Agavendicksaft, Stevia, Xylit & Co.: Ein Milliardenmarkt boomt – doch die neuen Süßmacher sind längst nicht so harmlos, wie sie wirken.

In
«Zuckeralternativen – Genuss mit Beigeschmack» beleuchtet Filmemacherin Judith Paland am Sonntag, 11. Januar 2026, um 15:30 Uhr im ZDF die Kehrseite eines Ernährungstrends, der als gesünder, natürlicher und nachhaltiger gilt. Doch die Doku zeigt schonungslos: Hinter vielen Ersatzprodukten verbirgt sich ein ökologischer und sozialer Preis, der höher ist als gedacht.
Im Zentrum steht der weltweit beliebte Agavendicksaft, dessen Produktion in Mexiko auf riesigen Monokulturflächen stattfindet. Erschöpfte Böden, massiver Pestizideinsatz und harte körperliche Arbeit prägen die Realität der Ernte. Arbeiter wie José Hernández López schleppen täglich Piñas mit bis zu 60 Kilogramm Gewicht – und erhalten dafür gerade einmal zehn Cent pro Kilo. Gleichzeitig leidet das Ökosystem: Agaven werden abgeerntet, bevor sie blühen können – mit fatalen Folgen für Bestäuber wie Fledermäuse.
Auch andere Alternativen haben ihre Tücken. Dattel-, Reis- und Kokossirup legen lange Transportwege zurück. Xylit und Erythrit, oft aus China importiert, entstehen in energieintensiven Verfahren aus Pflanzenresten. Sie wirken zwar natürlicher als Haushaltszucker, benötigen aber viel Energie und Chemie, um produziert zu werden. Ausgerechnet der viel kritisierte Zuckerrübenzucker schneidet in Sachen Nachhaltigkeit überraschend gut ab. Doch Verbraucherschützer werfen der Industrie weiterhin Irreführung vor: In über der Hälfte aller verarbeiteten Lebensmittel steckt versteckter Zucker – und taucht dort in Dutzenden Bezeichnungen auf.