79. Academy Awards: Die Filme der 30er

Der zweite Teil des Oscar-Rückblicks beschäftigt sich mit den populärsten Filmen der 30er Jahre. Unter anderem zählten Clark Gable und Maurice Chevalier zu den bekanntesten Schauspielern der Zeit. In den Kinos sah man sich Spielfilme wie «Extrablatt», «Sie tat ihm unrecht» und «Der Zauberer von Oz» an.



Den Oscar für den besten Film bekam 1930 der Spielfilm «Pioniere des wilden Westens» von Wesley Ruggles nach einer Romanvorlage von Edna Ferber. Als die Regierung das Gebiet um Oklahoma zur Besiedelung freigibt, zieht Yancey Cravat (Richard Dix) mit seiner Familie von Wichita in das freie Land. Bereits nach kurzer Zeit wird Cravat einer der bedeutesten Menschen in der Stadt Osage. Eines Tages verlässt er seine Familie und seine Frau Sabra (Irene Dunne) muss sich daran gewöhnen, sich selbst um ihre Familie zu kümmern.



In «Extrablatt» zieht es den jungen Zeitungsjournalist Hildy Johnson nach New York City, um bei einer größeren Zeitung zu arbeiten. Johnson, gespielt von Pat O’Brien, wird als Gerichtsreporter eingesetzt und wartet wie seine Kollegen auf die Verkündung der Todesstrafe von Earl Williams. Doch als dieser ausbricht, bekommt Hildy die Chance einen Exklusivbericht über Williams Flucht zu schreiben. Jedoch muss der junge Journalist das Versteck des Gangsters geheim halten und darf seinen Lesern nicht vermitteln, er wüsste mehr als die anderen Reporter.



In Berlins vornehmstem und teuerstem Hotel spielt die Handlung von «Menschen im Hotel». Dort treffen ein Aristokrat, ein todkranker Angestellter, ein Wirtschaftsmanager, eine Stenotypistin und eine Ballerina aufeinander. Die Romanvorlage stammt von Wicky Baum, zu den Darstellern gehörten Greta Garbo, John Barrymore, Joan Crawford, Wallace Berry und Lionel Barrymore. Die Academy war begeistert, sodass die Produktion den Preis für den besten Film im Jahr 1932 bekam.







Der 92-minütige Film «Der lächelnde Leutnant» thematisiert eine Liebe zwischen Leutnant und Prinzessin. Als Nikolaus von Preyn (Maurice Chevalier) versehentlich der Prinzessin Anna (Miriam Hopkins) zuzwinkert, gerät er in Schwierigkeiten, wird aber Prinzgemahl. Er versucht allerdings seiner Freundin treu zu bleiben, doch eines Tages verzichtet sie auf ihn. Die Dreiecksbeziehung wurde unter der Regie von Ernst Lubitsch verfilmt.



1933 gewann «Cavalcade» den Oscar für den besten Film sowie zwei weitere in anderen Kategorien. Der Film spielt aus der Sicht der Londoner Jane und Robert Marryot und zeigt das Leben der beiden zwischen Neujahr 1899 und 1933. Thematisiert wird beispielsweise der erste Weltkrieg, den Tod von Königin Victoria und den Untergang der Titanic.



«Sie tat ihm unrecht» ist eine Paramount-Produktion mit einer Laufzeit von 66 Minuten. Lady Lou, eine Sängerin von einem von New Yorker Nachtclub, hat ebensoviele Liebhaber wie Schuck. Durch die Falschgeldgeschäfte des Clubbesitzers gerät Lou in Schwierigkeiten, zu ihrem bedauern fängt sie eine Affäre mit einem Detektiv an, der sich als Polizist entpuppt hat. Der Film war vor allem in der damaligen Zeit beliebt, da der damalige Sexstar Mae West die Hauptrolle spielte.



Clark Gable und Claudette Colbert verkörpern die Titelhelden des Oscar-gekrönten Films «Es geschah in einer Nacht». Die Liebeskomödie wurde von Frank Capra umgesetzt und handelt von einer Millionärstochter, die nur aus Trotz geheiratet hat und sich nun von ihren Mann trennen möchte. Der Journalist Peter trifft zufällig die bekannte Ellie und wittert seine Chance…



Leer dagegen ging «Der dünne Mann» aus, William Powell spielt darin Nick Charles, einen Detektiv, der Nora (Myrna Loy) heiratet und dadurch seinen Beruf nur noch hobbymäßig ausübt. Als er von einer Dame um Hilfe gebeten wird, da ihr Vater unter Mordverdacht steht, möchte Nick wieder aktiv werden. Deshalb lädt er all die Verdächtigen zu sich ein.



«Mäuterei auf der Bounty» (1935) mit Charles Laughton handelt vom Oberfähnrich Roger Byam, der mit der HMS Bounty von England nach Tahiti segelt. Dort angekommen verliebt er sich in das Land und möchte nicht zurück in das britische Königreich, sodass es zu einem Aufstand kommt.



William Powell spielt Florenz Ziegfeld, einen bedeutenden Theaterproduzenten des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Geschichte von «Der große Ziegfeld» beginnt 1893 bei der Weltausstellung in Chicago und zeigt den Aufstieg des damaligen Broadway-Regisseurs. Bereits ein Jahr später gewinnt ebenso eine Biografie-Verfilmung den Oscar als bester Film. Bei «Das Leben des Emilie Zola» spielt Paul Muni den Titelhelden. Dieser war Sohn eines italienischen Ingenieur und befreundet mit Paul Cezanne. Bekannt wurde er durch den Dreyfus-Prozess, mit dem er sich für den zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilten jüdischen Offiziers einsetzt.



Der Film «Lebenskünstler» zeigt die Hindernisse einer Liebe eines Millionärssohns und einer jungen Frau auf, die aus einer Kleinbürgerfamilie stammt. Jean Arthur und Lionel Barrymore spielten die Hauptrollen in dem von Frank Capra verfilmten Meisterwerk.



Im Jahr 1939 siegte der Klassiker «Vom Winde verweht» bei der Oscar-Verleihung und verdrängte damit den bekanntesten Kinderfilm «Der Zauberer von Oz». Das 220-minütige Epos nach der Romanvorlage von Margaret Mitchell handelt von der Liebe zwischen Scarlett O’Hara (Vivian Leigh) und Rhett Butler (Clark Gable) im Bürgerkrieg. Zunächst wehrt sich Scarlett gegen den starken Rhett, bemerkt aber, dass er durchaus seine Vorzüge hat.



«Vom Winde verweht» verdrängte «Der Zauberer von Oz», der populärsten Verfilmung des Kinderbuches von Lyman Frank Baum. Die Hauptfigur Dorothy Gale, ein junges Mädchen aus Kansas, wird durch einen Wirbelsturm im Land der Munchkins verschleppt. Auf dem Weg nach Hause erlebt Dorothy mit ihrem Hund Tote viele aufregende Abenteuer.
20.02.2007 08:27 Uhr  •  Fabian Riedner  •  Quelle: AMPAS Kurz-URL: qmde.de/18869