Quotencheck: «Akte 08/09»

Über ein Jahr ist seit dem letzten Quotencheck vergangen. Zeit für einen Blick auf die vergangenen Monate.

Obwohl die Sendung «Akte» mit Ulrich Meyer seit 1995 in Sat.1 zu sehen und damit eines der langlebigsten Formate des Senders ist, hatte es das Reportermagazin nicht immer leicht. Wechselnde Sendeplätze und starke Konkurrenz im Gegenprogramm brachten das Format zuweilen an seine Existenzgrenze. Der letzte Quotencheck von Quotenmeter.de zum Magazin liegt bereits über ein Jahr zurück. Höchste Zeit die aktuellen Werte der Sendung zu untersuchen.

Ende Juli 2008 erreichte «Akte 08» insgesamt im Schnitt 2,04 Millionen Zuschauer und damit einen durchschnittlichen Marktanteil von 10,2 Prozent. In der Zielgruppe kam die Reichwerte jedoch nicht über 970.000 junge Menschen im Mittel heraus und auch der Marktanteil hatte sich um 0,2 Prozentpunkt auf 10,7 Prozent verschlechtert. Damit blieb das Magazin seinerzeit unter dem Senderschnitt.

Es war also durchaus spannend, ob die Macher diesen Abwärtstrend aufhalten konnten. Die erste Sendung nach der Zwischenbilanz am 05. August 2008 machte jedoch keinen Mut. Mit einer Gesamtreichweite von 1,83 Millionen Zuschauern verfehlte man den bisherigen Durchschnittswert sehr deutlich. Dementsprechend sank auch der Marktanteil auf enttäuschende 9,8 Prozent. Bei den werberelevanten Zuschauern kam das Magazin nicht über 0,82 Millionen Menschen hinaus und verfehlte mit 9,9 Prozent knapp einen zweistelligen Marktanteil. Eine Woche später zeigte die Tendenz mit 11,6 Prozent in der Zielgruppe dann jedoch schon wieder nach oben.

Bei mehr als der Hälfte aller Ausgaben kletterten die Gesamtreichweiten über die 2-Millionen-Marke – in der Spitze sogar auf 2,76 Millionen. Der Großteil der übrigen Folgen blieb nur knapp unter der Grenze. Nur hin und wieder gab es Ausreißer nach unten. Den gröbsten Schnitzer erlaubte sich das Magazin einen Abend vor Silvester 2008 mit nur 1,57 Millionen Zuschauern. Der Gesamtmarktanteil fiel mit 8,9 Prozent erwartungsgemäß wenig berauschend aus. Schlechter war dieser nur noch am 24. Februar 2009 mit 8,4 Prozent.

Betrachtet man sich alle seit August 2008 gezeigten Folgen wird deutlich, dass einstellige Zielgruppen-Marktanteile nur selten vorkamen. Etwa jede sechste Sendung konnte die wichtige Marke nicht überwinden. Rund 30 Prozent aller Ausgaben blieben aber dennoch unter dem aktuellen Senderschnitt. Die schwächste Leistung lieferte das Format mit 7,2 Prozent am 20. Januar 2009 ab.

Die Reichweiten in der Zielgruppe unterlagen recht großen Schwankungen. Etwa die Hälfte aller Sendungen bewegten unter einer Million Menschen zum Einschalten. Der niedrigste Wert einer regulären Ausgabe lag bei 0,71 Millionen werberelevanten Zuschauern am 20. Januar 2009. Die höchste Sehbeteiligung konnte mit 1,56 Millionen die Ausgabe am Vorabend des Heiligen Abend 2008 generieren. Der Marktanteil lag damals bei überzeugenden 13,6 Prozent.

Eine Ausnahme stellte die Folge vom 18. August 2009 dar. An diesem Abend ging das Format zum einzigen Mal erst um 23.15 Uhr auf Sendung. Dadurch sanken die Reichweiten mit 0,95 Millionen Zuschauern auf den tiefsten Wert überhaupt. Auch in der Zielgruppe schalteten mit 0,49 Millionen jungen Menschen so wenige wie zu keiner anderen Ausgabe ein.

Zu Beginn der neuen Fernsehsaison stellte sich dann ein wahrer Höheflug des Magazins ein. Die Marktanteile schwebten konstant über dem Senderschnitt und stiegen zum Teil auf über 15 Prozent. Hier halfen offensichtlich auch die erfolgreichen Eigenproduktionen im Vorprogramm, die sich immer öfter gegen die RTL-Dominanz von «CSI: Miami» und «Dr. House» durchsetzen können. Am 06. Oktober präsentierte Ulrich Meyer dann die erfolgreichste Ausgabe seit Jahren. Insgesamt waren 2,76 Millionen Zuschauer dabei und ließen den Marktanteil auf tolle 14,3 Prozent ansteigen. In der Zielgruppe wurde der bisherige Bestwert mit 1,40 Millionen jungen Menschen nur knapp verfehlt. Dafür holte sich die Sendung mit 15,9 Prozent den besten Marktanteil in der Zielgruppe seit Jahren.

Der jüngste Aufwind korrigierte letztendlich auch die Durchschnittswerte nach oben. Die 60 seit August 2008 gezeigten Ausgaben hatten im Schnitt 2,04 Millionen Zuschauer und erreicht damit exakt den gleichen Wert wie beim letzten Quotencheck. Dafür konnte jedoch der Marktanteil auf durchschnittlich 10,9 Prozent gesteigert werden. In der wichtigen Zielgruppe interessierten sich im Mittel 0,98 Millionen junge Zuschauer für die Themen, die von den Reportern aufgedeckt wurden. Damit stieg auch dieser Durchschnittswert leicht an. Mit durchschnittlich 11,6 Prozent bei den 14-49-Jährigen machte die Sendung in ihrem 14. Sendejahr einen deutlichen Sprung nach oben und konnte erstmals seit langem wieder den Senderschnitt überwinden.
16.10.2009 14:00 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/37849