365 Millionen Euro Verlust: Dunkelrote Zahlen bei Sky

Es war vorher bekannt: Das zweite Quartal 2009 wird für Sky richtig übel aussehen.

Durch den einmaligen Sondereffekt, dass die Sky Deutschland AG den Markennamen Premiere abschreiben musste, entstanden im zweiten Quartal 2009 hohe Verluste für das Unternehmen. Rund 253 Millionen Euro Verlust wurden eingefahren, weil man sich entschied, die Marke Premiere künftig nicht mehr zu nutzen. Insgesamt mussten sogar rund 331 Millionen Euro abgeschrieben werden, wegen eines Steuerertrags in Höhe von rund 77 Millionen Euro wurde das Ergebnis aber nur um rund 254 Millionen Euro belastet. Weitere 112 Millionen Euro Verlust ergaben sich aus den normalen Tagesgeschäft – und diese Zahlen sollten alarmieren. Denn somit macht der Bezahlsender weiterhin pro Tag mehr als eine Million Euro Miese.



Kreditlinien musste Sky bislang noch nicht in Anspruch nehmen, wenn man von der Bundesliga-Garantie mal absieht – wenigstens etwas Positives, das man derzeit aus München hört. Zum 30. Juni 2009 zählte Sky 2,364 Mio. direkte Abonnenten, 7.000 weniger als zum Ende des ersten Quartals 2009 – 23.000 Laufzeitabonnenten gewann man hinzu, 30.000 Flex-Kunden zahlen jedoch nicht mehr hinzu. Der Gesamtumsatz im zweiten Quartal lag bei 230,6 Millionen Euro, die operativen Aufwendungen lagen mit 294,0 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahresquartals (Q2 2008: 240,5 Millionen Euro).



„Wir sind sehr zufrieden mit dem Fortschritt, den wir seit unserem erfolgreichen Marktstart am 4. Juli erzielt haben. Die Marke Sky hat schnell einen Bekanntheitsgrad von über 50 Prozent erreicht. Die Resonanz in den ersten Wochen war sehr positiv – sowohl von unseren Bestandskunden, die ihr Abonnement auf das erweitere Sky-Angebot einschließlich HDTV umgestellt haben, wie auch von neuen Kunden – was sich in einem starken Anstieg unseres Abonenntenwachstums widerspiegelt“, sagte Mark Williams am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

An den Zukunftsaussichten des Unternehmens hat sich bis dato nichts geändert: Für 2009 rechnet die AG weiterhin mit tiefroten Zahlen, auch 2010 soll es ein negatives EBITDA und einen negativen Cash-Flow geben. Auf Monatsbasis soll sich das Blatt im vierten Quartal 2010 ändern – dann will man den Break-Even erreichen. Im vierten Quartal will Sky mehr als drei Millionen Abonnenten haben.
13.08.2009 08:47 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/36658