Bittere Pille: «Ihre Wahl» zuschauerschwach

Obwohl mit Wirtschaftsminister Guttenberg ein beliebter Politiker zu Gast war, fielen die ersten Quoten enttäuschend aus. Auf einen grünen Zweig kommt man wohl nicht mehr.

Die Sendung an sich war alles andere als schlecht – viel übrig bleibt davon aber nicht: Dafür sorgen die vorliegenden TV-Quoten, die schon jetzt eine Fortsetzung nach den fünf vor der Wahl geplanten Ausgaben ausschließen dürften. Sabine Christiansen und Stefan Aust landeten mit «Ihre Wahl! Die Sat.1 Arena» einen Flop, der dem Misserfolg des Schawinski-Projekts «Talk der Woche» gleicht.

Am Sonntag verfolgten nur 0,83 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren die Premiere des Polittalks – beim Gesamtpublikum wurden lediglich vier Prozent Marktanteil eingefahren. Die neue Show läuft somit noch schwächer als «Talk der Woche» im Jahr 2005. Damals kam die erste Folge (wohl vor allem weil Harald Schmidt Gast war) auf fast 1,4 Millionen Zuschauer. Im Schnitt verfolgten 0,88 Millionen Menschen die zehn ausgestrahlten Folgen der von Bettina Rust präsentierten Sendung.



Dass «Ihre Wahl!» nun noch schlechter gestartet ist, dürfte Sat.1-Chef Guido Bolten weh tun. Natürlich stimmt es aber auch, dass sich das Publikum an das Genre Polittalk nach den beiden Sat.1-Krimis am Sonntag erst noch gewöhnen muss. Fünf Wochen Gewöhnungszeit werden jedoch bei Weitem nicht reichen, um die Quoten auch nur annähernd auf einen grünen Zweig zu bringen. Bei den Werberelevanten belief sich der Durchschnittswert übrigens auf 4,6 Prozent Marktanteil.

Schlimm ist dies vor allem, wenn man betrachtet, dass im Vorfeld die erfolgreichste Sat.1-Sendung des Tages lief: «The Mentalist» hatte 2,65 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und kam in der Zielgruppe auf 12,8 Prozent Marktanteil. Im Zusammenspiel zwischen Krimis und neuem Polittalk darf man die normalen Audience-Flow-Regeln aber wohl nicht gelten lassen.
24.08.2009 09:07 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/36852