Flieges Helpshow steht in der Kritik

Fernsehpfarrer Jürgen Fliege sendet seit einigen Monaten beim weitgehend unbekannten Sender Help TV. Verbraucherschützer beobachten den Kanal.

Logo: Help TVSeit dem Ende seiner täglichen ARD-Talkshow ist es um Jürgen Fliege ruhig geworden. Inzwischen ist der "Fernsehpfarrer" beim Beratungssender Help TV zu sehen. Dort berät er am Wochenende sechs Stunden lang seine Zuschauer - gegen Gebühr, versteht sich.

Für 50 Cent pro Anruf können sich Zuschauer registrieren lassen. Anrufer, die in der Woche anrufen, haben lediglich 30 Sekunden Zeit, Namen, Telefonnummer und ihr Problem auf dem Anrufbeantworter zu hinterlassen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Verbraucherschützer sehen das durchaus kritisch - so auch Theo Wolsing, Sprecher der Verbraucherschutzzentrale NRW: "Anbieter wie Fliege nutzen kostenpflichtige Hotlines, bei denen nicht nachvollziehbar ist, ob die Anrufer auch wirklich Kontakt zu den gewünschten Gesprächspartnern erhalten. Wir beobachten diese Sendung, warnen vor der Schuldenfalle. Gerade alte Menschen verstehen das System oft nicht.", sagte er gegenüber der Zeitung.




Nach Ansicht von Medien-Anwalt Burkhard Benecken hätte sogar eine Schadenersatzklage von Opfern "große Aussicht auf Erfolg". Jürgen Fliege selbst sieht in seiner Show keine Abzocke. In "Bild" nahm er zu den Vorwüfen Stellung: "Ein wesentlicher Anteil sind reine Telefonkosten, die an entsprechende Telefondienstleister fließen. Rund 30 Cent pro Anruf dienen dazu, einen Teil unserer Produktionen und den Sender zu finanzieren."
28.07.2007 09:23 Uhr  •  Alexander Krei  •  Quelle: Bild Kurz-URL: qmde.de/21397