Funkprobleme zwingen die Piloten eines Passagierflugzeugs, die Route zu ändern - mit verheerenden Folgen: Tausende Kilometer vom errechneten Kurs entfernt, stürzt die Maschine auf einer einsamen Insel irgendwo im Pazifik ab. 48 Passagiere überleben. Angst mischt sich mit Hoffnung und Resignation, doch sie müssen zusammenhalten. Denn die Insel bereitet der Gruppe alles andere als einen freundlichen Empfang. Im Gegenteil: Sie birgt ein schreckliches Geheimnis.
Story
Auf der Insel herrscht Aufbruchstimmung, da die Rettung der Gestrandeten offenbar bevorsteht. Desmond überbringt die Nachricht von Charlies Tod. Mit dem Auftauchen von John Locke, der die mysteriöse Naomi niedergestochen und getötet hat, spaltet sich das Volk. Er warnt eindringlich davor, sich den Rettern am Strand auszuliefern, und will sich lieber im Hinterland verstecken. Die Gruppe teilt sich auf. Jack, der Ben übel zusammengeschlagen hat, lässt diesen mit Locke gehen.
Darsteller
Matthew Fox («8 Blickwinkel») ist Jack
Evangeline Lilly («Mein verschärftes Wochenende») ist Kate
Naveen Andrews («Der Fremde in Dir») ist Sayid
Josh Holloway («Whisper») ist Sawyer
Maggie Grace («Oliver Beene») ist Shannon
Jorge Garcia («Becker») ist Hurley
Terry O'Quinn («Alias») ist Locke
Emilie de Ravin («Roswell») ist Claire
Daniel Dae Kim («24 – Day 2») ist Jin
Kritik
Von Jahr zu Jahr wird die Gruppe der Gestrandeten immer kleiner: Erst starb Boone Carlyle, dann musste noch seine Schwester Shannon von der Insel gehen. Des Weiteren starben unter anderem Mr. Eko, Charlie Pace und Ana-Lucia Cortez. Die Zahl der Inselbewohner schrumpft also – da wird bekannt, dass nur sechs Überlebende auch wieder nach Hause kehren. Wer diese Personen sind, wird in der nun anlaufenden vierten Staffel geklärt.
Ohnehin hat sich die Mystery-Serie stark gewandelt. Standen in den ersten drei Staffeln die Rückblenden im Vordergrund, haben die Macher daraus nun Vorschauen gemacht. Man sieht also, wie das Leben weitergeht. Natürlich wieder passend zu Szenen, die sich auf der Insel ereignen. Aber was hat es nun eigentlich mit der Insel auf sich? Nachdem das Geheimnis der „Anderen“ gelüftet wurde, gibt es neuen Ärger.
In den Vereinigten Staaten warb der TV-Sender ABC mit dem Werbeslogan „Defend the Island – Or Die!“. Deshalb sind die Retter, die man mit dem Funkgerät erreicht hat, keineswegs gute Gesandte. Denn die Insel hat – das wurde schon in der dritten Staffel mehrfach erwähnt – besondere Kräfte. So konnte Locke nach dem Flugzeugabsturz sich ohne Rollstuhl bewegen. Da er sein Eldorado verteidigen möchte – und weiterhin laufen will – greift er zu drastischen Mitteln.
Die Macher haben auch in der vierten Staffel interessante Geschichten erfunden. Nachdem vor einiger Zeit beschlossen wurde, dass es nach sechs Editionen ein definitives Ende geben wird, ist die Qualität und die Erzähldichte deutlich gestiegen. Zwar ärgert man sich immer noch am Schluss jeder Folge, dass man gerne wissen möchte, wie es weitergeht, aber das macht immerhin eine gute TV-Serie aus.
Es bleibt allerdings abzuwarten, ob «Lost» weiterhin so spannend bleibt, wie in der vierten Staffel. Fernsehzuschauer, die die vergangenen Staffeln angesehen haben, können sich zumindest jetzt schon einmal darauf einstellen, dass die meisten Episoden schon gesehen wurden und man dem Ende und damit der endgültigen Aufklärung immer näher kommt.
Die Mystery-Serie ist von vorne bis hinten hervorragend konstruiert, bietet interessante Cliffhanger und auch die deutsche Synchronisation hängt den vorherigen Staffeln in nichts nach. Leider entwickelte sich «Lost» in Deutschland zu einer mäßig erfolgreichen Serie, Zuschauer werden mit der einen oder anderen verrückten Storyline allerdings nicht zurückkehren.
Die Fernsehstation ProSieben strahlt «Lost» ab Montag, dem 12. Januar 2009, um 22.15 Uhr aus.