Quotencheck: «Im Namen der Liebe»

Das neue Format von Endemol Deutschland enttäuschte bei Sat.1 auf ganzer Linie.

In der Sommerpause von «Nur die Liebe zählt» sollte «Im Namen der Liebe» als Vertretung ähnlich hohe Quoten erzielen wie die Kuppelshow mit Kai Pflaume. Auf dem langjährigen Sat.1-Format wurde zuletzt etwas herumgeritten, doch nach der ersten Staffel der neuen Liebessendung wird deutlich, dass man die Quoten von «Nur die Liebe zählt» durchaus zu schätzen wissen sollte.

Ein paar Fakten zur neuen Endemol-Produktion vorab: Keine einzige Ausgabe kam auch nur in die Nähe des Sat.1-Schnitts und auch keine Episode kam auf mehr als 1,4 Millionen Zuseher insgesamt. Das klingt nicht nur extrem nach einem Flop, das war auch einer. Schon die Premiere am 07. Juni verlief alles andere als nach Plan. Nur 1,22 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren sahen, wie man einem Pärchen in Krisenzeiten wieder zu Liebesglück verhelfen wollte.

Mit 7,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe landete die Produktion im tiefroten Bereich – Sat.1 liegt derzeit bei den 14- bis 49-Jährigen bei elf Prozent. Diese Werte war der Sender auch vom Vorgänger «Nur die Liebe zählt» gewohnt. Dennoch konnten die Macher aufatmen: In Woche zwei ging es zumindest nicht bergab: Erneut schalteten im Schnitt 1,22 Millionen Menschen ein, was in der Zielgruppe zu besseren 7,8 Prozent Marktanteil führte.

Ein Flop war das Format immer noch – und das sollte auch nach der dritten Folge nicht ändern. Mit 1,37 Millionen Zuschauern ab drei Jahren wurde dabei zwar die höchste Reichweite gemessen – beim jungen Publikum kam die Verbesserung aber nicht an. Es sahen an diesem Sonntag lediglich mehr Ältere zu, was zur Folge hatte, dass in der Zielgruppe erneut nur schwache 6,9 Prozent heraussprangen.

Den Tiefpunkt erreichte «Im Namen der Liebe» dann eine Woche später, als man nur noch auf 6,8 Prozent bei den Werberelevanten kam und auch insgesamt (1,14 Millionen) so wenige Menschen wie nie zuvor vor den TV-Geräten versammelte. Der Abwärtstrend ging weiter, denn mit Folge fünf verfehlte die Sendung erstmals sogar eine Eine-Million-Marke. Nur noch 0,96 Millionen Bundesbürger sahen zu: Weil allerdings am Tag des Wimbledon-Finales schönes Wetter herrschte – und somit weniger Menschen fern sahen – stieg die Quote.

Ohnehin: In der Zielgruppe waren nicht weniger Menschen als sonst dabei – 8,1 Prozent Marktanteil stellen bis heute den aktuellen Rekord dar. Am Wochenende verabschiedete sich das Format – vermutlich übrigens für immer mit acht Prozent bei den Werberelevanten.

Durchschnittlich sahen nur 1,20 Millionen Menschen ab drei Jahren die neue Sat.1-Liebessendung, mit 5,3 Prozent Marktanteil bei allen lag man weit unterhalb des Senderschnitts. 0,65 Millionen Werberelevante sorgten ebenfalls für nur schlechte 7,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. In zwei Wochen startet auf dem Sendeplatz die Kuppelshow «Gräfin gesucht!», die das Quotenniveau deutlich anheben soll.
14.07.2009 14:00 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/36129