«Editorial»: Ende der Weisheiten?

In Deutschland versucht jeder, seine Weisheiten unter die Menschen zu bringen. Heute nennt sich das Blog, früher auch „Gebabbel“ von jemandem, der keine Ahnung hat. Doch im 21. Jahrhundert ist es interessant zu lesen, wie der Tag von einem Menschen war oder was die Vorzüge von Fristfleisch bei der Lebensmittelkette Aldi ist. Die Auswahl der Themen und Blogs ist riesig.



Noch vor einigen Jahren waren so genannte „Hau-Drauf“-Kolumnen sehr beliebt. Dort beschimpften einige selbsternannte Fernsehexperten die Fernsehsender. Bestes Beispiel ist der Ausdruck „KloSieben“ in Assoziation zu ProSieben. Von dieser Äußerung nehmen wir selbstverständlich Abstand. Auch in vielen Lokalzeitungen erscheinen tagtäglich Kolumnen zu Themen wie Tiere, Gartenbau, Fernsehen oder auch Politik. Letzteres kann dem Leser wirklich weiterhelfen, auch wenn die Aussage in sehr vielen Fällen nicht objektiv ist.



Philosophisch betrachtet ist das Versprühen von Weisheiten nicht die Frage, was man besser kann oder wie furchtbar etwas ist, sondern die Suche nach dem Grund und Sinn. Doch wenn man den Grund weiß, dann ist man nicht gleich weise. Denn die Summe des Wissens ist nicht die Weisheit.



Letztlich stellt sich aber für uns nur eine Frage: Akzeptieren wir die Weisheit des Anderen oder bleiben wir auf unserem Standpunkt stehen? Diese Frage ist individuell und kann mit keiner Weisheit für alle Fälle beantwortet werden.



Unsere Weisheiten versprüht übrigens Manuel Weis…
15.12.2006 09:23 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/17882