Kahn bleibt nach Zensur in China gelassen

Ex-Nationaltorwart Oliver Kahn hat das chinesische Vorgehen verteidigt, das die Ausstrahlung seiner Castingshow untersagte. Zudem seien die Märkte nicht vergleichbar.

Eigentlich wollte Oliver Kahn in einer Castingshow im chinesischen Fernsehen nach einem neuen Torhüter-Talent suchen, doch in quasi letzter Minute wurde die Ausstrahlung untersagt - dennoch bleibt der ehemalige National-Torwart nach der Zensur gelassen.

"Da gab es eben ein paar unterhaltende Elemente, die in den Augen der Behörden nicht in das Konzept einer Wettkampfshow passten", sagte Oliver Kahn gegenüber dem "Spiegel". Kahn: "Ich bin Sportler und weit weg davon, derlei gleich zu politisieren." Überhaupt wehe in China "ein ganz eigener Wind". "Ich bin ein bisschen verwundert, wie oft sich manch einer im Westen anmaßt, über China zu richten, ohne jemals dort gewesen zu sein", so der Ex-Nationspieler weiter.



Auch sei der TV-Markt in Asien im Vergleich zu Europa völlig anders. Kahn: "Dort geht es in Castingshows nicht darum, Menschen zu demütigen. Die Art und Weise, wie Kandidaten in Castingshows im Westen vorgeführt werden, stößt dort auf eine große Ablehnung. Das ist mit der Mentalität der Asiaten schwer vereinbar."
05.07.2009 10:01 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Spiegel Kurz-URL: qmde.de/35956