Die Kritiker: «SOKO Kitzbühel: Ein falsches Leben» (8x11)

Story
Die Felder blühen, die Kühe muhen und die Bäume gedeihen, als plötzlich Alexander, Adoptivsohn und renommierter Gen-Wissenschaftler, mit einem Kopfschuss tot aufgefunden wird. Seine (nicht leiblichen) Eltern Martin und Josefine Schwenter können sich den Mord nicht erklären und sind geschockt. Auch eine Befragung bringt das ermittelnde Team nicht weiter. Vor der Ermordung hatte der Tote mehrfach bei Frank Koch, Eigentümer der „Koch-Supermärkte“ und Stifter des wissenschaftlichen Instituts, angerufen, ihn jedoch nicht erreicht.

Offenbar sollte Alxander Schwenter an einem Mittel gegen Depressionen arbeiten, da Frank Koch unter ihnen leidet. In diesem Labor wurde an seinem Todestag eingebrochen und mehrere Verdächtige kommen in Frage. War es die mysteriöse Dr. Renate Pock, seine Mitarbeiterin? Oder hatte Kochs Sohn Konstantin mit der Sache etwas zu tun? Plötzlich bekommt Frank Koch einen Herzinfarkt und schwebt in größter Lebensgefahr. Ob Kofler und Lechner den Täter finden, bevor noch mehr Menschen getötet werden?

Darsteller
Kristina Sprenger («Das Weihnachts-Ekel») ist Karin Kofler
Andreas Kiendl («Der Erste Tag») Klaus Lechner
Matthias Habich («Der Vorleser») ist Frank Koch
Marek Harloff («Die Gerichtsmedizinerin») ist Konstantin Koch
Daniela Ziegler («Herz aus Schokolade») ist Prof. Andrea Koch
Andrea L'Arronge («Hilfe, meine Schwester kommt!») ist Gräfin Schönberg
Heinz Marecek («Lindenstraße») ist Hannes Kofler
Vitus Zeplichal («Mein Vater schläft») ist Martin Schwenter
Johanna Liebeneiner («Der Froschkönig») ist Josefine Schwenter

Kritik
Seit 2001 gibt es nun schon die Krimiserie «SOKO Kitzbühel», in der die ländliche Atmosphäre mit spannenden Kriminalfällen kombiniert wird. Eigentlich haben die Folgen eine Laufzeit von 45 Minuten und handeln in dieser Zeitspanne einen Fall ab. Bei „Ein Falsches Leben“ handelt es sich jedoch um eine Sonderepisode, in der man 90 Minuten zu füllen hatte, ohne den Zuschauer zu langweilen. Die elfte Folge der achten Staffel überzeugt nicht auf ganzer Linie: Zwar kann die Geschichte zuweilen unterhalten, etwas Spannung und mehr Abwechslung hätten aber nicht geschadet.

Wer ist jetzt wessen Vater? Wer hat wem sein leibliches Kind untergeschoben? Und wer ist mit wem verwandt, ohne es zu wissen? Diese Fragen stehen sozusagen im Mittelpunkt dieses Films. Denn irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Überblick über die familiären Verhältnisse der Figuren verloren geht. Sie sind der Schlüssel zu den Mordfällen.

Dass die gewöhnlichen Episoden nur 45 Minuten lang dauern, merkt man dieser Spielfilm-Folge zum Teil deutlich an. Die Geschichte bietet zwar eigentlich genügend Stoff für 90 Minuten, doch es gibt zahlreiche Phasen, die in die Länge gezogen wurden und denen eine Kürzung gut getan hätte. Generell ist das Tempo natürlich ziemlich langsam und getragen.

Die Ermittlung des Täters bekommt der aufmerksame Zuschauer wesentlich schneller hin als das Team um Karin Kofler und Klaus Lechner, was zu zusätzlichen Durststrecken führt. Außerdem fängt das Rätselraten um die familiären Verhältnisse mit der Zeit an zu langweilen.

Bei den schauspielerischen Leistungen gibt es eindeutige Unterschiede. Während Kristina Sprenger und Andreas Kiendl ihre Rollen gewohnt routiniert spielen, überzeugen vor allem Matthias Habich als depressiver Frank Koch und Daniela Ziegler als seine Gattin Andrea Koch. Wer vollkommen abfällt, ist Marek Harloff. Er schafft es zu keiner Zeit, seine Figur glaubwürdig erscheinen zu lassen und spielt ohne jegliches Feingefühl. Wem ein solide inszenierter Fernseh-Krimi reicht, um unterhalten zu werden und wer Fan von der Serie ist, wird auch hieran seinen Spaß haben.

Das ZDF zeigt «SOKO Kitzbühel - Ein Falsches Leben» am Freitag, den 10. April 2009, um 21.00 Uhr.
08.04.2009 10:33 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/34196