Hertha BSC: Wenn Fußball zum Quotenkiller wird

Kaum jemand interessierte sich für das Europa League Spiel der Berliner in Ventspils. Das machte es Johannes B. Kerner mit seinem um 23.40 Uhr gestarteten Magazin schwer.

Stell dir vor es ist Fußball und keiner schaut zu – das kann kaum jemand glauben. Offenbar ist es aber so, dass nur die ganz großen Namen in Deutschland wirklich Publikum vor die Bildschirme ziehen. Nicht umsonst zeigt Sat.1 wann immer möglich den FC Bayern, die Stuttgarter, Bremen, Hamburg oder Dortmund. Weil am Donnerstag in der Europa League das Spiel des Clubs Hertha BSC aber noch spannend war, während Werder Bremen schon sicher im Sechszehntelfinale stand, entschied man sich für die Übertragung von Funkels Grottenkickern.

Die Quoten waren eine Katastrophe: Selbst die stets immer zuschauerstärkere zweite Hälfte erreichte insgesamt nur 2,90 Millionen Zuseher – eine Million Zuschauer waren davon im werberelevanten Alter: Mit nur 9,6 Prozent Marktanteil lag man sehr deutlich unterhalb des Senderschnitts. Die erste Hälfte lief sogar noch weitaus schlechter: Diese interessierte insgesamt nur 2,25 Millionen Menschen – in der Zielgruppe musste sich Sat.1 mit miserablen 6,5 Prozent Marktanteil zufrieden geben.

Auch die Vorberichte waren ein Reinfall: Zwischen 20.15 und 20.50 Uhr sollte eigentlich ein großes Interview mit FC Bayern-Präsident Uli Hoeneß ziehen, doch auch hier bestand nur sehr wenig Interesse. Nur 5,6 Prozent wollten das «ran-spezial» sehen: Die eigentlichen Vorberichte zum Berlin-Spiel sanken dann sogar noch weiter: Auf gerade einmal 1,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren kam die von Oliver Welke moderierte Einstimmung – ein Desaster für Sat.1: Bei den Werberelevanten holte man nach 20.50 Uhr gerade einmal 4,8 Prozent und war somit weniger erfolgreich als beispielsweise kabel eins mit «Die Maske»: Der kleinere Sender kam damit auf 5,8 Prozent Marktanteil.

Der sehr schwach laufende Fußballabend machte es dem erst um 23.40 Uhr beginnenden Magazin «Kerner» fast unmöglich ein Erfolg zu sein: Die Nachberichte von «ran» lagen mit neuneinhalb Prozent zwar auf halbwegs ordentlichem Niveau, dennoch hatte König Fußball zu wenig Zuschauer. Johannes B. Kerner muss sich so mit schwachen 5,4 Prozent Marktanteil zufrieden geben – er holt nun auch am Donnerstagabend ähnlich schlechte Werte wie am Montag. Nur 560.000 Bundesbürger wollten seine Sendung in dieser Woche sehen – keine guten Voraussetzungen für den Jahresrückblick, den Sat.1 am Freitagabend ab 20.15 Uhr ausstrahlt.
04.12.2009 09:24 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/38848