ORF-Publikumsrat fordert: Aus für «Der Bachelor»

Schon seit Wochen protestieren Frauenpolitikerinnen aller Parteien gegen die Show, bei der 25 junge Damen vor laufenden Kameras um die Gunst eines gut aussehenden, wohlhabenden Singles buhlen. Sie sehen darin ein längst als überholt geglaubtes Frauenbild festgemacht, das haarscharf an der Prostitution vorbeischramme.

ORF-Programmdirektor Reinhard Scolik rechtfertigte hingegen vor den Publikumsräten die Ausstrahlung des Formats, das ohnedies nur in Österreich für derart heftige Diskussionen sorge. Es handle sich "um ein Spiel, das nicht repräsentativ für das ORF-Programm ist". Man müsse aber stets versuchen, "die Gesamtheit des Publikums" zu erreichen.
"Ich möchte nicht, dass der ORF einen Schmuddel-Ruf bekommt", meinte dagegen der Publikumsrat Hans Preinfalk als Arbeitnehmervertreter. Für die Grüne Publikumsrätin Maria Windhager setzt der ORF mit «Der Bachelor» "wirklich falsche Zeichen".

Eine Einstellung dieses Formats im österreichischen Programm hätte für die Produktion der Sendung keinen Einfluss auf die Ausstrahlung bei RTL. Die Reaktionen in Deutschland seien zudem positiv und mit denen in Österreich nicht vergleichbar. Neben Männern würden sich auch viele Frauen für weitere Staffeln bewerben.
(orf/kev)

02.12.2003 19:22 Uhr Kurz-URL: qmde.de/3904