«Forenecho»: Bedenken um die Zukunft von ProSiebenSat.1

Durch die Absetzung der Info-Sendungen «Sat.1 am Mittag» und «Sat.1 am Abend» wurde in den letzten Tagen heiß diskutiert, ob eine Übernahme von ProSiebenSat.1 durch den Verlagsriesen Springer nicht doch besser gewesen wäre. Die Nutzer des Quotenmeter-Forums haben dazu sehr unterschiedliche Meinungen.



Der User Raftermann ist davon überzeugt, dass es durch die Übernahme von Springer einen ebenso großen Imageschaden gegeben hätte. Aus der Sicht des Users wäre ein zu großer Meinungsmacher entstanden. AliAs schließt sich an: "ProSiebenSat.1 hätte wahrscheinlich die reißerische Berichtertattung der Bild-Zeitung übernommen". Dem widerspricht Bean: Der Axel Springer Verlag bestehe nicht nur aus der "Dieckmann-Bild" und sei ein alteingesessener Familienkonzern, der auf Seriösität und Glaubwürdigkeit baue.



Einige Quotenmeter.de-Leser sehen für die Zukunft des Unternehmens schwarz: Etwas Schlechteres hätte ProSiebenSat.1 nicht passieren können, meint Odin. Ganz ähnlich denkt Berlin - Abschnitt 40: Er befürchtet, dass Sat.1 unter der Führung der Finanzinvestoren KKR und Permira in zwei bis drei Jahren zum Spartensender verkommen sein wird. Der Imageschaden sei nicht zu unterschätzen. Weiter befürchtet er sogar die Ausgliederung Sat.1' aus der bestehenden Sendergruppe. Besonders verärgert sind einige Kollegen über die Wichtigkeit der Rentabilität eines Unternehmens wie ProSiebenSat.1. Hierzu Odin: "Alle sehen nur die verdammten $ Scheine!". Des Weiteren hat er einen wertvollen Tipp: Wenn die Beteiligung eines Investoren auf 10 Prozent limitiert sei, würde der Einstieg für Großinvestoren unrentabel bleiben.






Neben der Übernahme wurde aber auch die Qualität des Programms angesprochen. User Vicaddict gibt hierzu seine radikale Meinung preis: "Das Niveau der Sendergruppe ist nicht erst seit heute am sinken, nur spürt man die Auswirkungen nun sehr deutlich." Die drei Sender stünden laut Vicaddict auf einer Stufe mit MTV, VIVA und DSF. "Ist das TV in den vergangenen Jahren soviel teurer geworden?" fragt sich der User, da das Programm meist mit Endloswiederholungen und billig produzierbaren Doku-Soaps gespickt sei.



Auch hier sorgen die Mitarbeiter wieder für Gesprächsstoff. Die Absetzung der Boulevardformate sei nicht das wirkliche Problem, für AliAs ist vielmehr der Umgang mit den Redakteuren sehr bedenklich, da sie sowieso noch bis November 2007 bezahlt werden müssen. Insgesamt meint eine klarer Mehrheit der User des Quotenmeter.de-Forums, die sich an einer Umfrage im Board beteiligt haben, dass eine Übernahme durch Springer besser gewesen wäre.
27.07.2007 17:00 Uhr  •  Philipp Stendebach Kurz-URL: qmde.de/21386