Die Kritiker: «Auf der Suche nach dem G.»

Story
Max ist erfolgreich, aber nicht gerade der fürsorgliche Ehemann. Gattin Natalie muss plötzlich für längere Zeit ins Krankenhaus. Dies verändert das Leben von Max. Denn fortan muss den „Hausmann“ verkörpern und sich um die Kinder kümmern. Eines Tages macht er jedoch eine interessante Entdeckung. Im Briefkasten in mitten einem Stapel Briefe findet Max einen Liebesbrief, der an seine Frau gerichtet ist. Seine heile Welt gerät ins Wanken. Bald darauf soll er noch mehrere davon finden. Unterzeichnet sind diese Briefe von einem „G.“. Dahinter steckt der charismatische Motivations-Coach Gregor, den Max bald darauf aufsucht, um dessen Vertrauen zu erschleichen. Er erfährt, dass die Adressantin der Briefe sich von ihrem Mann trennen möchte. Max bleiben nur ein paar Wochen, um seine Ehe zu retten und seine Frau Natalie zurück zu erobern.

Darsteller
Max Tidorf («Entscheidung in den Wolken») ist Max Burghardt
Elina Uhlig («Plötzlich Onkel») ist Natalie Burghardt
Fritz Karl («Plötzlich Onkel») ist Gregor Teuthoff
Julia Thurnau («Schatten der Gerechtigkeit») ist Marlies
Oliver Korittke («Schatten der Gerechtigkeit») ist Lutz
Henry Rabe («Mit sechzehn bin ich weg») ist Tim
Carina Diesing ist Sophie Burghardt
Fillippo Kreindl («Im Winter ein Jahr») ist Benny Burghardt

Kritik
Der Sat.1-Film «Auf der Suche nach dem G.» möchte humorvoll unterhalten. Das klappt aber nur bedingt. Um das Wortspiel zu bedienen, könnte G auch für Gähnen stehen, denn zuweilen ist es die Komödie auch. Zumindest hat der Film viel Leerlauf. Die Story wird zwar stets voran getrieben doch die komödiantischen Elemente halten sich in Grenzen und beschränken sich eher auf naheliegende Gags und Situationskomik. „Ich bin auf der Suche nach dem G-Punkt“, sagt der Hauptdarsteller Max. „Sind wir das nicht alle?“, bekommt er als Antwort. Um es vorweg zu nehmen, das war schon der beste Witz des gesamten Films. Ansonsten ist «Auf der Suche nach dem G.» eher ein chaotischer, aber nicht zwingend lustiger Charakterwandel der Hauptfigur, dargestellt von Max Tidorf.

Die Autoren Frank Meiling und Sharon von Wietersheim, die auch Regie führte, setzen da eher auf den „Hallo Wach“-Effekt, um die zuschauenden Ehemänner zur Selbsterkenntnis ihrer Unzulänglichkeiten zu bewegen. Denn nichts anderes macht Max, nachdem er seinen geheimnisvollen Liebenbrief an seine Frau findet. Statt sie darauf anzusprechen, nimmt er Kontakt mit dem vermeintlichen Konkurrenten auf und versucht dessen Stärken und Schwächen zu erforschen und die eigenen charakterlichen Eigenschaften gezielt einzusetzen. Das ist zuweilen lustig mit anzusehen, wie sich Max in verschiedene verzwickte Situationen begibt und diese meistern muss, doch echte herzhafte Lacher bringt der Sat.1-Film nicht hervor. Nur wenige Sprüche sitzen und können dem Zuschauer ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Da ist die Story allein schon spannender, wenn auch nicht immer logisch.

Immerhin schafft es «Auf der Suche nach dem G.» den Zuschauer zu unterhalten, denn ganz ereignislos verläuft die Suche von Max natürlich nicht und Hauptdarsteller Max Tidorf spielt ihn überzeugend genug, damit sich einige Ehemänner in ihm wiedererkennen können. Somit lässt sich die Sat.1-Komödie eher als ein Warnhinweis für ähnliche Charaktertypen wie Max verstehen, als eine schlagfertige Lachnummer. Zeitweise ist die verzweifelte Suche nach dem G. auch amüsant. Der wirkliche Aha-Effekt kommt aber erst zum Schluss, da der Film sich die Überraschung bis zum Ende aufbewahrt. Dort ist der Wendepunkt in der ganzen Geschichte gesetzt, der nicht für alle Charaktere ein Happy End bereit hält. Zum Ausdruck kommen vor allem die plötzlich wieder aufflammenden Qualitäten von Max als Kavalier und sorgender Vater. Es kommt gar zum dramatischen Abschied von seinem Porsche, der gegen einen Familienwagen eingetauscht wird. Die Kernaussage des Film, sie kommt jedenfalls an. Auch ohne Gags unterhalb der Gürtellinie. Aber auch ohne andere Brüller.

Sat.1 zeigt die Komödie «Auf der Suche nach dem G.» am Dienstag, den 20. Oktober 2009 um 20.15 Uhr.
18.10.2009 10:00 Uhr  •  Jürgen Kirsch Kurz-URL: qmde.de/37897