Werden Call-in-Shows bald eingeschränkt?

Derzeit gibt es offenbar mehrere Initiativen von Justiz und Gesetzgeber, die das Geschäft mit den kostenpflichtigen Anrufen einzudämmen versuchen.

Das dürfte einigen Fernsehmachern gar nicht schmecken: Möglicherweise wird die Branche bald mit den heftig umstrittenen Call-in-Shows weniger verdienen als bisher. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Focus" gibt es derzeit mehrere Initiativen von Justiz und Gesetzgeber, die das Geschäft mit den kostenpflichtigen Anrufen eindämmen möchten.

So warnt laut "Focus" der Medienkonzern ProSiebenSat.1 in der Rubik "Risikobericht" seines neuen Geschäftberichts vor "Umsatzeinbußen", falls in dem noch zu verabschiedenden Glücksspielstaatsvertrag "bei allen Call-In-Angeboten kostenfreie Mitspielangebote geschaffen werden müssten". Parallel entscheidet der Europäische Gerichtshof darüber, ob Call-TV überhaupt Rundfunk oder eher Werbung oder Teleshopping ist. Laut eines Schlussantrags sei Glücksspiel dem Teleshopping-Bereich zuzuordnen - und Teleshopping ist bei normalen Fernsehsendern auf maximal drei Stunden täglich begrenzt.




Wie "Focus" weiter berichtet, werden nun auch Deutschlands Medienwächter und die Bundesländer aktiv. In dem Zehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der 2008 in Kraft tritt, sollen die Gewinnspielregeln so verankert sein, dass bei Verstößen auch Bußgelder drohen.
05.08.2007 11:09 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Focus Kurz-URL: qmde.de/21534