Die Kritiker: «Man liebt sich immer zweimal»

Story
Katja Stegmann lebt zusammen mit ihrem Sohn Lasse in Hamburg. Als City-Guide führt sie vorzugsweise Japaner durch die Hafenstadt und genießt das Leben mit ihren besten Freundinnen. Bis Nick Klüver auftaucht, der früher eine innige Beziehung zu Katja hatte. Genauso schnell wie sie damals im Streit auseinander gegangen sind, erfährt er, dass Katja einen Sohn namens Lasse hat.

Zusammen gehen sie nun angeln und surfen, während Katja mit aller Kraft versucht, eine traditionelle Hafenbar zu retten, deren Besitzer mit einer Herzattacke im Krankenhaus liegt. Nick und Lasse kommen immer mehr Gemeinsamkeiten auf die Spur, doch seine Mutter lässt ihn im Glauben, Sohn des bekannten Rockstars Dylan Spader zu sein. Doch dann muss sich Katja eingestehen, dass sie sich nicht vor der Wahrheit verstecken kann.

Darsteller
Sonsee Neu («Pastwka») ist Katja Stegmann
Marco Girnth («Der Abgrund – Eine Stadt stürzt ein») ist Nick Klüver
Robert Seeliger («Mein Herz in Afrika») ist Dylan Spader
Lukas Schust («Morgen, Ihr Luschen!») ist Lasse Stegmann
Carolin Spiess («Der andere Junge») ist Britta Freese
Bärbel Schleker («Notruf Hafenkante») ist Akiko Takeshi
Reiner Schöne («Fünf Sterne») ist Onkel Otto

Kritik
Erst einmal Entwarnung: Ganz so schlimm wie der Titel ist «Man liebt sich immer zweimal» nicht. Zumindest wird nicht knallhart eine Geschichte nach dem Schema Große Liebe – Große Enttäuschung – Große Liebe durchgeboxt. Für den Titel müsste sich bei der Sat.1-Redaktion höchstpersönlich beschwert werden. Denn es gibt wahrlich schlimmere Dienstags-Filme als diesen hier.

Und trotzdem: Wer hier Raffinessen in der Inszenierung oder spannende Story-Wendungen erwartet, ist ebenso fehl am Platz. Holger Haase, der Regisseur des Films, der auch bei zwei Episoden «Deadline» und «29 und noch Jungfrau» Regie führte, liefert eine wie vom Band gefertigte Auftragsproduktion ab, die dem Zuschauer nur selten ein Lächeln oder gar ein Lachen aufs Gesicht zaubert.

Die Handlung wirkt zum größten Teil konstruiert und die Szene, in der Nick Klüver mit Cowboyhut nach langer Funkstille wieder auftaucht ist einfach nur albern. Genauso wie die Szenen, in denen Nick und Lasse zusammen niesen. Dieses Mittel wird des öfteren im Film eingesetzt, um zu zeigen, dass sie mehr verbindet, als sie denken. Doch die Szenen, in denen sie gemeinsam surfen, hätten gereicht, um das deutlich zu machen.

Aus der hanebüchenen Handlung hätte ein wesentlich schlimmer Film entstehen können. Der Dank geht also an die Darsteller Sonsee Neu, Marco Girnth und den Regisseur Holger Haase, die mit Authentizität und einigen guten Einfällen das Schlimmste verhindern.

Sat.1 zeigt «Man liebt sich immer zweimal» am Dienstag, den 30. September 2008, um 20.15 Uhr als Erstausstrahlung.
28.09.2008 09:25 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/30036