Die «Tatort»-Reihe ist ohne Vergleiche die wohl erfolgreichste deutsche Kriminalreihe im Free-TV. Dennoch wackeln zuletzt die Zahlen!

Mini-Krise im Ersten? Das wäre nach den zwei zurückliegenden
«Tatort»-Programmierungen wohl vollkommen übertrieben, dennoch lügen die Zahlen nicht. Am zurückliegenden Freitag, dem 26. Dezember, gab es einen neuen «Tatort» aus München mit dem Titel «Das Verlangen». Das wollten lediglich 5,13 Millionen Zuschauer sehen, was kurzerhand die schlechteste «Tatort»-Premiere im gesamten Kalenderjahr manifestierte. Auf der Habenseite standen selbstverständlich dennoch der Tagessieg mit der besten Reichweite und eine ohne Diskussion überragende Quote von 21,6 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es keinesfalls schlecht, mit 0,53 Millionen Jüngeren waren 11,7 Prozent drin. Zugutekommt dem Fall zudem die ungewohnte Sendezeit am Freitagabend, was jedoch der gestrige neue
«Tatort: Murot und der Elefant im Raum» nicht zu Hilfe nehmen kann.
Denn es lief erneut ungewohnt schwach für den klassischen «Tatort» am Sonntagabend. Lediglich 4,95 Millionen Zuschauer ab drei Jahren konnten im Schnitt ermittelt werden. Abermals: Das Erste feiert damit die beste Reichweite eines Vollprogramms, rein der interne Vergleich dürfte hier Stirnrunzeln hervorrufen. Mit dem Marktanteil von 19,6 Prozent kann man bei der blauen Eins ebenfalls erneut zufrieden sein. Zudem gibt es einen weiteren Grund zum Feiern, die jungen Zuschauer steigerten sich auf 0,79 Millionen, womit hier im Vergleich zum Freitag ein deftiges Plus auf 15,2 Prozent Marktanteil verbucht werden konnte.
Bei all diesen Bestwerten muss auch hier der Fokus etwas erweitert werden. Wenn auch lediglich mit gut 20 Minuten Laufzeit, die hauseigene «Tagesschau» um 20 Uhr übertrumpft das Primetime-Angebot im Ersten in beiden Kategorien. Die Nachrichten sichern sich insgesamt deutlich bessere 6,83 Millionen Zuschauer und damit 27,7 Prozent Marktanteil. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnten 1,14 Millionen Fernsehende notiert werden, das entsprach ebenfalls deutlich besseren 24,5 Prozent.