Weißt du noch? Als Kerner schon einmal bei Sat.1 war

Am Mittwoch feiert er sein Comeback beim Bällchensender Sat.1: Johannes B. Kerner. Von 1992 bis 1997 moderierte er dort schon einmal.

Als Weinanbaugebiet ist die Gegend um Bordeaux bekannt – vermutlich seit dem zweiten Jahrhndert, also noch zu römischer Zeit, wurde dort der Traubensaft angebaut. Fast sechs Millionen Hektoliter wurden 2002 dort angebaut, heißt es in der freien Enzyklopädie Wikipedia. Auf ein Glas Wein wird vielleicht auch Johannes B. Kerner in der Nacht zum Donnerstag noch gehen. Er feiert um 20.15 Uhr seinen Einstand bei Sat.1 – kehrt nach zwölf Jahren zurück.

Bevor sein neues Magazin «Kerner» am 2. November 2009 um 21.15 Uhr startet, begleitet er den FC Bayern München in der Champions League nach Frankreich – das Spiel ist im Rahmen der Sendung «ran» zu sehen. Mit Kerners Rückkehr schließt sich ein Kreis. Bereits von 1992 bis Ende 1997 arbeitete Kerner für den damals noch in Mainz ansässigen Privatsender. Seine Karriere begann er zwar bei den öffentlich-rechtlichen, beispielsweise im «SFB-Sportreport», große Bekanntheit wurde ihm aber durch die Moderation von großen Sat.1-Sendungen zu Teil.

Von 1992 moderierte er beispielsweise zahlreiche Fußballsendungen für den Privatsender Sat.1. «ran» war damals die große Marke in der Bundesliga, der Privatsender zeigte freitags Zusammenfassungen der Spiele, lieferte samstags ab 18.00 Uhr die aktuellen Berichte und analysierte das Geschehen sonntags ab 19.00 Uhr in der Sendung «ranissimo». Darüber hinaus übertrug Sat.1 einige Spiele der Liga live, von denen Kerner als Moderator berichtete.



Von den Sportsendungen abgesehen war Kerner aber nie die ganz große Nummer beim Privatsender – Primetimeshows moderierte er damals noch nicht. Erst 1996 – damals unter Geschäftsführer Fred Kogel – setzte man vermehrt auf den in Hamburg lebenden TV-Mann. Im Zuge einer Umgestaltung des Vormittagsprogramms nahm Sat.1 zwei neue Talksendungen ins Programm und reagierte damit auf den anhaltenden Erfolg der RTL-Formate «Hans Meiser» und «Ilona Christen». Unter dem Motto „Man wird doch wohl mal fragen dürfen“ diskutierte Johannes B. Kerner zwei Jahre lang mit seinen Gästen verschiedene, boulevardeske Themen, die sich aber keineswegs vom damals vorherrschenden Talkshowbrei abhoben.

Produziert wurde die Talkshow von Schwartzkopff TV, technischer Dienstleiter war Studio Hamburg. Ende 1997 war Schluss mit der morgendlichen Gesprächsrunde, Kerner ging zum ZDF. Seine Aufgaben bei Sat.1 übernahmen Jörg Pilawa und Oliver Welke. Der Kontakt zu Sat.1 flammte aber übrigens nicht erst unter dem neuen Geschäftsführer Guido Bolten auf. Schon mit Matthias Alberti arbeitete Kerner zusammen. Seine Produktionsfirma Fernsehmacher, aus der er vor wenigen Wochen ausstieg, produzierte bis 2008 verschiedene Eventshows für den Privatsender – darunter zum Beispiel «Jetzt wird eingelocht», in der Kerner auch selbst als Gast auftrat.

Wenn Johannes B. Kerner nun wieder von der Gäste- zur Hostseite wechselt und am Abend wieder ein Mikro mit Bällchen in der Hand hält, kehrt er zu seinen Wurzeln zurück und gibt dem Sender wohl noch mehr ein Gesicht als es früher der Fall war. Der Wechsel zum ZDF hat Kerner nicht nur journalistisch weiter gebracht, sondern vor allem auch seine Bekanntheit gesteigert. Und davon profitiert knapp zwölf Jahre nach der letzten «Johannes B. Kerner»-Sendung nun auch Sat.1.
21.10.2009 09:14 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/37945