Herman kritisiert Kerner und die Meinungsfreiheit

Gleich doppelt hat sich Eva Herman nach ihrem Auftritt bei Johannes B. Kerner nun zu Wort gemeldet. Dabei ging sie mit den Medien hart ins Gericht.

Screenshot: ZDFEine Woche nach ihrem Auftritt bei Johannes B. Kerner hat sich die frühere «Tagesschau»-Sprecherin Eva Herman wieder zu Wort gemeldet. Vor allem mit der Berichterstattung der Medien - bei Kerner sprach sie noch von "Gleichschaltung" - geht sie hart ins Gericht.

"Besonders beeindruckend in diesen Tagen ist der Nachweis, dass viele Menschen zu erkennen scheinen, wie brisant das Thema Meinungsfreiheit in unserem Land ist, wenn man Thesen vertritt, die familiäre Lebensentwürfe in Liebe und ohne wirtschaftliche Zwänge beschreiben", schreibt sie auf ihrer Internetseite. Über ihre umstrittenen Äußerungen, die "von einigen Medien in falsche Zusammenhänge gebracht" worden seien, wolle sie nun nicht mehr sprechen. Stattdessen wolle sie "über Mütter, Väter und Kinder" reden. Herman: "Darum geht es mir nämlich und nicht um die Nazis. Zum Glück nicht!"




In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der "Bild"-Zeitung ging Herman auch auf die Sendung der vergangenen Woche und das Verhalten von Johannes B. Kerner ein: "Ich glaube, dass ihm die Situation entglitten ist. Allerdings frage ich mich, wie ihm ein Satz über die Lippen kommen konnte, mit dem er die Mütter diskreditiert, die zu Hause bei ihren Kindern bleiben", sagte Herman. Böse sei sie auf ihn allerdings nicht. Die Ausstrahlung der Show wollte sie juristisch nicht verbieten lassen. "Jeder sollte eins zu eins hören, wie die Sendung verlief. Was letztlich daraus wurde, hat Johannes Kerner ganz allein zu verantworten. Ich glaube, er war einfach überfordert", so die Autorin gegenüber "Bild".

Dass sie ihren Auftritt bei Kerner bereut, verneint Herman, "schließlich hatte ich die Möglichkeit, Dinge aus meiner Sicht erzählen und begründen zu können. Wenngleich mir diese Möglichkeit einige Teilnehmer der Sendung gar nicht erst geben wollten." Wie es nun weitergeht, vermag Herman selbst nicht zu sagen. Auf die Frage, ob sie wieder Fernsehen machen wolle, antwortete sie: "Im Augenblick nicht." Einen Wechsel in die Politik kann sich Eva Herman übrigens nicht vorstellen, wie sie im "Bild"-Interview betont. "Erstens hätte ich dann keine Zeit mehr für meine Familie. Außerdem könnte ich dann nicht mehr sagen, was ich sagen möchte, weil ich an ein Parteiprofil gebunden wäre." Stattdessen will sie nun wieder ein Buch schreiben - und verspricht schon jetzt: "Es wird ganz sicher interessant."
16.10.2007 12:14 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: eva-herman.de / Bild Kurz-URL: qmde.de/22891