Die Kritiker: «Bis dass der Tod uns scheidet»

Story
Für Außenstehende sind Susanne Podiak und ihr Mann Christian ein Traumpaar. Christian ist attraktiv, vermögend und liest seiner Frau offenbar jeden Wunsch von den Augen ab. In Wirklichkeit erlebt Susanne an seiner Seite jedoch die Hölle, denn Christian betrachtet sie als seinen persönlichen Besitz und beobachtet eifersüchtig jeden ihrer Schritte. Aber Susanne hat Angst, ihn zu verlassen, denn Christian ist gewalttätig.

Als ihre Situation immer unerträglicher wird, fasst sie einen verzweifelten Entschluss: Sie wird ihren eigenen Selbstmord inszenieren und dann ein neues Leben beginnen. Während einer gemeinsamen Schiffsreise setzt Susanne ihren Plan in die Tat um. Da sie ihren Freitod minutiös geplant hat, sieht es für alle so aus, als sei sie über die Reling gesprungen und ertrunken.

Darsteller
Muriel Baumeister («Bis in die Spitzen») ist Susanne
Bernhard Schir («Zodiak – Der Horoskopmörder») ist Christian
Henning Baum («Mit Herz und Hanschellen») ist Michael
Aylin Tezel («Unschuld») ist Marie
Axel Schreiber («Berlin am Meer») ist Jonas
Paul Faßnacht («Küstenwache») ist Sander
Matthias Klimsa («Die Todesautomatik») ist Susannes Vater

Kritik
Erneut präsentiert der Fernsehsender Sat.1 einen TV-Film, der keine romantische Komödie ist. Von diesen Filmen gab es in den vergangenen Jahren genügend. Mit «Bis dass der Tod uns scheidet» hat man einen interessanten Stoff umgesetzt, der auch bestens für das Kino geeignet gewesen wäre. Das Drehbuch schrieb Timo Berndt, der schon mit «Es war Mord und ein Dorf schweigt» überzeugte. In den letzten Jahren schrieb er unter anderem «Wilsberg»-Filme, «Terragona» und den Spielfilm «Der Bibelcode», der derzeit umgesetzt wird.

Am Spannendesten ist «Bis dass der Tod uns scheidet», wenn man sich weitgehend gar nicht über den Inhalt informiert. Denn schon mit den kleinsten Informationen wird dem Zuschauer ein relativ großer Teil vorweg genommen und der Filmspaß geschmälert. Um die Spannung zu halten, wurden in der Mitte der eineinhalbstündigen Produktion ein kleiner Unfall und ein Albtraum eingebaut.

Das Werk von Autor Berndt hat nur zwei inhaltliche Schwächen: Zum einen glaubt der Zuschauer, dass die Podiaks mit dem Schiff ins Ausland fahren. In Wirklichkeit waren sie bereits im Urlaub und sind auf dem Rückweg. Zum anderen hätte am Ende des Spielfilmes erläutert werden sollen, wie sich die Hauptdarstellerin nach dem Showdown aus ihrem Problem lösen konnte.

Die Darsteller agierten in der neuen Sat.1-Produktion wirklich glaubhaft und lebendig, sodass man den Schauspielern die Rolle abnimmt. Die beste Leistung lieferte aber Bernhard Schir ab, der einen völlig besitzergreifenden und herrschsüchtigen Ehemann spielt. Mit dieser guten Geschichte und den guten Protagonisten ist ein schöner Filmabend garantiert.

Sat.1 zeigt «Bis dass der Tod uns scheidet» am Dienstag, den 15. April 2008, um 20.15 Uhr.
14.04.2008 12:46 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/26627