Kennst Du schon... den Warm-Upper der Nation?

Quotenmeter.de stellt wieder unbekannte, aber dennoch sehr wichtige Fernsehmacher vor.

Den Namen Christian Oberfuchshuber bringt kaum jemand mit dem Fernsehbusiness in Verbindung und doch kommt kaum eine Show ohne den Mann aus. Denn Oberfuchshuber ist Warm-Upper – und zwar der meistbeschäftigte Deutschlands.

Unter dem Begriff Warm-Up versteht man das Anheizen des Publikums vor einer Show, damit während der Aufzeichnung eine überschwängliche Atmosphäre unter den Studiozuschauern herrscht. Über 6.000 Mal hat Christian Oberfuchshuber dieses Stimmung machen vor der eigentlichen Show bereits durchgeführt. Unter seinen Referenzen finden sich nahezu alle Showproduktionen Deutschlands wieder. Die Liste reicht von «Germany’s Next Topmodel», «Britt», «Schillerstraße», «Das Supertalent», «Deutschland sucht den Superstar» über «Die Hit-Giganten», «Big Brother», «Nur die Liebe zählt» bis hinzu «Extreme Activity» und «Star Search». Obendrein sorgte er bei der «Comet-Verleihung», der «ProSieben Fight Night», «RTL Boxen» sowie bei den «Jetix Kids Award» und der «AIDS-Gala» für ausgelassene Fröhlichkeit.



Er selbst erklärt als sein Erfolgsrezept, dass es auf die ideale Mischung ankommen würde. Schließlich ist jedes Format anders und jedes Publikum individuell. Seine Aufgabe ist es, den Applaus an der richtigen Stelle in der idealen Stimmung zu erzeugen. Dazu bereitet er die Zuschauer nicht nur vor der Aufzeichnung vor, sondern animiert das Publikum auch bei laufender Show. Wenn man genau hinhört, stellt man oft fest, dass der Applaus meist mit einem einzelnen Klatschen beginnt. Dieses stammt vom Warm-Upper und damit in der Regel von Christian Oberfuchshuber.

Sein Warm-Up zelebriert er als eigene Show, die den Zuschauer von Anfang bis Ende packen und begleiten soll. Er selbst bezeichnet sich daher als Warm-up-Comedian und unterstreicht damit noch einmal seinen hohen Anspruch an die "Show vor der Show". Doch sobald der wirkliche Moderator das Studio betritt, nimmt sich Oberfuchshuber zurück. Er gehört dann – mit Ausnahme der Werbepausen - hinter die Kamera.

Seinen ersten Einsatz als Anheizer hatte er bei der Show «Schöne Aussichten» mit Ralph Morgenstern. Danach folgten Engagements bei den Talkshows «Sabrina» und «Ricky» sowie den Produktionen «Bube Dame Hörig», «Top of the Pops» und «Darüber lacht die Welt» mit Hape Kerkeling, dem er übrigens von seiner Art recht ähnlich ist.

Doch wie kommt man zu diesem Beruf, für den es keine klassische Ausbildung gibt? Schon immer stand für den gelernten Hotelfachmann fest, dass er auf die Bühne muss. Der letztendliche Startschuss fiel im Jahr 1998 als er für die Firma „TV Ticket Service“ die Zuschauerkoordination für «Vera am Mittag» und «Stern TV» übernahm. Im Anschluss betreute er einige Promotions-Aktionen für den RTL-Club in den Foyers einiger Studios. Bei dieser Arbeit traf er auf Tony Eisermann, der zu jener Zeit bereits ein erfolgreicher Warm-Upper war. Eisermann verpflichtete Oberfuchshuber als seinen Vertreter bei «Ilona Christen» und «Hans Meiser» und legte damit den Grundstein für dessen Karriere.

Schon lange begnügt sich der 31-Jährige nicht mehr allein mit dem Warm-Up. Zu groß ist sein Drang selbst auch während der Aufzeichnung vor der Kamera zu stehen. Aus diesem Grund probierte sich Oberfuchshuber immer wieder an verschiedenen, kleineren Formaten aus. Bereits im Jahr 2000 produzierte er mit dem Reisemagazin «Check In» seinen ersten Piloten, der es jedoch noch nicht auf den Bildschirm geschafft hat. Dies gelang ihm erst ein Jahr später mit dem Berliner Nachmagazin «night guide» beim Regionalsender FAB. Dabei zeigte er die angesagtesten Bars und Clubs der Hauptstadt sowie regionale und überregionale Promis. Die Sendung lief bis zum Oktober 2003 und kam am Ende auf stolze 100 Ausgaben. Zusätzlich übernahm er ab 2002 mit der Moderation von «King Rider TV» die Werbesendung einer Fastfoodkette.

Deutschlandweit war er ab 2007 erstmals als Postbote und Karnevalsjeck bei der «Schillerstraße» zu sehen. Auftritte, die natürlich mit seinem dortigen Warm-Up zusammen hingen. Ab April 2008 bekam er mit «Quiz oder Spliss» bzw. später «Quiz oder Tschüss» eine wiederkehrende Rubrik im «Sat.1-Magazin». In dem fünfminütigen Straßenquiz gewannen die Kandidaten entweder 1.000 Euro oder mussten als Strafe ihre Haare abrasieren. In der «Tschüss»-Variante durften sie zwar die Haare behalten, mussten aber bei Nichtgewinnen einen Bungeesprung absolvieren.

Im Mai 2008 erfüllte sich sein großer Kindheitstraum. Mit dem «FAB Late Night Club» bekam Oberfuchshuber seine eigene Fernsehshow. Wöchentlich darf er seitdem im Berliner Regionalfernsehen Gäste aus Comedy, Show und Unterhaltung vor seinem eigenen Publikum begrüßen. Seit vergangenem Sommer betreut er die Sendung mit seiner frisch gegründeten Firma „FernsehDealer“ auch redaktionell eigenverantwortlich.

Kürzlich entdeckte er mit dem Singen eine weitere Leidenschaft. Rechtzeitig zur Aprés-Ski-Saison ist seit 28. November 2008 seine erste Single „Ernst“ auf dem Markt erhältlich. Der Stimmungssong mit bayrischer Blasmusik und das zugehörige Video parodieren die ständigen Vaterschaftsstreitigkeiten in Talkshows.



Trotz zahlreicher Nebenschauplätze blieb Christian Oberfuchshuber dem Warm-Up stets treu. Noch immer sorgt er regelmäßig für das euphorische Klima in deutschen Fernsehstudios und ist damit weiter einer der wichtigen Fernsehmacher des Landes.
12.03.2009 09:58 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/33667