte. Insgesamt soll er mit der Serie 267 Millionen Dollar verdient haben.

Robert: Bei «Dr. House» wurde auf einmal die echte Titelmelodie verwendet. Woher kommt das?

Christian Richter:
Bei der „echten“ Titelmusik handelt es sich um den Song Teardrop“ von der Band Massive Attack. Dieser ist jedoch aus rechtlichen Gründen nur in den USA zu hören. Für die restliche Welt schrieben Scott Donaldson und Richard Nolan einen ähnlich klingenden Song namens „House“, der in der ersten Staffel verwendet wurde. Ab der zweiten Staffel wurde dieser durch eine weitere Version von Jon Ehrlich und Leigh Roberts ausgetauscht. Bei der Synchronisation der vierten Staffel unterlief den Machern jedoch der Fehler, dass der Song während der ersten Folge nicht ersetzt wurde. Bereits bei deren deutschen Erstausstrahlung im August 2008 war daher das Original zu hören. RTL selbst nannte „technische Unstimmigkeiten“ als Ursache und sprach damals von einem „einmaligen Ausrutscher“. Offensichtlich wurde dieser Fehler nicht korrigiert, sodass nun bei der Wiederholung der ersten Episode der vierten Staffel am 15. Dezember 2009 erneut das amerikanische Intro zu hören war.

Jan: Ich bin ein großer Fan der Serie «Desperate Housewives». Mich würde interessieren wann die sechste Staffel auf ProSieben ausgestrahlt wird.

Christian Richter:
Dies interessierte auch Johannes und Daniel. Die brandneuen Folgen zeigt ProSieben ab dem 13. Januar 2010 auf dem gewohnten Sendeplatz am Mittwochabend um 20.15 Uhr. Los geht es ausnahmsweise mit einer Doppelfolge.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Neues von «24» und «Castle».


Warum klang «Dr. House» plötzlich anders? Was verdienen US-Moderatoren? Wann kehren die «Desperate Housewives» zurück?

Kai: Gibt es bereits einen Ausstrahlungstermin für die US-Krimiserie «Castle»?

Christian Richter:
Ja, der Sender Kabel eins hat sich die Rechte an der Produktion gesichert und wird diese ab 06. Februar 2010 am Samstagabend um 20.15 Uhr zeigen. Zu sehen ist zunächst die erste Staffel mit zehn Episoden.

Claudio: Wird die achte Staffel von «24» wieder (fast) parallel zur US-Ausstrahlung gesendet?

Christian Richter:
Nein, das ist wegen der Synchronisationsarbeiten nicht möglich. Bei Staffel sieben funktionierte das nur, weil fast die komplette Season vor dem US-Start schon fertiggestellt war. Sky gab bekannt, die achte Staffel ab dem 8. März auf Sky Cinema und erstmals auch auf Sky Cinema HD – also in hochauflösender Qualität – zu senden. Gezeigt werden Doppelfolgen – und zwar immer montags. Wegen der schnelleren Ausstrahlungsgeschwindigkeit ist das Finale der achten Staffel aber nur einige Tage nach der US-Ausstrahlung im deutschen Pay-TV zu sehen.

Tobias: Was sind die November Sweeps in den USA?

Christian Richter:
Die November Sweeps dauern vom 01. bis zum 30. November und sind der Zeitraum, in dem die Fernsehsendungen unter besonderer Beobachtung stehen. Sie sind deshalb besonders interessant, weil die im September neu gestarteten Formate erstmals richtig bewertet werden. Nach den November Sweeps legen die großen TV-Sender ihre Werbepreise für die Zeit bis Februar exakt fest – werden Spots während eines Formats also billiger, kann man davon ausgehen, dass der Sender mit einem besseren Abschneiden gerechnet hat. Während der Sweeps laufen in der Regel nur Erstausstrahlungen, weil diese die meisten Zuschauer anziehen und somit ein möglichst positives Bild von der jeweiligen Sendung entsteht. Weitere Sweeps gibt es zudem im Februar und im Mai.

xenacity: Ist es geplant «Xena» und «Hercules» in der nächsten Zeit wiederauszustrahlen?

Christian Richter:
Sowohl für «Hercules» als auch für «Xena» liegen keine Ausstrahlungsdaten vor. Eine Ausstrahlung im Winter ist im deutschen Fernsehen demnach nicht geplant.

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21.12.2009 12:00 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/39131