Primetime-Report: ProSieben erscheint in neuer Pracht

Nach haufenweise Tiefschlägen und dauerhaft miesen Quoten in der letzten Zeit lief es in dieser Woche wie geschmiert für den Münchner Sender. Neustarts punkteten und Bewährtes war allseits beliebt.


Erwartungsvoll startete die Woche für ProSieben. Die neue Serienhoffnung «Fringe - Grenzfälle des FBI» startete und bescherte dem Sender 9,8 respektive 19,5 Prozent Marktanteil. Natürlich gab es trotzdem kein Vorbeikommen an dem bewährten RTL-Gegenprogramm. «Wer wird Millionär» und «Rach, der Restauranttester» liefen zu Hochformen auf und sorgten für glückliche Gesichter. Ganz zu schweigen von dem ZDF-Film «Liebe und andere Gefahren», der von 4,44 Millionen Menschen verfolgt wurde und den Mainzern gute 13,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum einbrachte.
Die Free-TV-Premiere bei Sat.1 überzeugte hingegen gar nicht. Nur 2,38 Millionen Menschen verfolgten «Couchgeflüster».

Wie sollte es anders sein - am Dienstag hatten die ARD und RTL das Sagen. «Um Himmels Willen» setzte sich mit 7,49 Millionen Zuschauern an die Spitze (23,5 Prozent Marktanteil). Bei dem Kölner Marktführer in der Zielgruppe siegte «CSI: Miami» gegenüber «Dr. House», 5,08 Millionen Menschen fieberten beim Erstgenannten mit. Durchwachsen ging es bei ProSieben zu: Während «WipeOut» immer noch deutlich über dem Senderschnitt liegt (2,37 Millionen Zuschauer), mussten «Witzig ist Witzig» und «Die TV Total Pokerstars.de Poker Nacht» herbe Verluste einstecken. Das gemischte Comedy-Format verbuchte nur 7,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.



Am Mittwoch gab es keinen Quotensieger, der sich von den Folgeformaten deutlich abhob. Das «UEFA-Pokal-Spiel» konnten 4,99 Millionen Menschen nicht verpassen und sorgte für 16,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. «Teenager außer Kontrolle» und «Raus aus den Schulden» lagen quotentechnisch gleichauf und ließen ganz klar die «Der Bulle von Tölz»-Folge “Krieg der Camper” hinter sich zurück. 3,06 Millionen Menschen waren hier interessiert. Das neue ProSieben-Lineup bestehend aus «Desperate Housewives», «Private Practice» und «Emergency Room» starte mit erfreulichen Werten.

Mehr als erfreulich setzt sich die Suche nach dem 4. «Germany’s Next Topmodel» fort. 3,76 Millionen Menschen sahen dieses Mal zu, in der Zielgruppe erntete man mit 22,7 Prozent Marktanteil locker den Tagessieg. Das Gesamtpublikum betrachtend hatte mal wieder Fußball die Nase vorne. 5,49 Millionen Menschen verfolgten das Spiel Istanbul gegen Hamburg und brachten dem ZDF 18 Prozent Marktanteil. Die Filme «Der Kindergarten Daddy» (Sat.1, 1,64 Millionen Interessierte) und «Assassins - Die Killer» (VOX, 1,39 Millionen Zuschauer) kamen überhaupt nicht gut an. Doch auch kabel eins hatte - wie fast jeden Donnerstag - zu leiden. «Mein neues Zuhause» und «Hagen Hilft!» wurden fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit versendet. Für Sat.1 entwickelt sich der Freitagabend höchst negativ. Nach dem guten Start der «Schillerstraße» sind nur noch 1,78 Millionen Menschen treu und sorgen für miserable 5,7 Prozent Marktanteil. Für die danach versendeten «Ladykracher» läuft es noch weitaus schlechter. Kommen wir zu den Gewinnern: ProSieben konnte die Quoten der 1. «Schlag den Star»-Sendung noch minimal ausbauen und kam auf 2,86 Millionen Zuschauer. Auch für RTL lief es recht rund, da alle Comedy-Formate ihre Zuschauer fanden, wobei Mario Barth am ehesten schwächelte.

Von Schwäche war am Samstag nichts mehr zu merken: Sensationelle 10,88 Millionen Menschen verfolgten ab 23.10 Uhr den spannenden Boxkampf auf RTL. Somit wurde sogar das davor laufende «Wetten, Dass..?» deklassiert. Nur 9,23 Millionen Menschen wollten die neueste Ausgabe sehen, die wieder für ordentlich Zündstoff sorgte. Die neueste «Superstars»-Mottoshow ging in dem Ganzen etwas unter, die Hälfte der Box-Zuschauer schalteten schon um 20.15 Uhr ein, um Dieter Bohlens Schäfchen zu sehen. Wirklich viel zu holen gab es da bei den anderen Sendern nicht. ProSieben konnte sich mit «The Cave» und 1,88 Millionen Zuschauern noch relativ glücklich schätzen.



ARD, ZDF und ProSieben: Das waren die ganz klaren und eindeutigen Gewinner des letzen Tages der Woche. 8,92 Millionen Menschen sahen den «Tatort», 7,35 Millionen Menschen sahen den ersten Teil des ZDF-Dreiteilers «Krupp - Eine deutsche Familie» und glatte fünf Millionen Zuschauer konnten «Fluch der Karibik I» nicht verpassen. Dagegen hatten weder das «perfekte Promi-Dinner» noch «Dieter - Der Film» etwas zu melden.


… ist «Jurassic Parc III». Am Freitag sendete RTL II den neuesten Film aus der Reihe und konnte sich wunderbar gegen das harte Programm durchsetzen: 2,23 Millionen Menschen sahen den Blockbuster, was zu 7,3 respektive 13,3 Prozent Marktanteil führte.


… ist «The Mentalist» gelungen. Eins ist klar: Diese US-Serie hat ihre Zuschauer gefunden. Trotz der überstarken Konkurrenz am Sonntag setzte sie sich durch und lockte 3,44 Millionen Zuschauer an. Glückwunsch an Sat.1!


… ist die 1,62 Millionen. So viele Menschen sahen am Sonntagabend die zweite Ausgabe des «Dschungel Promi-Dinners» und damit noch 100.000 Menschen weniger als in der Woche zuvor. Ein Glück, dass nur so wenige Menschen das Schmierentheater (Stichwort: Botox-Party) verfolgt haben.


… ist die «Schillerstraße». Früher war es die Sat.-1-Hoffnung, dann wurden die Quoten immer schlechter und Jürgen Vogel soll es seit Beginn des Jahres wieder richten. Doch die Quoten neben immer weiter ab - ob es an den fehlenden witzigen Situationen liegt? Vielleicht wird es tatsächlich Moritz Bleibtreu richten …


In dieser Woche gibt es nur minimale Veränderungen bezüglich des Standes der Saison. «Familie Dr. Kleist» und «In aller Freundschaft» haben die Plätze gewechselt. Dank dem «Fluch der Karibik» ging es für den Sonntags-Blockbuster um zwei Plätze nach oben.
25.03.2009 10:19 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/33910