Der ARD-Vorsitzende Fritz Raff betonte, dass es innerhalb der ARD kein Durcheinander gegeben habe. Im Februar soll nun ein Nachfolger feststehen.
Nach dem Rückzieher von RTL-Moderator Günther Jauch, die politische Talkshow von Sabine Christiansen im Ersten zu übernehmen, hat sich nun der ARD-Vorsitzende Fritz Raff (Foto) zu Wort gemeldet. Gegenüber "tagesschau.de" sprach Raff von einem "Imageschaden", gegen den sich die ARD nur bedingt zur Wehr setzen könne.
Raff betonte jedoch: "Einen Imageschaden kann man aber auch herbei schreiben. Jetzt kritisieren uns Journalisten, die zuvor bemängelt haben, dass wir uns einen hervorragenden Mann vom kommerziellen System einkaufen wollen, anstatt auf diesem Sendeplatz ARD-Eigengewächse zum Zug kommen zu lassen." Die internen Diskussionen ließen sich nach Ansicht des ARD-Vorsitzenden nicht verhindern: "Wenn einer der bekanntesten Protagonisten des kommerziellen Fernsehens nun plötzlich im öffentlich-rechtlichen System einen Sendeplatz bekommen soll - das ist etwas, was die Leute diskutieren wollen", sagte er weiter.
Den Eindruck, dass es ein Durcheinander innerhalb der ARD gegeben habe, bezeichnete Raff als falsch: "Das lag weniger am Thema, als daran, dass durch verschiedene Anlässe - Intendantenwahlen, Gremiensitzungen - an unterschiedlichen Orten Stellungnahmen dazu abgegeben worden sind. Zum Teil kamen diese von Gremienmitgliedern, die ein bisschen mehr wussten, zum Teil waren es solche, die etwas weniger wussten."
Über einen Nachfolger Christiansens sei noch nicht entschieden. Die Programmdirektoren würden sich in der kommenden Woche unter Leitung von Programmdirektor Günter Struve mit der Frage befassen. Raff: "Auf der Basis dieser Erkenntnisse werden wir dann auf der Sitzung der Intendanten am 6. Februar über die Nachfolge entscheiden. Ich gehe davon aus, dass Jobst Plog als Intendant des für den Sendeplatz federführenden Senders diesen Vorschlag unterbreitet."